Mit Stift & Struktur: Ich sage danke für ein Jahr »Visualisierung im Coaching«

Mit Stift & Struktur: Ich sage danke für ein Jahr »Visualisierung im Coaching«

Ver­öf­fent­licht: 07.05.2023 | aktua­li­siert: 21.06.2024

Die Zer­ti­fi­kate sind ver­schickt, die guten Wün­sche aus­ge­tauscht. Mit einem lachen­den und einem wei­nen­den Auge sind wir aus­ein­an­der­ge­gan­gen. Ges­tern endete mit dem letz­ten Work­shop auch die Jah­res­be­glei­tung »Mit Stift & Struk­tur – Visua­li­sie­rung im Coa­ching«.

Mei­nen Teilnehmer:innen auch auf die­sem Weg ein herz­li­ches Dan­ke­schön für die letz­ten 12 Monate. Danke, dass ich euch beglei­ten durfte. Danke, dass ihr eure Fort­schritte so groß­zü­gig mit­ein­an­der geteilt habt. Danke für die vie­len Fra­gen, Anre­gun­gen und gegen­sei­tige Unter­stüt­zung. Ihr habt es mir leicht gemacht, die­ses Pro­gramm mit Freude und Élan durch­zu­füh­ren – und Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen, mit denen keine von uns vor­her gerech­net hatte. Und ganz ehr­lich: ihr seid mir ans Herz gewachsen!

Das war eine inten­sive Zeit. Ich bin beein­druckt, was ihr alles geschafft und geschaf­fen habt. Neue Kurse, neue Ange­bote, neue Auf­trag­ge­ber, neue beruf­li­che Fel­der. Nicht alles davon war von geplant. Wie schön, dass auch die Zufalls­saat auf­ge­hen durfte!

Ein paar von euch begleite ich im Ein­zel­coa­ching wei­ter. Auch für die­ses Ver­trauen danke von Her­zen! Ich bin sehr gespannt, wie bei euch allen der wei­tere Weg als visua­li­sie­rende Coa­ches und Trainer:innen ver­lau­fen wird und freue mich auf unser Fol­low-up-Tref­fen im Herbst!

»Mit Stift & Struk­tur« ist mitt­ler­weile ein Wei­ter­bil­dungs­pro­gramm für Teams – zum Bei­spiel in Unter­neh­men, Ver­wal­tun­gen und Hochschulen.

© Viktoria Cvetković bebildert.eu

Das bedeu­tet, dass ich nur noch Teaman­fra­gen annehme und es nicht mehr als offene Wei­ter­bil­dung für Ein­zel­per­so­nen buch­bar ist.

Aus Kapa­zi­täts­grün­den begleite ich nur zwei Teams pro Jahr.

Dein Team hat Lust auf den Auf­bau visu­el­ler Kom­pe­tenz im All-inclu­sive-Paket? Dann lass uns ein kos­ten­freies Ken­nen­lern­ge­spräch per Zoom vereinbaren.

Auf Basis die­ses Brie­fings bekommst du von mir ein maß­ge­schnei­der­tes Trai­nings­an­ge­bot für dich und dein Team – zum Bei­spiel als berufs­be­glei­ten­des Blen­ded-Lear­ning-Pro­gramm mit Live-Ter­mi­nen und zeit­lich unab­hän­gi­gen Anteilen.

Hi, ich bin Viktoria.

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Ich zeige dir, wie du dir mit visu­el­lem Den­ken deine Arbeit leich­ter machst.
Visua­li­sie­rung hilft dir, Zusam­men­hänge sicht­bar zu machen, Wis­sen zu sichern und im Gedächt­nis zu verankern.

Starte doch gleich mit einem visu­el­len Tagesplan:

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Gastartikel + Interviews

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Dir gefal­len meine Blog­ar­ti­kel und du kannst dir vor­stel­len, dass ich auch bei dir einen Arti­kel zu Visua­li­sie­rung ver­öf­fent­li­che? Oder hast du einen Pod­cast oder You­­tube-Kanal und möch­test mich gerne zum Thema interviewen?

Dann schreib mir direkt eine Nach­richt über das Kon­takt­for­mu­lar.

7 Tipps, um Symbole verständlich in Notizen & Folien einzubinden

7 Tipps, um Symbole verständlich in Notizen & Folien einzubinden

Aktua­li­siert: 14.12.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

Gerade die ein­fach zu zeich­nen­den Sym­bole sind oft nicht selbst­er­klä­rend. Wor­auf du ach­ten kannst, um trotz­dem ver­ständ­li­che Noti­zen, Power­Point-Folien oder Flip­charts zu erstel­len, erfährst du in die­sem Beitrag.

Ich bin Fan davon, an Bei­spie­len zu ler­nen. Der große Vor­teil bei Visua­li­sie­rungs-Bei­spie­len ist, dass wir sie in unse­rem All­tag fin­den. Wir müs­sen dafür nur die Augen offen­hal­ten. Nor­ma­ler­weise sind wir stän­dig umge­ben von visu­el­len Ein­drü­cken. Allein schon in der eige­nen Woh­nung, zum Bei­spiel in der Küche: Von der Bröt­chen­tüte über die Milch­fla­sche bis hin zur Lin­sen­pa­ckung – visu­elle Gestal­tung über­all, als Eti­kett, Auf­druck & Co.

Wenn wir auf die Straße tre­ten, geht es naht­los wei­ter: Jedes Ver­kehrs­schild ist Teil visu­el­ler Kom­mu­ni­ka­tion. Und das Ziel gerade bei Ver­kehrs­schil­dern ist, von mög­lichst vie­len Men­schen (egal, ob sie Buch­sta­ben lesen kön­nen oder nicht) mög­lichst schnell und mög­lichst ein­deu­tig ver­stan­den zu wer­den. Das heißt, von der Gestal­tung von Stra­ßen­schil­dern und Ver­kehrs­leit­sys­te­men kön­nen wir beson­ders viel ler­nen, wenn es darum geht, mög­lichst all­ge­mein­ver­ständ­li­che Sym­bole zu finden.

(Zur Erin­ne­rung: Sym­bole sind nur eine von vie­len Mög­lich­kei­ten, zu visua­li­sie­ren – geschrie­bene Wör­ter und Texte sind eben­falls Visualisierungen). 

Viel häu­fi­ger als all­ge­mein­ver­ständ­li­che Sym­bole sind aller­dings Symbole/​Piktogramme, die mehr­deu­tig und nicht selbst­er­klä­rend sind. Die, die Kon­text brau­chen, damit man sie rich­tig ver­steht. Des­we­gen holen wir uns heute die Inspi­ra­tion nicht bei Ver­kehrs­schil­dern, son­dern knöp­fen uns eine Kühl­schrank-Anlei­tung vor, die (nahezu) ohne Worte auskommt.

Ohne Worte: Was du von einer Kühlschrank-Anleitung für deine Notizen lernen kannst

Wir haben vor kur­zen einen neuen Kühl­schrank bekom­men. Und mit dem Kühl­schrank kam dann auch der übli­che Sta­pel an Begleit­pa­pie­ren. Sol­che Geräte wer­den buch­stäb­lich in alle Welt ver­kauft, des­we­gen wer­den einer­seits Sicher­heits­hin­weise und Garan­tie­be­din­gun­gen in drölf­zig Spra­chen mit­ge­lie­fert (gerne sehr viel Text sehr klein­ge­druckt). Ander­seits gibt es noch das andere Extrem: Hin­weise und Über­sich­ten, die (nahezu) ohne Text aus­kom­men. Und genau so eine Über­sicht war auch bei die­sem Kühl­schrank dabei.

Ich nehme die Anlei­tung für dich aus­ein­an­der und erkläre, wel­che all­ge­mei­nen Prin­zi­pien hin­ter der Gestal­tung ste­cken, damit du sie für deine eige­nen Noti­zen, Folien und Flip­charts, Erklär­pla­kate oder Arbeits­un­ter­la­gen nut­zen kannst.

Die Gestaltungs-Prinzipien der Anleitung

Prinzip #1: Kontext schafft Verständnis

Nicht alle Sym­bole sind selbst­er­klä­rend – das müs­sen sie auch nicht sein. Zumin­dest nicht, wenn der Kon­text klar ist. Der Kon­text hilft beim Ein­ord­nen und Verstehen.

Sehen wir uns ein­mal direkt die erste Gra­fik auf der Über­sicht an:

Visualisierung-lernen-Anleitung-verstaendliche-Symbole © Viktoria Cvetković

Da gibt es also zwei brei­tere Recht­ecke, die ein „Gesicht“ haben und ein Dol­lar­zei­chen auf dem „Bauch“, zwei schma­lere Recht­ecke mit Plus- und Minus­zei­chen sowie ein Dreieck.

Die Aus­sage hin­ter die­ser Gra­fik erschließt sich erst, wenn wir den Kon­text ken­nen. Der Kon­text hier ist, dass diese Über­sicht zusam­men mit einem Kühl­schrank gelie­fert wurde.

Dar­aus schlie­ßen wir, dass die brei­te­ren Recht­ecke einen Kühl­schrank sym­bo­li­sie­ren. Wenn die­ser Kon­text fehlte, könnte das Recht­eck als alles Mög­li­che gedeu­tet wer­den: Mobil­te­le­fon, Tablet, Hoch­haus, Umzugs­kar­ton, Comic­fi­gur, Post­karte… Es gibt unzäh­lige Dinge, deren Umriss recht­eckig ist. Wenn wir den Kon­text nicht ken­nen, inter­pre­tie­ren wir jeweils das hin­ein, was uns gerade am plau­si­bels­ten erscheint. Das kann von Mensch zu Mensch (und auch von Situa­tion zu Situa­tion) höchst unter­schied­lich sein.

Die Erkennt­nisse daraus:

  • Wenn du für deine Unter­la­gen ein­fa­che, redu­zierte Sym­bole ver­wen­den willst, hilft es, dei­nen Leser:innen den Kon­text gleich mit­zu­lie­fern. Zum Bei­spiel ein­fach durch Erzäh­len – so, wie ich das am Anfang die­ses Bei­trags gemacht habe, indem ich den Kühl­schrank erwähnt habe. So kannst du gewähr­leis­ten, dass deine Leser:innen das Sym­bol so inter­pre­tie­ren, wie du es gemeint hast (also zum Bei­spiel darin einen Kühl­schrank erken­nen und nicht ein Handy).
  • Gleich­zei­tig hilft der Kon­text auch uns als Ersteller:innen: Wir kön­nen ein ein­fach zu zeich­nen­des Sym­bol wäh­len, obwohl es (ohne den Kon­text) viel­leicht mehr­deu­tig ist – wie das Rechteck.

Prinzip #2: Wir lesen diese Zeile als Abfolge zweier Bilder 

Eines steht links, das andere rechts. Der Mecha­nis­mus, der hier dahin­ter­steckt, besteht aus zwei Tei­len. Zum einen inter­pre­tie­ren wir das Drei­eck in der Mitte als Pfeil, der die Zeile in eine linke und eine rechte Seite glie­dert (und gleich­zei­tig die Lese­rich­tung der Abfolge vor­gibt). Zum ande­ren bil­den die Sym­bole räum­li­che „Grüpp­chen“ durch unter­schied­lich große Abstände.

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Durch unter­schied­li­che Abstände bil­den sich visu­ell Grüpp­chen. Des­we­gen lesen wir diese Zeile als Abfolge zweier Bilder.

Viel­leicht kommt dir das mit der Bild­folge bekannt vor: So funk­tio­nie­ren Comics. Da heißt dann die Abfolge „Sequenz“ und die Bil­der „Panels“. Stell dir einen Rah­men um die Bil­der vor, dann weißt du, was ich meine:

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Ein Rah­men um die ein­zel­nen Bil­der ver­stärkt noch ein­mal den Ein­druck der Abfolge – ist aber zum Ver­ständ­nis nicht unbe­dingt nötig. Die Anlei­tung ver­zich­tet darauf.

Der Mecha­nis­mus, der hier dahin­ter­steckt, besteht aus zwei Tei­len. Zum einen inter­pre­tie­ren wir das Drei­eck in der Mitte als Pfeil, der die Zeile in eine linke und eine rechte Seite glie­dert (und gleich­zei­tig die Lese­rich­tung der Abfolge vor­gibt). Zum ande­ren bil­den die Sym­bole räum­li­che „Grüpp­chen“ durch unter­schied­lich große Abstände.

Die Erkennt­nisse daraus:

  • Wenn du Ver­än­de­run­gen dar­stel­len willst (»von Zustand A zu Zustand B«), ver­wende eine Abfolge von Bildern. 
  • Mache durch unter­schied­li­che Abstände deut­lich, was zusam­men­ge­hört und was nicht. Falls nötig, setze zusätz­lich Rah­men ein.
  • Ver­wende Pfeile, um die Lese­rich­tung unmiss­ver­ständ­lich klarzumachen.

Prinzip #3: Wir erfassen die inhaltliche Aussage erst durch den optischen Vergleich

Ver­glei­chen wir lin­kes und rech­tes Bild, dann fällt auf, dass es einer­seits es Sym­bole gibt, die sich wie­der­ho­len (die Skala mit +/- und der Beschrif­tung „kWh“, das Kühl­schrank­recht­eck). Ander­seits zei­gen sich auch Unter­schiede (der Gesichts­aus­druck, Größe des Dol­lar­zei­chens, die Farb­ver­tei­lung in der Skala).

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Durch die Gegen­über­stel­lung ver­glei­chen wir »auto­ma­tisch« die linke und die rechte Seite. Unser Gehirn ist dar­auf ein­ge­stellt, nach Unter­schie­den zu suchen. Des­we­gen ist es wich­tig, nur die rele­van­ten Ele­mente zu verändern.

Erst durch die­sen Ver­gleich erschließt sich der Sinn. Wir lei­ten eine Bedeu­tung ab, in die­sem Bei­spiel so etwas wie: „Ein hoher Ener­gie­ver­brauch kos­tet mehr Geld und ist irgend­wie nicht so gut. Ein nied­ri­ger Ener­gie­ver­brauch kos­tet weni­ger Geld und ist besser.“

Die Erkennt­nisse daraus:

  • Mach es dei­nen Leser:innen leicht, zu vergleichen. 
  • Mach dir klar, wel­che Sym­bol­ele­mente sich unver­än­dert wie­der­ho­len müs­sen, und wel­che du anpas­sen musst, um die Ver­än­de­rung anzuzeigen.

Prinzip #4: Aus Wiederholungen leiten wir Regeln ab

In der Anlei­tung wie­der­ho­len sich in den nächs­ten bei­den Zei­len bestimmte Ele­mente, die schon in der ers­ten Zeile vorkommen:

  • Das Sym­bol für den Kühlschrank,
  • die bei­den Gesichtsausdrücke,
  • das Drei­eck als Richtungspfeil,
  • die Abfolge von zwei Bildern.

Wir erken­nen eine Regel: Was links des Dreiecks/​Pfeils steht, ist nega­tiv; was rechts zu sehen ist, ist positiv.

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Durch die Gegen­über­stel­lung ver­glei­chen wir »auto­ma­tisch« die linke und die rechte Seite. Unser Gehirn ist nicht nur dar­auf ein­ge­stellt, nach Unter­schie­den zu suchen, son­dern auch nach Gemein­sam­kei­ten. Wie­der­holt sich etwas oft genug, lei­ten wir dar­aus ab, dass sich das Mus­ter auch im Wei­te­ren fortsetzt.

Obwohl sich das Sym­bol für den Kühl­schrank ab der vier­ten Zeile ändert (und es kein „Gesicht“ mehr als Hin­weis für gut/​schlecht gibt), funk­tio­niert das Rechts/­Links-Schema wei­ter­hin. Wir über­neh­men diese Vor­an­nahme aus den ers­ten drei Zei­len. (Gleich­zei­tig gibt es ein Ele­ment, das durch­gän­gig auf­taucht und sich von oben nach unten durch­zieht: das Dreieck.)

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In der sich wie­der­ho­len­den Abfolge aus den ers­ten drei Zei­len erken­nen wir ein Mus­ter: links sind Nega­tiv-Bei­spiele, rechts Posi­tiv-Bei­spiele. Durch die Wie­der­ho­lung wird das Mus­ter als „regel­haft“ eta­bliert. Wir über­neh­men die Deu­tung auch für die fol­gen­den Zei­len, obwohl sich die Sym­bole ändern.

Die Erkennt­nisse daraus:

  • Nutze Wie­der­ho­lun­gen, um »Deu­tungs­re­geln« zu etablieren.
  • Bleibe kon­sis­tent, wechsle nicht will­kür­lich die Posi­tion von Ele­men­ten. (Im Bei­spiel ist nega­tiv immer links.)

Prinzip #5: Abweichungen messen wir eine Bedeutung bei

In der Anlei­tung fällt auf, dass in der ers­ten Zeile auf dem Blatt der Hin­ter­grund blau ist und die meis­ten Sym­bole weiß. In allen Zei­len dar­un­ter ist es umge­kehrt, da haben wir blau auf wei­ßem Hin­ter­grund. Das macht die erste Zeile beson­ders. Wir deu­ten sie als „Über­schrift“ bzw. erwar­ten, dass hier ein über­ge­ord­ne­tes Thema zu sehen ist.

Tat­säch­lich ist das auch so (platt gesagt: „hohe Kos­ten durch hohen Ener­gie­ver­brauch, nied­rige Kos­ten durch nied­ri­gen Ener­gie­ver­brauch“). Die Zei­len dar­un­ter zei­gen dann jeweils ein­zelne Situa­tio­nen, die zu einem höhe­ren bzw. nied­ri­ge­ren Ver­brauch führen.

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Die blaue Zeile ist anders als der Rest und signa­li­siert, dass auch inhalt­lich hier etwas anders ist. Durch den dunk­le­ren Farb­ein­druck und die Posi­tion ganz oben deu­ten wir sie als Überschrift.

Beim Wen­den des Blat­tes fällt auf, dass es auf der Rück­seite zwei wei­tere Zei­len gibt, die – wie­der anders als der Rest – einen blauen Hin­ter­grund haben. Wir ver­ste­hen: Auch das sind wohl „Über­schrif­ten“ und schauen auf­merk­sa­mer hin, um ihre Bedeu­tung zu erfassen.

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Das­selbe pas­siert auf der Rück­seite: Die bei­den blauen Zei­len glie­dern die Seite, wie wir es von Über­schrif­ten erwarten.

Was wir noch wahr­neh­men, wenn wir uns die Rück­seite als Gan­zes anschauen: Schon auf den ers­ten Blick gibt es eine Zwei­tei­lung. Die obere Blatt­hälfte unter­schei­det sich ein­deu­tig von der unte­ren. Wäh­rend es oben noch die Sequenz mit dem Rechts/­Links-Schema gibt, ste­hen unten sozu­sa­gen „Ein­zel­pa­nels“.

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Unter­schied­li­che Lay­outs ste­hen für unter­schied­li­che Inhalte.

Inhalt­lich wird oben (wie auf der Vor­der­seite) „gut“ und „schlecht“ ver­glei­chend neben­ein­an­der­ge­stellt. Hier geht es dann darum, wie sich Geräu­sche redu­zie­ren las­sen. Auf der unte­ren Blatt­hälfte wird nicht mehr ver­gli­chen, son­dern es wer­den drei Geräu­sche (und ihre Ursa­chen) visua­li­siert. Gestal­te­risch ist es eher eine Auf­zäh­lung und inhalt­lich geht es um Geräu­sche, die »in Ordnung/​normal« für Kühl­schränke sind.

Die Erkennt­nisse daraus:

  • Behandle beson­dere Inhalte auch visu­ell besonders.
  • Hebe wich­tige Inhalte klar her­vor (dunk­ler, grö­ßer, dicker, an ein­präg­sa­mer Stelle…).
  • Nutze Abwei­chun­gen in der Gestal­tung, um inhalt­li­che Wech­sel zu kennzeichnen.

Prinzip #6: Die Gestaltung bestimmt, was wir zuerst wahrnehmen 

Häu­fig geht es bei die­sem Prin­zip um mar­kante Schlüs­sel­bil­der, in die­sem Fall ist es noch viel kon­kre­ter: Das Blatt ist in der Mitte gefal­tet (ja, auch das kann zur Gestal­tung gehö­ren!). Wie (d. h. in wel­che Rich­tung) das Blatt gefal­tet ist, legt fest, was wir zuerst sehen – und dadurch als Vor­der­seite inter­pre­tie­ren. Die Rück­seite ist weg­ge­fal­tet und zunächst nicht sicht­bar. Die Art der Fal­tung bestimmt also auch die Leserichtung.

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Bei gefal­te­ten Lay­outs neh­men wir die Außen­sei­ten zuerst wahr. Das beein­flusst unsere Lese­rich­tung, also in wel­cher Rei­hen­folge wir Inhalte erfassen.

Die Erkennt­nis daraus:

  • Beachte, wie sich auch ver­meint­li­che Klei­nig­kei­ten dar­auf aus­wir­ken, was deine Leser:innen zuerst wahrnehmen.

Prinzip #7: Was inhaltlich zusammengehört, steht zusammen

In die­sem Bei­spiel ist das beson­ders gut sicht­bar: Auf der Vor­der­seite geht es ums Ener­gie- und Kos­ten­spa­ren, auf der Rück­seite um Geräu­sche. Das heißt, hier gibt es eine ein­deu­tige Tren­nung der Inhalte, die auch optisch wahr­nehm­bar ist.

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In der sich wie­der­ho­len­den Abfolge aus den ers­ten drei Zei­len erken­nen wir ein Mus­ter: links sind Nega­tiv-Bei­spiele, rechts Posi­tiv-Bei­spiele. Durch die Wie­der­ho­lung wird das Mus­ter als „regel­haft“ eta­bliert. Wir über­neh­men die Deu­tung auch für die fol­gen­den Zei­len, obwohl sich die Sym­bole ändern.

Die Erkennt­nis daraus:

  • Du hilfst dei­nen Leser:innen bei der Ori­en­tie­rung, wenn zusam­men­ge­hö­rige Inhalte auch optisch zusam­men­ge­hö­rig dar­ge­stellt sind.

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Was sind Arbeitsplakate? Und wie setzt du sie im Coaching ein?

Was sind Arbeitsplakate? Und wie setzt du sie im Coaching ein?

Aktua­li­siert: 25.10.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

Arbeits­pla­kate und Erklär­pla­kate sind Geschwis­ter. Beide kannst du in dei­nen Coa­chings, Trai­nings oder Bera­tun­gen als visu­elle Tools sehr effek­tiv ein­set­zen – ins­be­son­dere, wenn sie Hand in Hand gehen. Du kannst also zum Bei­spiel zuerst mit einem Erklär­pla­kat in ein neues Kurs­thema star­ten und dann ein Arbeits­pla­kat ein­set­zen, mit dem deine Teil­neh­men­den die Inhalte wei­ter vertiefen. 

Der Unter­schied zwi­schen Arbeits- und Erklär­pla­ka­ten ist der Ver­wen­dungs­zweck. Erklär­pla­kate nutzt in der Regel du selbst, um etwa dei­nen Kund:innen fach­li­che Inhalte oder dei­nen Kurs­teil­neh­men­den die nächste Übungs­auf­gabe zu erklä­ren. Für dich geht es also ums Ver­mit­teln und für deine Teil­neh­men­den ums Ver­ste­hen. In die­ser Situa­tion bist du aktiv und deine Teil­neh­men­den kon­su­mie­ren deine Erklärungen.

Bei Arbeits­pla­ka­ten wer­den deine Teil­neh­men­den hin­ge­gen selbst aktiv. Sie hören und sehen dir nicht pas­siv zu, son­dern wer­den ani­miert, selbst etwas zu tun.

In die­sem Arti­kel lernst du die Vor­teile von Arbeits­pla­ka­ten ken­nen und ich zeige dir Bei­spiele für Arbeits­pla­kate aus mei­nen eige­nen Trai­nings und Coa­chings. Außer­dem erkläre ich kurz und knapp, wie ich sie effek­tiv ein­setze. Lass dich davon gerne inspirieren!

Welche Vorteile Arbeitsplakate haben

1. Arbeitsplakate sind effektiv für deine Teilnehmenden

Sie fes­ti­gen Gelern­tes durch eige­nes Tun noch ein­mal ganz anders, als wenn sie dir nur zuhö­ren. Inhalte wer­den durch das eigene Umset­zen nach­hal­ti­ger im Gedächt­nis ver­an­kert. Außer­dem hel­fen Arbeits­pla­kate beim Pra­xis­trans­fer: Bes­ten­falls sind sie so gestal­tet, dass sie deine Teil­neh­men­den dabei unter­stüt­zen, Wich­ti­ges direkt in ihren All­tag zu übertragen.

Dabei bist du nicht limi­tiert auf die Ver­an­stal­tung selbst: Du kannst Arbeits­pla­kate auch dafür ein­set­zen, deine Teil­neh­men­den schon vor dei­nem Semi­nar oder Kurs auf bestimmte The­men ein­zu­stim­men bzw. nach der Ver­an­stal­tung den Trans­fer in den All­tag zu erleich­tern. Oft ist es sinn­voll, bestimmte Arbeits­pla­kate nach einem Kurs mit­zu­ge­ben bzw. als Datei zur Ver­fü­gung zu stel­len, damit die Inhalte wei­ter­hin prä­sent bleiben.

2. Arbeitsplakate erleichtern deine Arbeit als Trainerin oder Coach 

In den Arbeits­pha­sen dei­ner Teil­neh­men­den musst du dein Ener­gie­le­vel nicht so hoch hal­ten, wie in Input­pha­sen, wo alle Augen auf dich gerich­tet sind. Arbeits­pla­kate in dei­nen Ver­an­stal­tun­gen zu nut­zen, ist also auch gut, um dir selbst immer wie­der kleine Rege­ne­ra­ti­ons­in­seln zu verschaffen.

Außer­dem bekommst du mit­hilfe von Arbeits­pla­ka­ten einen guten Über­blick dar­über, wie weit deine Teil­neh­men­den inhalt­lich sind:

  • Haben sie die letzte Lern­ein­heit gut verdaut?
  • Wel­ches Vor­wis­sen brin­gen sie schon mit?
  • Wo kannst du noch unterstützen?

Das alles lässt sich durch Arbeits­pla­kate oft sehr viel ein­fa­cher (und dif­fe­ren­zier­ter!) fest­stel­len, als wenn du nur münd­lich Fra­gen stellst.

4 verschiedene Möglichkeiten für Arbeitsplakate

  • Du kannst deine Teil­neh­men­den selb­stän­dig mit den Arbeits­pla­ka­ten arbei­ten las­sen – zum Bei­spiel, indem sie Ideen oder Erkennt­nisse eintragen.
  • Du kannst gemein­sam mit dei­nen Teil­neh­men­den Inhalte erar­bei­ten – etwa bei einer Zuruf­ab­frage im Grup­pen­kurs oder der bio­gra­phi­schen Arbeit im Einzelcoaching.
  • Du kannst Arbeits­pla­kate kom­plett vor­be­rei­ten, sodass nur noch Inhalte ein­ge­tra­gen wer­den müssen.
  • Du kannst eine Vor­lage zei­gen und deine Teil­neh­men­den sowohl das Arbeits­pla­kat als auch die Inhalte erar­bei­ten lassen.

Wofür du dich jeweils ent­schei­dest, hängt von dei­nen didak­ti­schen Zie­len ab. Wie bei Erklär­pla­ka­ten auch, hilft es, wenn du eine mög­lichst klare Vor­stel­lung vom Ablauf dei­nes Kur­ses oder Semi­nars hast. Dein Kurs­kon­zept sollte also ste­hen, bevor du anfängst, Arbeits­pla­kate zu erstellen.

Beispiele für Arbeitsplakate 

Die fol­gen­den Bei­spiele sind nur eine kleine Aus­wahl des­sen, was mit Arbeits­pla­ka­ten mög­lich ist. Wenn du an einem Arbeits­pla­kate-Work­shop bei mir teil­nimmst, ent­wi­ckelst du deine eige­nen Ideen und Lay­outs – so, dass es zu dir und dei­nen Ange­bo­ten passt. Das kann so ähn­lich aus­se­hen wie in den Bei­spie­len hier… oder kom­plett anders.😉

Beispiel #1: Die Erwartungsabfrage als Arbeitsplakat(e)

Diese Erwar­tungs­ab­frage setze ich rela­tiv früh ein, ins­be­son­dere in mehr­tä­gi­gen Trai­nings. Optisch unspek­ta­ku­lär und sehr leicht zu erstel­len, ist sie den­noch ein sehr wich­ti­ges Tool für das gegen­sei­tige Ken­nen­ler­nen in der Gruppe, das Schaf­fen von Ver­trauen und das Akti­vie­ren von Mit­ver­ant­wor­tung für den Lernprozess.

Tech­nisch gese­hen stelle ich drei Fragen:

  • Was möchte ich hier lernen?
  • Was sollte hier auf kei­nen Fall passieren?
  • Wel­che Ideen möchte ich hier einbringen?

Und ich lasse viel Platz für die Ant­wor­ten. In ana­lo­gen Prä­senz­trai­nings nutze ich dafür drei Flip­charts, in Online-Prä­senz­trai­nings die Arbeits­flä­che auf einem vir­tu­el­len MURAL-Board.

Visualisierung in Coaching und Training Arbeitsplakate © Viktoria Cvetković

Mein Dreier-Set an Arbeits­pla­ka­ten für die Erwar­tungs­ab­frage. Ich nutze das häu­fig zu Beginn eines mehr­tä­gi­gen Visua­li­sie­rungs-Trai­nings. Hier die Flip­chart-Ver­sion, das­selbe Prin­zip lässt sich auch in den vir­tu­el­len Trai­nings­raum über­set­zen. Sieht sim­pel aus, ist aber sehr effektiv.

Und ja, tat­säch­lich: Trotz des simp­len Lay­outs han­delt es sich hier um voll­wer­tige, visu­elle Arbeits­pla­kate. Ent­schei­dend ist näm­lich nicht, dass auf den Pla­ka­ten »hüb­sche Deko­gir­lan­den« oder »aus­ge­klü­gelte Zeich­nun­gen« zu sehen sind, son­dern dass sie ihren Zweck erfül­len.

Der Zweck ist, dass die Teil­neh­men­den Klar­heit für sich selbst gewin­nen: Wel­che Erwar­tun­gen haben sie? Wel­che Befürch­tun­gen? Und wel­che Res­sour­cen brin­gen sie eigent­lich schon mit, die für die Gruppe wert­voll sein kön­nen? Durch das Auf­schrei­ben ver­ba­li­sie­ren und visua­li­sie­ren die Teil­neh­men­den genau diese Punkte. Es wird kon­kret, weil es auf dem Arbeits­pla­kat sicht­bar wird.

Visualisierung in Coaching und Training Arbeitsplakate © Viktoria Cvetković

Die Arbeits­pla­kate für die Erwar­tungs­ab­frage sind kom­plett vor­be­rei­tete »For­mu­lare«; die Teil­neh­men­den befül­len sie eigen­stän­dig. Wäh­rend­des­sen hältst du dich im Hin­ter­grund, stehst für Fra­gen zur Ver­fü­gung, greifst aber nicht ein, solange geschrie­ben wird.

Als Trai­ne­rin wie­derum gibt mir das wich­tige Hin­weise, wor­auf ich im wei­te­ren Kurs­ver­lauf noch geziel­ter ein­ge­hen kann. Jede Gruppe ist anders. Man­che Grup­pen inter­es­sie­ren sich sehr stark für leser­li­che Hand­schrift, andere möch­ten lie­ber mehr Raum haben für die Bear­bei­tung ihrer mit­ge­brach­ten Pro­jekt­ideen. Genau auf sol­che Dinge eini­gen wir uns schon ganz am Anfang, wäh­rend der gemein­sa­men Aus­wer­tung der Arbeits­pla­kate. Und wenn es Wün­sche gibt, die im Rah­men des Kur­ses nicht erfüll­bar sind, klä­ren wir das genau an die­ser Stelle. Dann gibt es spä­ter weni­ger Irri­ta­tio­nen und alle wis­sen, woran sie sind.

Beispiel #2: Die Ideensammlung als Arbeitsplakat

Für Grup­pen­ar­bei­ten eig­nen sich vor­be­rei­tete Arbeits­pla­kate beson­ders gut. In die­sem Bei­spiel erhal­ten die Teil­neh­men­den ein simp­les »For­mu­lar«, bestehend aus zwölf lee­ren Fel­dern. Sie befül­len es gemein­sam als Drei­er­gruppe, die Methode dahin­ter ist visu­el­les Brain­wri­ting. Wich­tig ist, vor die­ser Übung einen kla­ren Arbeits­auf­trag mit­zu­ge­ben und den Zeit­rah­men abzustecken.

Visualisierung in Coaching und Training Arbeitsplakate © Viktoria Cvetković

Das simple Design die­ses Arbeits­pla­kats grei­fen Teil­neh­mende im wei­te­ren Ver­lauf des Kur­ses immer wie­der gerne auf – selb­stän­dig und eigen­in­itia­tiv: Weil sie gute Erfah­run­gen im ers­ten Brain­wri­ting damit gemacht haben und das Lay­out leicht repro­du­zier­bar ist.

Was viel­leicht nicht auf den ers­ten Blick ersicht­lich ist: In die­sem sehr ein­fa­chen Lay­out ste­cken gute Steue­rungs­mög­lich­kei­ten für dich als Trainer:in oder Coach. Dadurch, dass die Anzahl und Größe der Fel­der begrenzt ist, fokus­siert sich die Zusam­men­ar­beit der Teil­neh­men­den in der Gruppe »wie von selbst« auf das Wich­tigste – ohne, dass du von außen ein­grei­fen und den Ideen­flow unter­bre­chen musst.

Beispiel #3: Die Zwischenreflexion als Arbeitsplakat

Mit die­ser Art von Arbeits­pla­ka­ten kannst du die zen­tra­len Erkennt­nisse dei­ner Teil­neh­men­den zusam­men­tra­gen. Jede:r wird sich selbst noch ein­mal bewusst dar­über, was per­sön­lich am wich­tigs­ten war. Gleich­zei­tig fes­tigt die gemein­same Samm­lung auch das Wis­sen der Gruppe als Gan­zes, denn es wer­den nicht nur die unter­schied­li­chen Prio­ri­tä­ten der Teil­neh­men­den sicht­bar, son­dern auch ein Kalei­do­skop von Erkenntnissen.

Der Vor­be­rei­tungs­auf­wand des Arbeits­pla­kats hält sich in Gren­zen: Die Über­schrift und ggf. ein pas­sen­des Schlüs­sel­bild berei­test du vor, die Inhalte wer­den gemein­sam im Ple­num gesam­melt. Anders als in den ers­ten bei­den Bei­spie­len agierst du hier als »Stift der Gruppe«. Das heißt, du schreibst für alle sicht­bar auf, was an Gedan­ken rein­ge­ru­fen wird – eine gut les­bare Hand­schrift ist hier­für wichtig. 

Visualisierung in Coaching und Training Arbeitsplakate © Viktoria Cvetković

Ana­lo­ges und digi­ta­les Arbeits­pla­kat im Ver­gleich: In ana­lo­gen Prä­senz­trai­nings nutze ich ein Flip­chart für die Zuruf­ab­frage, in Online-Prä­senz­trai­nings ein digi­ta­les White­board. Ich habe mich dafür ent­schie­den, für beide Ver­sio­nen ein humor­vol­les Schlüs­sel­bild zu nut­zen, das die Stim­mung in der Gruppe auf­lo­ckert, bevor wir los­le­gen. Fröh­li­che Stim­mung bringt mehr Ideen. 🙂

Das Arbeits­pla­kat funk­tio­niert im Ple­nums­for­mat gut, weil Gedan­ken der ver­schie­de­nen Teil­neh­men­den direkt auf­ein­an­der auf­bauen kön­nen; sie inspi­rie­ren sich gegen­sei­tig. Nach mei­ner Erfah­rung ist das dyna­mi­scher, als wenn die Teil­neh­men­den die Inhalte zunächst selbst notier­ten (wie im ers­ten Bei­spiel) und wir erst im Anschluss dar­über sprechen.

Beispiel #4: Die Kennenlernübung als Arbeitsplakat

In den ers­ten drei Bei­spie­len hast du Arbeits­pla­kate gese­hen, die kom­plett vor­be­rei­tet wer­den und »nur noch« befüllt zu wer­den brau­chen. Es gibt aber noch eine andere Mög­lich­keit: Du prä­sen­tierst dei­nen Teil­neh­men­den ein Erklär­pla­kat, das gleich­zei­tig als Vor­lage für ihr eige­nes Arbeits­pla­kat dient. Sie star­ten also mit einem lee­ren Blatt und ent­wi­ckeln ihr Arbeits­pla­kat selbst.

In der Ken­nen­lern­übung »Drei­eck der Gemein­sam­kei­ten« mache ich das genau so: Anhand des fol­gen­den Erklär­pla­kats zeige ich, was in der nächs­ten Übung gemacht wer­den soll:

Visualisierung in Coaching und Training Was sind Erklärplakate Dreieck der Gemeinsamkeiten © Viktoria Cvetković

Die Teil­neh­men­den ken­nen die Vor­lage, zur Übung gehört aber, dass sie sowohl das Lay­out als auch die Inhalte selbst erstel­len. Des­we­gen star­tet jede Drei­er­gruppe mit einem lee­ren Blatt. Die Ergeb­nisse der ein­zel­nen Grup­pen sind viel­fäl­tig und fal­len sehr unter­schied­lich aus; diese Erkennt­nis ist ein wich­ti­ger Teil der Übung.

Die Teil­neh­men­den erstel­len das Arbeits­pla­kat dann kom­plett von null. Ich gebe zwar das Dreicks-Lay­out vor, die Teil­neh­men­den haben aber (impli­zit) noch jede Menge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Wäh­rend sie inhalt­lich Gemein­sam­kei­ten sam­meln, ent­schei­den sie »neben­her« über die Anord­nung und Gestal­tung aller Dinge, die sie auf dem Blatt fest­hal­ten. Das pas­siert in der Regel unbe­wusst – und ist in der Aus­wer­tung am Ende beson­ders erkennt­nis­reich und vol­ler Aha-Momente.

3 Tipps für deine Arbeitsplakate

Tipp 1

Über­lege dir vor­her, wie genau du ein Arbeits­pla­kat in dei­nen gesam­ten Kurs­ab­lauf ein­bin­den willst: Was pas­siert vor­her? Wie viel Erklä­rung brau­chen deine Teil­neh­men­den, um los­le­gen zu kön­nen? Was pas­siert nach­her? Gibt es eine (gemein­same) Aus­wer­tung? Wor­auf liegt dann der Fokus? Neh­men deine Teil­neh­men­den die Pla­kate (ggf. als Datei) mit nach Hause?

Wenn du Unter­stüt­zung bei dei­ner Kurs­kon­zep­tion haben möch­test, schreib mir gerne eine kurze E‑Mail – oder buche direkt eine Punkt­lan­dung mit mir.

Tipp 2

Egal, ob du ana­loge oder vir­tu­elle Kurse bzw. Coa­chings durch­führst: Es lohnt sich, eine schnelle Vor­ab­skizze dei­nes Arbeits­pla­kats zu machen (nicht grö­ßer, als deine Hand­flä­che), bevor du die finale Ver­sion erstellst. So kannst du bes­ser ein­schät­zen, wel­che Ele­mente wie viel Platz brau­chen und wie du das Pla­kat auf­teilst. Die Skizze vor­her spart dir nach­her bei der Aus­füh­rung viel Zeit und Nerven.

Außer­dem kannst du mit dem Ent­wurf vor Augen leich­ter ent­schei­den, ob du…

  • ein fer­ti­ges For­mu­lar vor­be­rei­test, das nur noch aus­ge­füllt wer­den muss,
  • einen Teil vor­be­rei­test und einen Teil gemein­sam erar­bei­ten lässt, oder
  • deine Teil­neh­men­den auf einem lee­ren Blatt begin­nen lässt.

Und es ist eine Über­le­gung wert, wie du deine Arbeits­pla­kate so gestal­test, dass du sie wie­der­ver­wen­den kannst. Das spart nicht nur Mate­rial, son­dern auch deine wert­volle Zeit bei der Vor­be­rei­tung des nächs­ten Kursdurchgangs.

Tipp 3

Nimm dir Zeit zum Aus­wer­ten und Ver­bes­sern der Arbeits­pla­kate. Jeder Kurs­durch­gang ist eine Chance zu che­cken, ob deine Arbeits­pla­kate zu den gewünsch­ten Resul­ta­ten geführt haben. Konn­ten deine Teil­neh­men­den gut damit arbei­ten? Kamen häu­fi­ger Ver­ständ­nis­fra­gen zu bestimm­ten Punk­ten? An wel­chen Stel­len kannst du viel­leicht noch etwas weg­las­sen, damit es kla­rer wird? Haben dir deine Teil­neh­men­den Feed­back zum Auf­bau gege­ben? All das kannst du berück­sich­ti­gen, um deine Arbeits­pla­kate zu ver­fei­nern. Nie­mand(!) kann gut funk­tio­nie­rende Arbeits­pla­kate »ein­fach so« aus dem Ärmel schütteln.

Des­we­gen soll­test du das auch nicht von dir verlangen.💙

Jeder Profi war mal Anfänger:in und hat sich das Kön­nen Schritt für Schritt erarbeitet.

Wenn du das nicht allein machen möch­test, dann sei beim nächs­ten Arbeits­pla­kate-Work­shop am 5. Novem­ber mit dabei!

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Du bringst deine Ideen mit und ich unter­stütze dich (gemein­sam mit den ande­ren Teilnehmer:innen), deine Ideen in ein­fach ver­ständ­li­che und leicht zu erstel­lende Arbeits­pla­kate zu übersetzen.

Hi, ich bin Viktoria.

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Ich zeige dir, wie du dir mit visu­el­lem Den­ken deine Arbeit leich­ter machst.
Visua­li­sie­rung hilft dir, Zusam­men­hänge sicht­bar zu machen, Wis­sen zu sichern und im Gedächt­nis zu verankern.

Starte doch gleich mit einem visu­el­len Tagesplan:

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Gastartikel + Interviews

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Dir gefal­len meine Blog­ar­ti­kel und du kannst dir vor­stel­len, dass ich auch bei dir einen Arti­kel zu Visua­li­sie­rung ver­öf­fent­li­che? Oder hast du einen Pod­cast oder You­­tube-Kanal und möch­test mich gerne zum Thema interviewen?

Dann schreib mir direkt eine Nach­richt über das Kon­takt­for­mu­lar.

Workshop verpasst? Wie du trotzdem mit mir dein Ziel erreichst!

Workshop verpasst? Wie du trotzdem mit mir dein Ziel erreichst!

Aktua­li­siert: 11.10.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

Wenn du hier schon eine Weile mit­liest, dann weißt du viel­leicht auch, dass ich ein­mal im Monat einen Work­shop anbiete. Nicht immer den­sel­ben, son­dern es geht um ver­schie­dene The­men und Schwer­punkte der all­tags­taug­li­chen Visua­li­sie­rung für Coa­ches und Trainerinnen. 

Die Work­shops sind aktu­ell auch ein­zeln buch­bar, vor allem sind sie aber Teil des Kom­plett­pa­kets für die Teil­neh­me­rin­nen mei­nes Auf­bau-Pro­gramms »Mit Stift und Struk­tur«. Des­we­gen dau­ert es in der Regel meh­rere Monate, bis ein bestimm­tes Work­shop­thema wie­der­kommt – nor­ma­ler­weise bis zur nächs­ten Runde von »Mit Stift und Struktur«.

Es gibt aber eine Alter­na­tive für dich, wenn du nicht so viel Zeit hast und gerne schnel­ler zum Ziel kom­men möch­test. Die stelle ich dir in die­sem Arti­kel vor.

Mit der Punktlandung kommst du schneller zum Ziel

Lass uns mal ein aktu­el­les Bei­spiel anschauen: Letz­ten Sams­tag habe ich den Erklär­pla­kate-Work­shop durch­ge­führt. Der nächste Work­shop zum sel­ben Thema fin­det erst im nächs­ten Jahr wie­der statt. So lange möch­test du viel­leicht nicht warten.

Judith wollte das defi­ni­tiv nicht.

Judith ist Gesund­heits­coach, bie­tet Fort­bil­dun­gen in Fir­men an und brauchte ein neues Erklär­pla­kat zum Thema Resi­li­enz. Und zwar so schnell wie mög­lich. Sie hatte kurz­fris­tig einen Auf­trag bekom­men. Der Grup­pen­work­shop letz­ten Sams­tag passte bei ihr zeit­lich nicht und bis zum nächs­ten Erklär­pla­kate-Work­shop konnte sie auf kei­nen Fall war­ten. Sie hatte sich per Mail bei mir gemel­det und nach­ge­fragt, ob es noch eine andere Mög­lich­keit gibt, schnell ein pro­fes­sio­nel­les Erklär­pla­kat zu erstel­len. Gibt es. Wir haben eine indi­vi­du­elle Lösung gefunden:

Judith hat sich für eine fokus­sierte Ein­zel­stunde mit mir ent­schie­den, für die Punkt­lan­dung. Wir haben uns per Zoom getrof­fen, sie hat all ihre Ideen mit­ge­bracht und beschrie­ben, was ihr Ziel beim Erklä­ren von Resi­li­enz ist.

punktlandung-visualisierung-beratung © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Ein Knack­punkt bei der Umset­zung waren abs­trakte Begriffe. Sie wollte sie in ihrer Ein­lei­tung nicht nur münd­lich erwäh­nen, son­dern so erklä­ren, „dass mög­lichst viel bei den Leu­ten hän­gen­bleibt“.

Am liebs­ten soll­ten die Begriffe zusam­men mit pas­sen­den Sym­bo­len auf das Erklär­pla­kat. Für diese visu­el­len Anker haben wir gemein­sam zuerst jede Menge Sym­bole gebrain­stormt und ver­schie­dene Vari­an­ten skiz­ziert, bis es für Judith gepasst hat: Klar erkenn­bar und leicht zu zeichnen.

Sie hat selbst mit­skiz­ziert und konnte gleich­zei­tig auch mir dabei zuse­hen. (Ich filme bei sol­chen Coa­chings mei­nen Schreib­tisch mit der Doku­men­ten­ka­mera live von oben ab.) Auf diese Weise sind wir in einen sehr pro­duk­ti­ven Aus­tausch gekommen.

Arbeitsplatz mit Dokumentenkamera, Stiften und Papier

Die­ser Schnapp­schuss ist aus dem Grup­pen­work­shop, aber so ähn­lich kannst du dir das in der Ein­zel­stunde auch vor­stel­len. Meine liebs­ten Werk­zeuge sind Stifte und Papier, die Doku­men­ten­ka­mera fürs Abfil­men des Schreib­ti­sches und der Lap­top für den Aus­tausch auf Zoom.

Im Anschluss haben wir das Lay­out für ihr Pla­kat ent­wi­ckelt – also die Blatt­auf­tei­lung und die Posi­tio­nie­rung der Inhalte. Judith hat mit Text und Bil­dern expe­ri­men­tiert und wir haben nach zwei Durch­läu­fen fest­ge­legt, was sie in wel­cher Rei­hen­folge ein­blen­den wird, damit es opti­mal zu ihrem Kurz­vor­trag passt.

Ihr Erklär­pla­kat ist übri­gens kein Papier­pla­kat gewor­den, son­dern eine cle­vere, sub­til ani­mierte Powerpoint-Folie.

Deine nächsten Schritte, wenn du nicht viel Zeit hast

Dich inter­es­siert bren­nend ein bestimm­tes Work­shop-Thema und du willst nicht auf den nächs­ten Ter­min warten?

Kein Pro­blem: Schreib mir ein­fach eine kurze Mail und sag mir, was du dir wünschst! Dann fin­den wir eine indi­vi­du­elle Lösung für dich – du bist da nicht die Erste.❤ Was ich für dich mög­lich machen kann, mache ich für dich gerne mög­lich. Von einer Ein­zel­stunde bis zu einer Kom­bi­na­tion von meh­re­ren Ein­zel­ter­mi­nen über meh­rere Wochen hin­weg ist alles denkbar.

Viele der Work­shop-The­men las­sen sich tat­säch­lich ganz fokus­siert in einer indi­vi­du­el­len Punkt­lan­dung umset­zen. Ich bin dann eine Stunde lang nur für dich und dein Anlie­gen da. Wir klä­ren am Anfang, was genau du brauchst und dann geht es schon ans Umset­zen. Du wirst Augen machen, was wir in die­ser einen Stunde Fokus­zeit gemein­sam errei­chen können!

Und mit 147 Euro kos­tet dich die Punkt­lan­dung übri­gens auch nicht viel mehr als ein Tagesworkshop.😉

Mög­li­che The­men für die Punkt­lan­dung fin­dest du in der Work­shop-Über­sicht, du kannst aber sehr gerne auch eigene The­men­wün­sche äußern. Häu­fig nach­ge­fragt wird zum Bei­spiel ein ange­lei­te­ter Durch­gang durch visu­elle Coa­ching­tools, damit du sie an dir selbst erle­ben kannst, bevor du das eine oder andere Tools als Methode in dein eige­nes Reper­toire aufnimmst.

Fra­gen? Gerne!

© Viktoria Cvetković bebildert.eu

Schick mir ein­fach eine kurze Mail oder stell sie mir als Kom­men­tar unter die­sem Artikel.❤

Hi, ich bin Viktoria.

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Visualisieren als Coach: Was sind Erklärplakate? (mit Beispielen!)

Visualisieren als Coach: Was sind Erklärplakate? (mit Beispielen!)

Aktua­li­siert: 07.10.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

Jedes Mal, wenn wir etwas erklä­ren – du und ich –, in unse­ren Coa­chings, Trai­nings, Semi­na­ren oder Kur­sen, haben wir die Wahl: Ver­las­sen wir uns rein auf die gespro­chene Spra­che? Oder beglei­ten wir unsere Erklä­run­gen durch Visua­li­sie­run­gen wie Text und/​oder Bil­der, zum Bei­spiel in ein­fach gehal­te­nen Erklärplakaten? 

Erklär­pla­kate sind nicht unbe­dingt Papier­pos­ter, son­dern alles, was du an Visua­li­sie­run­gen nutzt, um ande­ren Men­schen etwas zu erklä­ren. Auch gut gemachte Folien wäh­rend eines Vor­trags oder Pit­ches funk­tio­nie­ren wie Erklär­pla­kate. In die­sem Blog­ar­ti­kel zeige ich dir ver­schie­dene Erklär­pla­kate, die ich in mei­nen eige­nen Kur­sen ein­setze. Und nicht nur das – ich erzähle auch, wofür ich sie ver­wende. Hast du ähn­li­che Situa­tio­nen bei dei­ner Arbeit, kannst du dich also inspi­rie­ren lassen.

Die Ent­schei­dung, ob wir visua­li­sie­ren soll­ten oder ob es reicht, nur zu spre­chen, hängt unter ande­rem davon ab, wie umfang­reich unsere Erklä­rung aus­fällt und wie gut ver­ständ­lich das Erklärte für unser Gegen­über ist. Im Zwei­fel ent­scheide ich mich immer für Visua­li­sie­run­gen. Allein schon, um es mir als Trai­ne­rin in einer Semi­nar­si­tua­tion leich­ter zu machen.

Ein Grund: Gespro­che­nes ist flüchtig.

Ich kenne das von mir selbst. Wenn mir jemand nur auf der Ton­spur etwas erklärt, pas­siert es mir gele­gent­lich, dass ich wäh­rend­des­sen kurz abge­lenkt und in Gedan­ken bin. Das heißt, ich bekomme nicht alles mit und muss dann noch ein­mal nach­fra­gen, was jetzt genau zu tun ist. Nicht immer ange­nehm … Ein Blick aufs Erklär­pla­kat hin­ge­gen kann schon ganz gut die Ver­ständ­nis-Lücken schlie­ßen, die viel­leicht noch da sind. Wenn ich also von mir auf andere schließe, dann erspare ich mit Erklär­pla­ka­ten mei­nen Teil­neh­men­den auch den pein­li­chen Moment des Nach­fra­gens, in dem alle ande­ren mit­krie­gen, dass jemand gerade nicht auf­merk­sam war.

Beispiel #1: Die Übungsanleitung als Erklärplakat

Am häu­figs­ten nutze ich Erklär­pla­kate in mei­nen Trai­nings, um zu erläu­tern, wie die jeweils nächste Übung funk­tio­niert. Es ist also eine Anlei­tung für meine Teilnehmer:innen, damit sie wis­sen, was sie gleich machen sollen.

Gleich­zei­tig sind alle Erklär­pla­kate auch Anschau­ungs­bei­spiele. Wir gucken also regel­mä­ßig auf der Meta­ebene, wie ich die Visua­li­sie­run­gen umge­setzt habe. Schließ­lich sind wir ja in einem Visua­li­sie­rungs­trai­ning und es lernt sich leich­ter an Beispielen.

Ein Grund­prin­zip bei der Gestal­tung sol­cher Erklär­pla­kate ist, dass meine gespro­chene Erklä­rung und die Visua­li­sie­rung Hand in Hand gehen. Sie brau­chen ein­an­der. Nur zu spre­chen (oder nur das Bild für sich ste­hen­zu­las­sen), ist nicht halb so ver­ständ­lich, wie bei­des als Paar auf­tre­ten zu las­sen.

Wir sind im Trai­ning in einer Live-Situa­tion (so wie bei einer Prä­sen­ta­tion auch) und es ist nicht sinn­voll, die kom­plette Anlei­tung als Text auf dem Pla­kat /​auf der Folien unter­zu­brin­gen. Dann wür­den meine Teilnehmer:innen anfan­gen zu lesen und mir nicht mehr zuhö­ren. Die Visua­li­sie­rung ist eine Ergän­zung, aber kein Ersatz für den gespro­che­nen Teil der Anlei­tung. Je mehr Sin­ne­s­ka­näle mei­ner Teilnehmer:innen ich akti­viere (hier Hören und Sehen), desto grö­ßer ist die Chance, dass für sie gleich beim ers­ten Mal alles klar ist. Das erspart Ver­wir­rung und Rückfragen.

Alles, was leich­ter ver­ständ­lich ist, wenn ich es zeige, gehört auf das Erklär­pla­kat. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Visualisierung in Coaching und Training Was sind Erklräplakate Dreieck der Gemeinsamkeiten © Viktoria Cvetković

Wie ist das Erklärplakat gemacht?

Die Gestal­tung: An die­sem Bei­spiel siehst du, dass es keine künst­le­ri­schen Ver­ren­kun­gen braucht, um ein visu­ell funk­tio­nie­ren­des Erklär­pla­kat zu erstel­len. Ein biss­chen Text, ein paar Stri­che und fer­tig. Es han­delt sich nicht um eine bild­hafte, son­dern um eine sche­ma­ti­sche Übersicht.

Wenn du genauer hin­schaust, wirst du fest­stel­len, dass ich mit dem Text dif­fe­ren­ziert umge­gan­gen bin. Obers­tes Ziel bei allen Erklär­pla­ka­ten ist, visu­ell Ori­en­tie­rung zu schaf­fen. Das gelingt hier durch ver­schie­dene Textebenen:

  • Die Über­schrift ist am größ­ten und farb­lich hervorgehoben.
  • Die nächste Text­ebene ist die schwarze Schrift, die ich für die Namen in den Drei­ecks­ecken und die Auf­zäh­lung ver­wen­det habe.
  • Die dritte Text­ebene wird durch die dun­kel­blaue Farbe (u. a. für den Begriff Gemein­sam­kei­ten) und klei­nere Schrift optisch sub­til von der zwei­ten Ebene abgegrenzt.
  • Die vierte Text­ebene ist nur oben in der Sprech­blase. Sie ist am wenigs­ten wich­tig, daher deut­lich klei­ner und tritt optisch zurück.

Wei­tere gra­fi­sche Ele­mente (ich würde nicht so weit gehen, es Zeich­nun­gen zu nen­nen) auf dem Erklär­pla­kat sind:

  • Drei dicke Linien für das Dreieck
  • Dün­nere Linien für die Pfeile
  • Eine dicke wol­kige Linie unter der Überschrift
  • Eine ein­fa­che Sprechblase
  • Drei ein­fa­che, kegel­för­mige Figuren
  • Drei rote Punkte

Die Inhalte: Die Dar­stel­lung hilft mir zu erklä­ren, wie die Ken­nen­lern-Übung »Drei­eck der Gemein­sam­kei­ten« funk­tio­niert. Ich zeige das Erklär­pla­kat, wäh­rend ich ver­bal erzähle. Diese Visua­li­sie­rung ist nicht selbst­er­klä­rend – und soll das auch nicht sein.

Das Medium: Die­ses Erklär­pla­kat war mal ein Flip­chart, ganz klas­sisch mit Mar­kern auf Papier erstellt. Da ich nur noch Online-Prä­senz­kurse anbiete, habe ich es mitt­ler­weile digi­ta­li­siert (unauf­wän­dig mit Han­dy­ka­mera und den Bord­mit­teln von Power­Point). Je nach Kurs zeige ich die Visua­li­sie­rung als ani­mierte Power­Point-Folie oder baue sie auf einem vir­tu­el­len Board wie MURAL ein.

Beispiel #2: Die Agenda als Erklärplakat

Eine wei­tere beliebte Anwen­dung für Erklär­pla­kate ist die Agenda. Es ist also eine Über­sicht für meine Teilnehmer:innen, damit sie wis­sen, wel­che The­men sie im Trai­ning erwar­ten. In die­sem Fall ist es die Über­sicht für einen drei­tä­gi­gen Bildungsurlaub.

Visualisierung in Coaching und Training Was sind Erklärplakate Agenda  © Viktoria Cvetković

Wie ist das Erklärplakat gemacht?

Die Gestal­tung: Im Ver­gleich zum Bei­spiel oben ent­hält die­ses Erklär­pla­kat weni­ger Text und mehr gra­fi­sche Ele­mente. Wäh­rend ich im ers­ten Bei­spiel eine sche­ma­ti­sche Dar­stel­lung gewählt habe, ist das hier ins­ge­samt eine sehr ver­ein­fachte Bildlandschaft.

Es gibt einen Weg, der links unten star­tet und rechts oben hin­führt. Ent­lang des Weges begeg­nen uns ver­schie­dene The­men, bis wir schließ­lich beim eige­nen Umset­zungs­pro­jekt ankom­men. Die­ser inhalt­li­che Strang ist mit gel­ber Farbe akzen­tu­iert. Es gibt einen wei­te­ren Strang auf der rech­ten Seite des Erklär­pla­kats, der inhalt­lich und daher auch optisch (durch eine zurück­hal­ten­dere Farb­ge­bung) unter­ge­ord­net ist.

Die Inhalte: Die Dar­stel­lung hilft mir zu erklä­ren, wel­che The­men wir wäh­rend des drei­tä­gi­gen Bil­dungs­ur­laubs behan­deln wer­den. Das Erklär­pla­kat dient zur gro­ben Ori­en­tie­rung. Es ent­hält keine Anga­ben dazu, was an wel­chem Tag dran sein wird (weil das erfah­rungs­ge­mäß bei jeder Gruppe etwas anders ist). Und es sind auch keine Ein­zel­übun­gen zu den jewei­li­gen The­men ein­ge­tra­gen (weil das für den Ein­stieg in ein Trai­ning ein Over­load an Infor­ma­tio­nen wäre).

Ich zeige das Erklär­pla­kat, wäh­rend ich ver­bal erzähle. Auch diese Visua­li­sie­rung ist nicht selbst­er­klä­rend – und soll das auch nicht sein.

Das Medium: Auch die­ses Erklär­pla­kat war mal ein Flip­chart (siehe Bei­spiel #1). Jetzt nutze ich es in digi­ta­li­sier­ter Form als ani­mierte Power­Point-Folie oder baue die Visua­li­sie­rung auf einem vir­tu­el­len Board wie MURAL ein.

Beispiel #3: Die Themenüberleitung als Erklärplakat

Die­ses Erklär­pla­kat dient zur Über­lei­tung von einem The­men­be­reich zum nächs­ten, genauer: zum Ein­stieg ins neue Thema »visu­elle Spra­che« (im Trai­ning kommt vor­her ein gan­zer Abschnitt zu Schrift, wo es noch gar nicht um Sym­bole, Bil­der und Pik­to­gramme geht).

Visualisierung in Coaching und Training Was sind Erklärplakate Thema © Viktoria Cvetković

Wie ist das Erklärplakat gemacht?

Die Gestal­tung: Im Ver­gleich zu den ers­ten bei­den Bei­spie­len ent­hält die­ses Erklär­pla­kat fast nur Text. Der Auf­bau ist lis­ten­ar­tig. Ähn­lich wie im ers­ten Bei­spiel bin ich mit der Schrift dif­fe­ren­ziert umgegangen:

  • Die Über­schrift ist am größ­ten und far­big abge­setzt. Das Grün taucht nir­gendwo sonst auf.
  • Die Kern­aus­sa­gen sind in schwar­zer Schrift erfasst, das wich­tigste Stich­wort ist jeweils gefet­tet und etwas größer.
  • Kom­men­tare sind blau abge­setzt und etwas klei­ner geschrieben.

Die gra­fi­schen Ele­mente fun­gie­ren als the­ma­tisch pas­sende Auf­zäh­lungs­punkte. Obwohl es drei unter­schied­li­che Pik­to­gramme sind, haben sie Gemein­sam­kei­ten: Ihre Posi­tion jeweils links neben dem zuge­hö­ri­gen Text und den Kreis als Grundform.

Die Inhalte: Die Dar­stel­lung hilft mir, die drei wich­tigs­ten Aspekte zum Thema »visu­elle Spra­che« zu erklä­ren. Es gibt ein Ziel (Inhalte sicht­bar machen) und nach­fol­gend zwei Schlüs­sel­er­kennt­nisse dazu. Mit dem letz­ten Punkt auf dem Erklär­pla­kat (Stra­te­gien aus der Kind­heit) leite ich dann über zur nächs­ten Übung.

Ich zeige das Erklär­pla­kat, wäh­rend ich ver­bal erzähle. Die drei Punkte blende ich nach­ein­an­der ein; immer pas­send zu dem, was ich gerade sage, damit der Rest nicht ablenkt. Auch diese Visua­li­sie­rung ist nicht selbst­er­klä­rend – und soll das auch nicht sein.

Das Medium: Auch die­ses Erklär­pla­kat war mal ein Flip­chart (siehe Bei­spiel #1). Aktu­ell nutze ich es in digi­ta­li­sier­ter Form als ani­mierte Power­Point-Folie oder baue die Visua­li­sie­rung auf einem vir­tu­el­len Board wie MURAL ein.

Beispiel #4: Das Kommunikationsmodell als Erklärplakat

Das fol­gende Erklär­pla­kat mit dem Eis­berg­mo­dell habe ich für ein fir­men­in­ter­nes Trai­ning ent­wi­ckelt. Wenn du als Coach oder Trai­ne­rin arbei­test, ist dir das Eis­berg­mo­dell mit Sicher­heit schon als Tool begeg­net. Es gibt unzäh­lige Dar­stel­lun­gen davon in Büchern und im Inter­net – warum sich also damit auf­hal­ten, eine eigene Visua­li­sie­rung davon als Erklär­pla­kat zu machen?

Drei Gründe:

    • Ein­fach irgendwo ein Bild her­aus­zu­ko­pie­ren und kom­mer­zi­ell zu ver­wen­den, ver­stößt in den aller­meis­ten Fäl­len gegen das Urhe­ber­recht und ist eine Straf­tat. Ent­we­der du besorgst dir die (kos­ten­pflich­tige) Lizenz bei der Urhe­be­rin, um das Bild dei­ner Wahl nut­zen zu dür­fen – oder du erstellst deine eigene Visualisierung.
    • Die Dar­stel­lun­gen des Eis­berg­mo­dells, die du bei dei­ner Recher­che fin­dest, pas­sen inhalt­lich nicht zu dei­nem Coa­ching oder Trai­ning. Es gibt näm­lich Eis­berg­mo­delle aus der Psy­cho­lo­gie, der Wirt­schaft, der IT, der Medi­zin, der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­theo­rie und noch viele, viele mehr. Statt Zeit für die wei­tere Suche nach der rich­ti­gen Dar­stel­lung zu ver­schwen­den, erstellst du deine eigene Visualisierung.
    • Die Dar­stel­lun­gen des Eis­berg­mo­dells, die du bei dei­ner Recher­che fin­dest, pas­sen optisch nicht zu den ande­ren Erklär­pla­ka­ten dei­nem Coa­ching oder Trai­ning. (Wenn du unge­fähr meine Gene­ra­tion bist, erin­nerst du dich viel­leicht noch an die Kraut-und-Rüben-Folien dei­ner Kol­le­gen, als es »modern« war, in Power­Point wahl­los irgend­wel­che nicht zusam­men­pas­sen­den Pik­to­gramme zusam­men­zu­schmei­ßen, um die Prä­sen­ta­tio­nen »visu­el­ler« zu machen.🥴) So gut deine Inhalte auch sind: Wir sind Augen­tiere. Wenn die Ver­pa­ckung lieb­los ist, wer­den die Inhalte auto­ma­tisch als weni­ger wer­tig wahr­ge­nom­men. Erklär­pla­kate, die hin­ge­gen wie aus einem Guss erschei­nen (weil sie alle deine Hand­schrift tra­gen!), wir­ken pro­fes­sio­nel­ler. Damit schrei­ben wir auch den Inhal­ten eine grö­ßere Qua­li­tät zu.
    Visualisierung in Coaching und Training Was sind Erklärplakate Eisberg-Modell © Viktoria Cvetković

    Wie ist das Erklärplakat gemacht?

    Die Gestal­tung: Die­ses Erklär­pla­kat ist eine Kom­bi­na­tion aus Schlüs­sel­bild (schwim­men­der Eis­berg) und stich­wort­ar­ti­gem Text. Hilf­reich wäh­rend der ver­ba­len Erklä­rung ist, das Erklär­pla­kat nicht schon als fer­ti­ges Bild zu zei­gen, son­dern nach und nach aufzubauen.

    Die gra­fi­schen Ele­mente sind eine Wel­len­li­nie fürs Was­ser und eine geschlos­sene Zick­zack­li­nie für den Eisberg.

    Die Inhalte: Neh­men wir mal an, du machst eine Super­vi­sion für ein Team. Es knirscht gerade auf der per­sön­li­chen Ebene zwi­schen eini­gen Team­mit­glie­dern. Deine Erfah­rung als Coach sagt dir: Die Gruppe sollte jetzt drin­gend das the­ma­ti­sie­ren, was da so unter der sicht­ba­ren Ober­flä­che brodelt.

    Statt dir den Mund fus­se­lig zu reden, wie das Eis­berg­mo­dell funk­tio­niert und was sich wo befin­det, kannst du den schwim­men­den Eis­berg mit zwei Linien aus dem Hand­ge­lenk an die (vir­tu­elle oder reale) Tafel brin­gen. Noch anschau­li­cher wird es, wenn du ihn wäh­rend des Erklä­rens Schritt für Schritt beschriftest.

    Auch diese Visua­li­sie­rung ist ohne wei­te­ren Kon­text nicht selbst­er­klä­rend – und soll das auch nicht sein.

    Das Medium: Die­ses Erklär­pla­kat habe ich digi­tal erstellt. Ich nutze für sol­che ani­mier­ten Dar­stel­lun­gen ein Note­book mit Touch­screen, einen digi­ta­len Stift und eine Gra­fik­soft­ware. Das Prin­zip funk­tio­niert aber auch ana­log, z. B. auf einem Flip­chart. Du kannst dann die Zeich­nung schon vor­be­rei­ten und schreibst die Begriffe nach und nach wäh­rend des Erklä­rens hinein.

    3 Tipps für deine Erklärplakate

    Tipp 1

    Wel­ches Medium auch immer du ver­wen­dest: Es lohnt sich, eine kleine, schnelle Vor­ab­skizze dei­nes Erklär­pla­kats zu machen (nicht grö­ßer als deine Hand­flä­che), bevor du los­legst. So kannst du bes­ser ein­schät­zen, wel­che Ele­mente wie viel Platz brau­chen und wie du das Pla­kat auf­teilst. Die Skizze vor­her spart nach­her bei der Aus­füh­rung viel Zeit und Nerven.

    Tipp 2

    Mach es dir so ein­fach, wie mög­lich. Nie­mand zwingt dich, alles in Echt­zeit hin­zu­zau­bern. Du hast die Mög­lich­keit, dein Erklärplakat:

    • kom­plett vor­zu­be­rei­ten und als fer­ti­ges Bild zu zeigen,
    • einen Teil vor­zu­be­rei­ten und einen Teil live zu ergän­zen oder
    • alles live vor den Augen dei­ner Teil­neh­men­den ent­ste­hen zu lassen.

    Tipp 3

    Nimm dir Zeit zum Üben. Und ver­glei­che dich nicht mit ande­ren, wenn du noch wenig Übung im Erstel­len von Erklär­pla­ka­ten hast. Je locke­rer und ein­fa­cher das in der Aus­füh­rung aus­sieht, desto öfter ist es vor­her wahr­schein­lich ein­ge­übt wor­den. Nie­mand(!) kann sol­che Dar­stel­lun­gen »ein­fach so« aus dem Stand aufs Papier oder an die Wand werfen.

    Des­we­gen soll­test du das auch nicht von dir verlangen.💙

    Jeder Profi war mal Anfänger:in und hat sich das Kön­nen Schritt für Schritt erarbeitet.

    Es ist also nicht nur sinn­voll, son­dern auch pro­fes­sio­nell, dir vor­her zu über­le­gen, was an Erklä­run­gen du bei dei­nem nächs­ten Ter­min brau­chen könn­test und die Visua­li­sie­run­gen dafür schon vor­zu­be­rei­ten und einzuüben.

    Wenn du das nicht allein machen möch­test, dann sei beim nächs­ten Erklär­pla­kate-Work­shop mit dabei!

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Du bringst deine Ideen mit und ich unter­stütze dich (gemein­sam mit den ande­ren Teilnehmer:innen), deine Ideen in ein­fach ver­ständ­li­che und leicht zu erstel­lende Erklär­pla­kate zu übersetzen.

    Hi, ich bin Viktoria.

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Ich zeige dir, wie du dir mit visu­el­lem Den­ken deine Arbeit leich­ter machst.
    Visua­li­sie­rung hilft dir, Zusam­men­hänge sicht­bar zu machen, Wis­sen zu sichern und im Gedächt­nis zu verankern.

    Starte doch gleich mit einem visu­el­len Tagesplan:

    von-to-do-zu-done-anleitung © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Kli­cke auf das Bild und lade dir die kos­ten­lose Anlei­tung herunter.

    Gastartikel + Interviews

    © Viktoria Cvetković

    Dir gefal­len meine Blog­ar­ti­kel und du kannst dir vor­stel­len, dass ich auch bei dir einen Arti­kel zu Visua­li­sie­rung ver­öf­fent­li­che? Oder hast du einen Pod­cast oder You­­tube-Kanal und möch­test mich gerne zum Thema interviewen?

    Dann schreib mir direkt eine Nach­richt über das Kon­takt­for­mu­lar.

    Stress beim Mitschreiben? 3 Podcasts zum Üben visueller Notizen

    Stress beim Mitschreiben? 3 Podcasts zum Üben visueller Notizen

    Aktua­li­siert: 23.09.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

    Heute gibt’s was auf die Ohren! Ich habe dir als Tipp meine 3 Lieb­lings-Pod­casts mit­ge­bracht, mit denen du visu­elle Noti­zen üben kannst UND gute Laune dabei bekommst.

    Wann ist es sinnvoll, mit Podcasts visuelle Notizen zu üben?

    Immer dann, wenn du dich fit machen willst für die nächste Bespre­chung oder das nächste Coa­ching. Ohne Übung kann es näm­lich ganz schön her­aus­for­dernd sein, über­sicht­li­che Noti­zen zu machen. Vor allem, wenn du wäh­rend des Auf­schrei­bens ande­ren Men­schen wirk­lich gut zuhö­ren willst.

    Des­we­gen gibt es mei­nen Basis-Kur­sen immer min­des­tens eine Audio-Übung. Mit der simu­lie­ren wir eine beruf­li­che Situa­tion wie etwa eine Bespre­chung, einen Vor­trag oder einen Dia­log – also eine Situa­tion, in der du ande­ren zuhörst und dir Noti­zen machst. Das Übungs­ziel ist, visu­ell struk­tu­rierte Noti­zen zu machen, die wie Land­kar­ten funk­tio­nie­ren: Die dir Ori­en­tie­rung bie­ten, weil sie auf das Wesent­li­che redu­ziert und über­sicht­lich sind. Und in denen du nicht lange nach Infor­ma­tio­nen suchen musst, son­dern sie direkt siehst.

    Damit die Audio-Übung Spaß macht, soll­ten die Inhalte (im wei­tes­ten Sinne) auch Spaß machen, finde ich. Des­we­gen wähle ich seit eini­ger Zeit keine »klas­si­schen« Nach­rich­ten­quel­len mehr zum Üben aus, also nicht mehr so etwas wie die Tages­the­men der ARD. Warum? Weil sie sehr häu­fig aus einem Strom nega­ti­ver, emo­tio­nal belas­ten­der Bei­träge bestehen.

    So wich­tig es ist, über Pro­bleme infor­miert zu sein: Wie wäre es, einen Schritt wei­ter­zu­ge­hen und sich mit Lösun­gen zu beschäf­ti­gen? Zumin­dest für die Dauer einer Audio-Übung. 🙂 Denn wir ler­nen am leich­tes­ten dann, wenn es uns gutgeht.

    Des­we­gen ver­rate ich dir hier meine 3 der­zeit liebs­ten Quel­len für Pod­casts, mit denen das Üben von visu­el­len Noti­zen Spaß macht:

    Per­spec­tive Daily ist ein Online-Maga­zin, das auch einen ganz wun­der­ba­ren Audio-Kanal hat. Jeden Tag erscheint ein jour­na­lis­ti­scher Arti­kel, der den Anspruch hat, kon­struk­tiv und lösungs­ori­en­tiert zu sein. Die The­men sind bunt und viel­fäl­tig. Das Maga­zin und der Pod­cast sind wer­be­frei und finan­zie­ren sich durch Mitgliedsbeiträge.

    Mit den Audios von Perspective Daily lassen sich visuelle Notizen super üben.

    Good News ver­folgt einen ähn­li­chen Ansatz wie Per­spec­tive Daily, hat aber ein wesent­lich klei­ne­res Redak­ti­ons­team und koope­riert daher mit dem enorm-Maga­zin. Hier fin­dest du den Good-News-Pod­cast. Jede Folge star­tet in der Regel mit einer kom­pak­ten Nach­rich­ten­über­sicht und nach etwa 2–3 Minu­ten wird dann ein bestimm­tes Thema aus­führ­li­cher beleuchtet.

    Mit den Audios von Good News lassen sich visuelle Notizen super üben.

    Die Audios aus dem Pod­cast der Coa­ching­bande nutze ich beson­ders gerne in Visua­li­sie­rungs-Work­shops für Coa­ches, Supervisor:innen und Trainer:innen. Vor allem die Rubrik »Neues für den Metho­den­kof­fer« kommt jedes Mal gut an. Hier ver­bin­den sich ganz wun­der­bar das Ein­üben von visu­el­len Noti­zen mit beruf­lich rele­van­ten Inhal­ten. Die Pod­cast­fol­gen sind aber nicht nur für Pro­fis attrak­tiv, son­dern auch, wenn du dich für deine per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung interessierst.

    Mit den Audios von der Coachingbande lassen sich visuelle Notizen super üben - nicht nur, wenn du Coach bist.

    Super Pod­casts! Aber du hast keine Lust, alleine visu­elle Noti­zen zu üben?

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Dann hüpf auf meine News­let­ter-Liste! Du erfährst dann als Erste:r, wann ein neuer Work­shop, ein Trai­ning oder ein Bil­dungs­ur­laub in Pla­nung sind und ver­passt keine Ter­mine mehr.

    In mei­nen mehr­tä­gi­gen Kur­sen gibt es immer auch Audio-Übun­gen. Natür­lich mit Schritt-für-Schritt-Anlei­tung: Ich helfe dir dabei, die rich­tige Struk­tur für deine visu­elle Notiz zu fin­den und du bekommst ehr­li­ches Feed­back. So bist du opti­mal vor­be­rei­tet auf deine nächste Besprechung!

    *Pflicht­feld. Du kannst dich jeder­zeit mit einem Klick wie­der abmel­den. Wenn du dei­nen Vor­na­men ein­trägst, kann ich dich in der Mail rich­tig anspre­chen. Die Infos, dich ich per E‑Mail ver­schi­cke, wähle ich sorg­fäl­tig aus und ver­sorge dich nor­ma­ler­weise 3–4 Mal im Monat mit Neu­ig­kei­ten. Meine E‑Mails ent­hal­ten neben zahl­rei­chen kos­ten­lo­sen Tipps und Inhal­ten auch Infor­ma­tio­nen zu mei­nen Kur­sen, Ange­bo­ten und Aktio­nen. Hin­weise zum Daten­schutz, Wider­ruf, Pro­to­kol­lie­rung sowie der von der Ein­wil­li­gung umfass­ten Erfolgs­mes­sung erhältst du unter Daten­schutz.

    *Pflicht­feld. Du kannst dich jeder­zeit mit einem Klick wie­der abmel­den. Wenn du dei­nen Vor­na­men ein­trägst, kann ich dich in der Mail rich­tig anspre­chen. Die Infos, dich ich per E‑Mail ver­schi­cke, wähle ich sorg­fäl­tig aus und ver­sorge dich nor­ma­ler­weise 3–4 Mal im Monat mit Neu­ig­kei­ten. Meine E‑Mails ent­hal­ten neben zahl­rei­chen kos­ten­lo­sen Tipps und Inhal­ten auch Infor­ma­tio­nen zu mei­nen Kur­sen, Ange­bo­ten und Aktio­nen. Hin­weise zum Daten­schutz, Wider­ruf, Pro­to­kol­lie­rung sowie der von der Ein­wil­li­gung umfass­ten Erfolgs­mes­sung erhältst du unter Daten­schutz.

    Hi, ich bin Viktoria.

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Ich zeige dir, wie du dir mit visu­el­lem Den­ken deine Arbeit leich­ter machst.
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    Starte doch gleich mit einem visu­el­len Tagesplan:

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    Gastartikel + Interviews

    © Viktoria Cvetković

    Dir gefal­len meine Blog­ar­ti­kel und du kannst dir vor­stel­len, dass ich auch bei dir einen Arti­kel zu Visua­li­sie­rung ver­öf­fent­li­che? Oder hast du einen Pod­cast oder You­­tube-Kanal und möch­test mich gerne zum Thema interviewen?

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    Online-Kurs erstellen: Wie der Kartenset-Workshop in die Welt kam. In 10 Schritten von der ersten Idee bis zur Umsetzung.

    Online-Kurs erstellen: Wie der Kartenset-Workshop in die Welt kam. In 10 Schritten von der ersten Idee bis zur Umsetzung.

    Aktua­li­siert: 03.08.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

    Mir sind in letz­ter Zeit zu viele Online­kurse begeg­net, die auf mich wir­ken wie mit der hei­ßen Nadel gestrickt. Da wird mal schnell was auf den Markt gewor­fen, ein phan­ta­sie­vol­les Preis­eti­kett drauf­ge­klebt, der Kurs umfang­reich bewor­ben – und wenn du dich dann dafür anmel­dest, merkst du: Das Mar­ke­ting für den Kurs (der soge­nannte Launch) war bes­ser geplant als der Kurs selbst. Und ich rede jetzt nicht von Beta-Kur­sen, die klar kom­mu­ni­zie­ren, dass es sich um eine erste, ver­güns­tigte Test-Runde han­delt. Ich spre­che von Ange­bo­ten, die im Wei­ter­bil­dungs­markt schon län­ger eta­bliert sind.

    Um es ganz deut­lich zu sagen: Auf mich wirkt das unpro­fes­sio­nell. Als Ver­suchs­ka­nin­chen mit unstruk­tu­rier­ten Inhal­ten bom­bar­diert zu wer­den, hin­ter­lässt bei mir es ein scha­les Gefühl. Es hat den Effekt, dass ich bei die­sen Anbieter:innen nie wie­der etwas buchen werde, sie logi­scher­weise nicht wei­ter­emp­fehle und im per­sön­li­chen Gespräch durch­aus auch offen­lege, um wen es sich handelt.

    Wenn jemand einen »pro­fes­sio­nel­len« Preis für sei­nen Kurs auf­ruft, erwarte ich auch eine pro­fes­sio­nelle Her­an­ge­hens­weise bei der Erstel­lung des Kurses.

    Worauf kannst du also achten, wenn du selbst einen Kurs, ein Seminar, einen Workshop oder ein Training konzipieren willst?

    Wirf in die­sem Arti­kel einen Blick hin­ter die Kulis­sen, du bekommst einen aktu­el­len Ein­blick in die Pra­xis: am Bei­spiel eines ech­ten Work­shops, von der ers­ten Idee bis zur Umset­zung. Der Arti­kel ist eine Mischung aus Erfah­rungs­be­richt und Anlei­tung – er ersetzt aber in kei­nem Fall eine qua­li­fi­zierte didak­ti­sche Wei­ter­bil­dung. Wenn du bis hier­her gele­sen hast, ist dir das aber eh klar.😉

    Und ja, das ist nur eine Art, einen Kurs zu erstel­len. Meine Art, Stand heute. Es ist nicht all­ge­mein­gül­tig, aber es ist pro­fes­sio­nell.

    Eine Strichfigur vor einer Tafel reckt den Daumen nach oben, darüber steht: Workshop Semiar konzipieren

    Ich unter­stütze dich dabei, dir die Pla­nung für dei­nen nächs­ten Kurs so leicht wie mög­lich zu machen. In die­sem Work­shop kon­zi­pierst du dein Kurs­an­ge­bot ein­fach, zeit­spa­rend und unter fach­kun­di­ger Anleitung.

    Im inten­si­ven Aus­tausch mit mir und der Gruppe ent­wi­ckelst du dein pro­fes­sio­nel­les Kon­zept für dein nächs­tes Semi­nar, dei­nen Kurs oder Work­shop: von der ers­ten Idee bis zum kom­plet­ten Ablauf in einem Tag.

    Aus­ge­hend von dei­nen ers­ten Ideen schär­fen wir gemein­sam dein inhalt­li­ches Ange­bot. Du erstellst Schritt für Schritt ein kla­res Kon­zept, spinnst den roten Kurs­fa­den und stimmst Lern­ziele, Lern­for­men, Inhalte und Metho­den didak­tisch sinn­voll auf­ein­an­der ab.

    Ganz neben­bei lernst du eine visu­elle Pla­nungs­me­thode ken­nen, die du immer wie­der ein­set­zen kannst.

    DIE IDEENPHASE

    1. Der Bedarf: Das Workshop-Thema »Bildkarten/​Kartenset« findet mich

    Einen Work­shop zum Thema »Bildkarten/​Kartenset« anzu­bie­ten, war nicht meine Idee. Irgend­wann ploppte das Thema in den Kom­men­ta­ren unter einem mei­ner Insta­gram-Pos­tings auf: Ob ich nicht eine Anlei­tung geben könnte, wie man sich selbst ein Kar­ten­set erstel­len kann?

    Hmmm, warum eigent­lich nicht?🤔

    Bild­kar­ten als Werk­zeug sind nahe­lie­gend, wenn man als Coach oder Trai­ne­rin visua­li­sie­ren will, ohne zeich­nen zu müs­sen. Trotz­dem wäre ich wahr­schein­lich nie selbst dar­auf gekom­men, etwas dazu anzu­bie­ten. Der ein­fa­che Grund: In mei­nen eige­nen Trai­nings setze ich Bild­kar­ten nur sehr sel­ten ein (und dann auch noch »Bild­kar­ten« ohne Bilder).

    Ein klas­si­scher blin­der Fleck.

    Weil ich nicht ein­schät­zen konnte, ob es brei­te­ren Bedarf gibt und wie rele­vant das Thema »Bildkarten/​Coachingkarten/​Kartenset« über­haupt ist, habe ich gezielt mit wei­te­ren Men­schen gespro­chen, ins­be­son­dere mit Praktiker:innen. Der ent­schei­dende Impuls, tat­säch­lich einen Work­shop dazu zu ent­wi­ckeln, kam schließ­lich aus mei­ner Mas­ter­mind-Gruppe.

    Learnings aus Schritt 1:

    .

    • Den Zufall zulas­sen, zuhö­ren und sich beschen­ken las­sen. Andere Men­schen haben manch­mal wert­volle Ideen, auf die du selbst nie gekom­men wärest. Das trifft ins­be­son­dere dann zu, wenn es um spe­zi­fi­sche Bedarfe geht.
      .
    • Wenn du einen blin­den Fleck bei dir ver­mu­test: Hole dir Rat bei kom­pe­ten­ten Meschen, denen du vertraust.

    Fun Fact: Die ursprüng­li­che Ideen­ge­be­rin hat am Kar­ten­set-Work­shop nicht teil­ge­nom­men – dafür aber andere Men­schen. Der Bedarf war also ein­deu­tig vor­han­den, und dar­auf kommt es an.

    2. Der Prüfstein: Erfüllt das Thema »Bildkarten/​Kartenset« meine Kriterien für die Jahresbegleitung?

    Als das Thema »Bildkarten/​Kartenset« als Wunsch in der Com­mu­nity auf­ge­ploppt ist, war ich gerade dabei, mein Kurs­an­ge­bot zu redu­zie­ren. Prin­zi­pi­ell also ein ungüns­ti­ger Zeit­punkt für eine zusätz­li­che Idee. Der Prüf­stein für jeden neuen Ein­fall war (und ist immer noch): Passt das ein­zelne Ange­bot in die Jah­res­be­glei­tung Mit Stift & Struk­tur – Visua­li­sie­ren im Coa­ching?

    Aus den vie­len ein­zel­nen The­men zu Visua­li­sie­rung, die ich bis­her ange­bo­ten hatte, habe ich Anfang 2022 end­lich ein Paket geschnürt. Der Anspruch an alle Work­shops ist:

    Sie sol­len…

    • berufs­be­glei­tend mach­bar sein,
    • sinn­voll zusam­men­hän­gen und
    • alle wich­ti­gen Teil­be­rei­che der Visua­li­sie­rung abde­cken, die Coa­ches, Trai­ne­rin­nen oder Super­vi­so­rin­nen für ihre Arbeit brauchen.

    Vie­les, was ich bis dahin im Ange­bot hatte und sich all­ge­mein an »Wis­sens­ar­bei­ter« rich­tete, flog zu die­ser Zeit aus mei­nem Kurs­port­fo­lio raus.

    Wie sah es jetzt aus mit der neuen Idee Bildkarten/​Kartenset?

    Das Thema passte nicht nur, es war auch ein wun­der­ba­rer Kick-off für den Jah­res­zy­klus an Work­shops und bil­det – pro­mi­nent – den ers­ten Monatsschwerpunkt.

    Workshopzyklus Visualisierung im Coaching © Viktoria Cvetković

    Der Kar­ten­set-Work­shop passt the­ma­tisch nicht nur aus­ge­zeich­net zu den ande­ren Work­shops in der Jah­res­be­glei­tung, er ist sogar der pro­mi­nente Start­punkt in die Reihe der monat­li­chen Umsetzungsprojekte.

    Learnings aus Schritt 2:

    .

    • Nimm nur die Ideen neu auf, die wirk­lich in dein Kurs- oder Ange­bots­kon­zept pas­sen: lie­ber ein Spe­zia­li­tä­ten­ge­schäft auf­bauen als einen Bauch­la­den mit dir her­um­tra­gen.
      .
    • Lege zur leich­te­ren Ori­en­tie­rung klare Kri­te­rien und Prüf­steine als Leit­plan­ken für deine Ent­schei­dun­gen fest.

    3. Die Annäherung: Was weiß ich über das Thema »Bildkarten/​Kartenset«?

    Natür­li­che kenne ich Kar­ten­sets (vor allem die Post­kar­ten­klas­si­ker, die ich in diver­sen Wei­ter­bil­dun­gen mehr oder weni­ger genie­ßen durfte). Da ich selbst Kar­ten aber kaum im Ein­satz habe, musste ich dafür mehr recher­chie­ren als für die ande­ren Work­shops. Diese dre­hen sich um Visua­li­sie­rungs­tools, die ich als aktive Anwen­de­rin quasi aus dem Ärmel schüt­teln kann. Etwas unbe­kann­tes Ter­rain war beim Thema »Kar­ten­set« dann doch dabei.

    Also habe ich es gemacht, wie bei ande­ren The­men auch: Ich habe mir mei­nen Zugang zu Bildkarten/​Kartensets erschrie­ben und erbloggt. Und dabei schnell gemerkt: Meine Art, Kar­ten zu nut­zen, ist nur ein win­zi­ger Aus­schnitt des­sen, was mög­lich ist.

    Ich wollte für mei­nen Blog­ar­ti­kel (und den damals noch zu pla­nen­den Work­shop) mehr Hin­ter­grund­wis­sen, und ich wollte es pra­xis­ge­recht und alltagstauglich.

    Meine Zone of Genius ist Dinge zu kon­zi­pie­ren und Struk­tur hin­ein­zu­brin­gen: Fast egal, worum es geht, ich sehe sehr schnell das große Ganze und die Zusam­men­hänge darin. Ich kann also Coa­ches sehr gut dabei unter­stüt­zen, ein Kar­ten­set bedarfs­ge­recht zu kon­zi­pie­ren.

    Was andere bes­ser kön­nen: Aus Anwen­de­rin­nen­sicht Emp­feh­lun­gen geben und berich­ten, wel­che Kar­ten­sets sie nut­zen, warum gerade diese und wie sie sie genau ein­set­zen. Genau die­ser Pra­xis­aspekt mit vie­len Bei­spie­len fehlte mir. Ich war neu­gie­rig, die Band­breite an Mög­lich­kei­ten kennenzulernen.

    Also habe ich mich umge­schaut und umge­hört: Wer nutzt Kar­ten und hat Lust, in mei­nem Blog­ar­ti­kel etwas davon zu zei­gen und zu erzählen?

    Learnings aus Schritt 3:

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    • Ehr­lich reflek­tie­ren: Was kannst du gut, was kön­nen andere bes­ser und wie könnt ihr euch gegen­sei­tig ergän­zen?
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    • Pro­biere für dich aus, ob du dir Klar­heit erschrei­ben kannst. Schrei­ben ist das Fest­hal­ten von (ansons­ten flüch­ti­gen) Gedan­ken und auch eine Form der Visualisierung.

    4. Das Eintauchen: Die Magie der Schwarmintelligenz – mein erster Kooperationsartikel entsteht 

    Die Gesprä­che, die ich mit zahl­rei­chen Kol­le­gin­nen zum Thema »Bildkarten/​Kartenset« geführt habe, gehö­ren zu den berei­chern­den Erfah­run­gen der letz­ten Monate.

    Ich habe unfass­bar viel über Kar­ten­sets und ihren Ein­satz gelernt. Ich habe meine Kol­le­gin­nen bes­ser (oder neu) ken­nen­ge­lernt. Und ich bin dank­bar, dass sie alle bereit sind, ihre Erfah­run­gen und ihr Wis­sen in einem gemein­sa­men Blog­ar­ti­kel zu tei­len. Im Gegen­zug ist es für mich selbst­ver­ständ­lich, dass sie sich im Arti­kel mit ihrer Arbeit prä­sen­tie­ren dür­fen. Allen gemein­sam: Es geht um Exper­tise, nicht ums Ego.

    Noch sind nicht alle Gesprä­che im Arti­kel abge­bil­det (das Tran­skri­bie­ren und Ein­pfle­gen der vie­len Tipps dau­ert län­ger, als ich dachte) und trotz­dem: Schon jetzt ist ein reger Aus­tausch unter­ein­an­der ent­stan­den – und ich weiß, dass einige Kar­ten­sets neue Fans gefun­den haben. Inspi­ra­tion pur!

    Allein durch die­sen Aus­tausch hat sich meine Work­shop-Idee wei­ter geklärt und kon­kre­ti­siert. Dass die Idee rei­fen darf, ist für meine Arbeits­weise wich­tig. Solange sie nicht reif ist, mache ich auch kei­nen Ablauf­plan für den Work­shop. Das kommt bei mir rela­tiv spät im Pro­zess, geht dann aber sehr zügig, weil die gedank­li­che Vor­ar­beit schon geleis­tet ist.

    Learnings aus Schritt 4:

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    • Hol dir Unter­stüt­zung: Sprich mit Men­schen in dei­nem (beruf­li­chen) Netz­werk, die mehr Erfah­rung und Wis­sen haben zu dem Thema, dass du dir gerade erschließt.
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    • Sorge für eine Win-Win-Situa­tion – revan­chiere dich großzügig.

    5. Das Auftauchen: Austausch mit der Community und weitere Anregungen

    Hätte ich jetzt schon genug Hin­ter­grund­wis­sen zum Thema »Bildkarten/​Kartenset« gehabt, um einen run­den Work­shop zu kon­zi­pie­ren? Wahr­schein­lich schon. Trotz­dem war es mir wich­tig, vor­her noch ein­mal in den direk­ten Aus­tausch mit mei­nen Kolleg:innen zu gehen.

    Mein Forum dafür sind die Tee­stun­den (bzw. die som­mer­li­chen Tee­vier­tel­stun­den). Meist gebe ich einen kur­zen Input als Mind-Snack und dann dis­ku­tie­ren wir mit­ein­an­der, tei­len Ideen und Erfah­run­gen, stel­len Fra­gen, geben Tipps.

    Also habe ich zu einer Tee­vier­tel­stunde zu Bild­kar­ten ein­ge­la­den und mit der Com­mu­nity die Bei­spiele geteilt, die ich bis­her gesam­melt hatte. Nor­ma­ler­weise ver­ab­schie­det sich nach der Input-Vier­tel­stunde ein grö­ße­rer Teil der Gäste, dies­mal aber sind fast alle eine volle Stunde geblie­ben und haben sich in der Dis­kus­sion gegen­sei­tig (und mir) wei­tere Anre­gun­gen geschenkt.

    Ein wich­ti­ger Aspekt, der dabei ange­spro­chen wurde, ist das sinn­volle Ein­bet­ten der Kar­ten in den Coa­ching­pro­zess. Kar­ten sind kein Stand-alone-Tool. Das zu berück­sich­ti­gen ist nicht nur wich­tig für die Arbeit mit Kar­ten, son­dern auch für die Ent­wick­lung eines eige­nen Kar­ten­sets – und damit für mich ein wich­ti­ger Punkt für die Kon­zep­tion des Workshops.

    Die­ser Aspekt war mit „irgend­wie“ klar, aber ich hatte ihn in mei­ner Work­shop-Pla­nung bis­her noch nicht expli­zit berücksichtigt.

    Learnings aus Schritt 5:

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    • Nimm dein Kurs-Thema und erzähle ande­ren Men­schen davon. Teile dar­aus, was sich für dich in die­sem Pla­nungs­sta­dium gut anfühlt.
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    • Hör gut zu, was die Men­schen in dei­ner Com­mu­nity dazu zu sagen haben. Ist etwas dabei, dass dei­nen Kurs noch bes­ser macht? Wenn ja: Berück­sich­tige es in der Konzeption!

    DIE KONZEPTIONSPHASE

    6. Der Rahmen: Die äußere Form des Workshops festlegen

    Ich mache seit 2016 Trai­nings und biete seit Anfang 2022 aus­schließ­lich Online-For­mate an. Die Kon­zep­tion dafür erfor­dert nach mei­ner Erfah­rung noch etwas mehr Sorg­falt als bei Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen (ja, tatsächlich!).

    Das hängt auch mit den tech­ni­schen Gege­ben­hei­ten zusam­men: Einen Plan B zu haben, wenn ein Tech Fail ver­hin­dert, dass ich etwas zei­gen kann, ist immer eine gute Idee. Noch rele­van­ter ist aber diese Her­aus­for­de­rung: Den Men­schen, die ein­zeln vor dem Bild­schirm sit­zen, ermög­li­chen, sich in eine freu­dig mit­ein­an­der inter­agie­rende Gruppe zu ver­wan­deln. Ein Work­shop ist aus mei­ner Sicht die sozi­alste aller Lern­for­men und lebt von Aus­tausch und Interaktion.

    Wäre der Kar­ten­set-Work­shop also eine Prä­senz­ver­an­stal­tung, wür­den wir uns um 10 Uhr tref­fen und um 17 Uhr aus­ein­an­der­ge­hen. Wie die Agenda inner­halb die­ses Zeit­rah­mens auf­ge­baut ist, inter­es­siert die Teil­neh­men­den nor­ma­ler­weise nicht – solange sie wis­sen, wann und wie lange zum Bei­spiel die Mit­tags­pause ist.

    Das Kon­zept eines Prä­senz­work­shops ein­fach in den vir­tu­el­len Raum zu über­tra­gen, funk­tio­niert nicht. Was in Prä­senz man­chen gerade noch tole­ra­bel erscheint (warum eigent­lich?), ist online eine Zumu­tung: Die gesamte Work­shop­zeit an sei­nem Platz sit­zen zu müssen.

    Des­halb ent­scheide ich mich beim Kar­ten­set-Work­shop für drei Ses­si­ons, die wir gemein­sam ver­brin­gen: 10–11 Uhr, 13–14 Uhr und 16–17 Uhr. Die Zeit dazwi­schen sind Arbeits­pha­sen, die die Teil­neh­men­den so für sich gestal­ten kön­nen, wie es ihnen gut­tut: am Schreib­tisch, auf dem Sofa oder im Gar­ten, viel­leicht sogar bei einer luf­ti­gen Denk­runde im Wald. Sie ent­schei­den selbst, wann für sie eine Pause sinn­voll ist oder ob sie sich zwi­schen­durch bei einer Ein­heit Yoga entspannen.

    Kurs-Visualisierung-Coaching-Workshop-Seminar-konzipieren © Viktoria Cvetković

    Gehört an den Anfang jeder Wei­ter­bil­dung: Den Zeit­rah­men trans­pa­rent machen.

    Learnings aus Schritt 6:

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    • Berück­sich­tige Beson­der­hei­ten, die sich aus dem äuße­ren Rah­men erge­ben. Ein Live-Work­shop erfor­dert einen ande­ren kon­zep­tio­nel­len Rah­men als ein beglei­te­ter Online-Grup­pen­kurs und noch ein­mal einen ande­ren als ein Selbst­lern­kurs.
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    • Online-For­mate brau­chen eine andere Steue­rung und Mode­ra­tion als wenn alle im sel­ben Semi­nar­raum sind.

    7. Die Richtschnur: Lernziele formulieren

    Hast du schon mal an einer Wei­ter­bil­dung teil­ge­nom­men, wo viel Input anein­an­der­ge­reiht, aber kein roter Faden erkenn­bar war? Wo du dich wäh­rend der Ver­an­stal­tung über­for­dert und danach frus­triert gefühlt hast?

    Die Chance ist groß, dass die­ser Kurs (und die Kurs­in­halte) ohne klar for­mu­lierte Lern­ziele „irgend­wie zusam­men­ge­baut“ wor­den sind. Das pas­siert am ehes­ten Kursanbieter:innen, denen es am didak­ti­schen Hin­ter­grund­wis­sen fehlt. Die sind dann fach­lich (meis­tens… hof­fent­lich) Exper­tin­nen für ihr Gebiet, haben aber schlicht­weg nicht gelernt, ihr Fach­wis­sen zu ver­mit­teln. Ich ergänze: ziel­grup­pen­ge­recht zu vermitteln.

    »Bes­tes« Bei­spiel ist für mich ein Bekann­ter, der gerne Pro­fi­mu­si­ker gewor­den wäre, ganz her­vor­ra­gend Vio­line spielt und nun not­ge­drun­gen als quer ein­ge­stie­ge­ner Hilfs­leh­rer Musik an einem Gym­na­sium unter­rich­tet. Eine didak­ti­sche Zusatz­qua­li­fi­ka­tion hat er nicht. Er ist quasi direkt von der Orches­ter­bühne in den Klas­sen­raum gewech­selt. Das, was an Lern­zie­len für seine 5. Klasse in den Lehr­plä­nen (von Didak­tik-Pro­fis) for­mu­liert wor­den ist, erscheint ihm (als Musik-Profi) zu banal. Also packt er sei­nen Unter­richt voll mit Din­gen, die viel­leicht für ein Musik­kon­ser­va­to­rium ange­mes­sen wären, aber nicht für Kin­der, bei denen zu Hause nicht musi­ziert wird und die in der Schule das erste Mal mit einem Instru­ment in Berüh­rung kommen.

    Er ist frus­triert, weil die Kin­der aus sei­ner Sicht nicht gut genug Noten lesen kön­nen – die Kin­der sind frus­triert, weil sie in der einen Stunde Musik­un­ter­richt in der Woche bes­ser mit einem spie­le­ri­schen Zugang bedient wären statt mit Musiktheorie.

    Don’t do it like that! 

    Zielgruppengerechte Ziele zu formulieren, ist essentiell.

    Es gibt Richt­lern­ziele, Groblern­ziele und Fein­lern­ziele. Das über­ge­ord­nete Lern­ziel für den Kar­ten­set-Work­shop ist zum Bei­spiel die Kon­zep­tion des Kar­ten­sets. Die wei­te­ren Lern­ziele ord­nen sich die­sem über­ge­ord­ne­ten Ziel unter. Die Kon­zep­tion ist – in Abgren­zung z. B. zum Erstel­len und Gestal­ten der Kar­ten – ein für alle Teil­neh­men­den rea­lis­tisch erreich­ba­res Ziel inner­halb des zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeitrahmens.

    Für das Fest­le­gen eines Ziels spielt unter ande­rem eine Rolle, was ich an Vor­kennt­nis­sen bei mei­nen Teil­neh­men­den erwar­ten darf, wie hete­ro­gen die Gruppe vor­aus­sicht­lich ist und wie viel Zeit zum Errei­chen des Ziels zur Ver­fü­gung steht.

    Kurs-Visualisierung-Coaching-Workshop-Seminar-konzipieren © Viktoria Cvetković

    Ziel­grup­pen­ge­rechte Ziele zu for­mu­lie­ren, ist essen­ti­ell – bei jedem neuen Kurs, Work­shop, Trai­ning oder Semi­nar, das du erstellst.

    Learnings aus Schritt 7:

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    • For­mu­liere ein kla­res, rea­lis­tisch erreich­ba­res, über­ge­ord­ne­tes Lern­ziel für dei­nen Kurs. Ergänze wei­tere, sich unter­ord­nende Lern­ziele, falls erfor­der­lich.
      .
    • Berück­sich­tige eine ange­mes­sene Lern­tiefe: Es macht einen Unter­schied, ob deine Teil­neh­men­den am Ende des Kur­ses etwas wis­sen oder etwas kön­nen sol­len.
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    • Ein wich­ti­ger Punkt ist die didak­ti­sche Reduk­tion: Dein Job ist nicht, alles was du weißt und kannst, per Druck­be­tan­kung zu ver­mit­teln. Dein Job ist, genau das aus­zu­wäh­len, was deine Kurs­teil­neh­men­den jetzt gerade benö­ti­gen – nicht mehr und nicht weni­ger!
      .
    • Außer­dem spie­len kogni­tive, affek­tive und psy­cho­mo­to­ri­sche Lern­ziele eine Rolle – und zwar so aus­ge­wo­gen wie möglich.

    Sagt dir alles nicht so rich­tig was?
    Dann ist eine Runde Lear­ning-by-Doing im Work­shop »Semi­nar kon­zi­pie­ren« viel­leicht das rich­tige für dich.

    8. Die Reihenfolge: Lernformen aussuchen und verknüpfen

    Für den Kar­ten­set-Work­shop brau­chen wir zum Start eine gehö­rige Por­tion (Selbst-)Reflexion. Das hilft den Teil­neh­men­den, die Kar­ten so zu kon­zi­pie­ren, dass diese für ihre spe­zi­fi­sche Arbeit sinn­voll und ziel­ge­rich­tet ein­setz­bar sind.

    Ich ent­scheide mich für eine Kom­bi­na­tion aus Flip­ped Class­room und dem gemein­sa­men Durch­ge­hen bestimm­ter Inhalte wäh­rend des Work­shops. So berei­ten die Teil­neh­men­den schon etwas vor und brin­gen es mit (in die­sem Fall sind es ein paar wich­tige indi­vi­du­elle Erkennt­nisse, die im Work­book fest­ge­hal­ten wer­den). Posi­ti­ver Effekt: Alle star­ten mit ähn­li­chen Vor­aus­set­zun­gen in den Work­shop, wir kön­nen sehr schnell in die inhalt­li­che Arbeit ein­stei­gen und das gegen­sei­tige Feed­back hat eine hohe Qualität.

    Learnings aus Schritt 8:

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    • Achte bei den Lern­for­men auf eine anre­gende Mischung. Pas­sende Lern­for­men hän­gen maß­geb­lich von den Lern­zie­len ab, also nicht schlu­dern bei Punkt 7.😉Außerdem spielt der Rah­men eine Rolle, siehe Punkt 6, und – ganz wich­tig – wel­che Vor­aus­set­zun­gen deine Teil­neh­men­den mit­brin­gen.
      .
    • Gestalte die Gelenk­stel­len zwi­schen ver­schie­de­nen Lern­for­men bewusst und ver­knüpfe sie sinnvoll.

    9. Die Perlen: Inhalte & Methoden festlegen

    Im kon­kre­ten Bei­spiel sind der Flip­ped-Class­room-Teil und die erste Work­shop-Ses­sion kon­zep­tio­nell am anspruchs­volls­ten. Ihnen widme ich ganz beson­dere Sorg­falt, denn damit steht und fällt der gesamte Kartenset-Workshop.

    Auch für das Fest­le­gen von Inhal­ten und Metho­den sind die vor­her for­mu­lier­ten Lern­ziele (Punkt 7) meine Leit­plan­ken. Was die Metho­den angeht, habe ich einen Rie­senf­un­dus aus mei­ner Trai­ner­aus­bil­dung zur Ver­fü­gung. Mein Methoden-„Koffer“ besteht aus zwei dicken Ord­nern, prall gefüllt mit Wis­sen, ergänzt durch diverse Fach­bü­cher. Außer­dem greife ich gerne auf das Buch Mode­ra­ti­ons-Tools von Ame­lie Fun­cke und Eva Have­nith* zurück und lerne von Kolleg:innen regel­mä­ßig Neues.

    Mit der Zeit haben sich für mich Lieb­lings­me­tho­den her­aus­kris­tal­li­siert, die ich immer wie­der gerne ein­setze, weil sie sich bewährt haben. Aber stän­dig nur die­ses Karus­sell von Metho­den zu ver­wen­den, würde mich lang­wei­len. Des­we­gen pro­biere ich gerne neue Kom­bi­na­tio­nen aus, wenn es passt. Für den Kar­ten­set-Work­shop habe ich das Kon­zept neu gemacht und ent­schie­den, dies­mal als Methode zum Bei­spiel das Ziel­er­as­ter ins Zen­trum zu stellen.

    Learnings aus Schritt 9:

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    • Bau dir nach und nach einen Fun­dus von Metho­den auf, die sich für dich bewäh­ren.
      .
    • Bleib trotz­dem fle­xi­bel und im Fluss: Dein Metho­den­set darf und soll sich über die Zeit ändern, so wie du selbst dich auch durch jede neue Erfah­rung weiterentwickelst.

    10. Die Präsentation: Inhalte passend visualisieren

    Zweck der Visua­li­sie­rung ist es unter ande­rem, dei­nen Teil­neh­men­den Ori­en­tie­rung zu geben, Inhalte leich­ter zu ver­an­kern, Bei­spiele zu zei­gen und alle gemein­sam durch den Work­shop hindurchzuführen.

    Der Schlüs­sel hier­für ist eine sinn­volle Visua­li­sie­rung der rele­van­ten Struk­tu­ren und Inhalte (nicht alles muss visua­li­siert wer­den!). Es fängt mit der Agenda an, geht über das Erklä­ren von ein­zel­nen Auf­ga­ben, dem Fest­hal­ten von Zwi­schen­er­geb­nis­sen und endet mit einem gelun­ge­nen Aus­stieg aus dem Tag.

    Dahin­ter ste­hen wie­derum bestimmte Bedürf­nisse dei­ner Teil­neh­men­den: In der ers­ten Phase eines Work­shops sind zum Bei­spiel Ori­en­tie­rung, Sicher­heit und Trans­pa­renz wich­tig. In ande­ren Arbeits­pha­sen geht es etwa um das Wür­di­gen und Sicht­bar­ma­chen indi­vi­du­el­ler Bei­träge. Diese Bedürf­nisse fin­den sich idea­ler­weise in der Visua­li­sie­rung widergespiegelt.

    Durch wel­che Tools du deine Inhalte vermittelst:

    • auf Flip­charts,
    • mit Mode­ra­ti­ons­kar­ten auf Metaplanwänden,
    • auf einem White­board oder Smartboard,
    • auf Power­point-Folien,
    • per Doku­men­ten­ka­mera,
    • vir­tu­ell mit Miro oder Mural…

    …hängt davon ab, in wel­chem Umfeld du mit dei­nen Teil­neh­men­den arbei­test, wie inter­ak­tiv oder dozie­rend deine Metho­den sind – und natür­lich auch davon, was du zur Ver­fü­gung hast.

    Wich­ti­ger als das Tool sind aller­dings die Inhalte! Beim Visua­li­sie­ren der Inhalte zeigt sich (wort­wört­lich), wie gut deine bis­he­rige Kon­zep­tion war. Wenn du Schwie­rig­kei­ten hast, bestimmte Punkte abzu­bil­den, dann hast du in der Regel noch nicht genug Klar­heit über sie.

    Ich nutze Visualisierung für meine Konzepte ganz gezielt auch als Prüfstein. 

    Für den Kar­ten­set-Work­shop habe ich mich ent­schie­den, den Ablauf und bestimmte Inhalte auf einem Mural-Board zu zei­gen, sprich für die Teil­neh­men­den sicht­bar zu machen. Bei der Gestal­tung der Board-Struk­tur habe ich schnell Punkte iden­ti­fi­ziert, die ich bis dahin noch nicht bedacht hatte.

    Außer­dem zwingt mich das Visua­li­sie­ren, Ent­schei­dun­gen zu treffen:

    • Was in wel­cher Reihenfolge?
    • Was sofort zei­gen, was erst spä­ter aufdecken?
    • Wie weit ins Detail gehen?
    • Wie viel Zeit wofür?

    Eine wei­tere Ent­schei­dung war, das Mural-Board dies­mal rein zum Zei­gen zu ver­wen­den – obwohl man damit super kol­la­bo­ra­tiv und inter­ak­tiv in der Gruppe arbei­ten kann. Grund­sätz­lich sind die kol­la­bo­ra­ti­ven Mög­lich­kei­ten in Mural super. Für die Ziele die­ses Work­shops war es aber sinn­vol­ler, die Teil­neh­men­den ihre Ergeb­nisse mit Stift und Papier für sich selbst erar­bei­ten zu las­sen. So haben sie am Ende des Tages tat­säch­lich schon die ers­ten Kar­ten-Ent­würfe in der Hand (und nicht irgendwo im digi­ta­len Nir­vana auf einem vir­tu­el­len Board).

    Außer­dem müsste Mural als Tool erst ein­ge­führt und der Umgang damit ein­ge­übt wer­den. Für einen so kom­pak­ten Work­shop lohnt sich das nicht. Wir hät­ten unver­hält­nis­mä­ßig viel Zeit und Res­sour­cen dafür auf­wen­den müs­sen und wenig kon­kre­ten Nut­zen gehabt.

    Kurs-Visualisierung-Coaching-Workshop-Seminar-konzipieren © Viktoria Cvetković

    Für den Kar­ten­set-Work­shop habe ich mich ent­schie­den, den Ablauf und bestimmte Inhalte auf einem Mural-Board zu zei­gen und so die Teil­neh­men­den durch den Work­shop zu führen.

    Learnings aus Schritt 10:

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    • Visua­li­sie­rung ist ein her­vor­ra­gen­der Prüf­stein für dein Kurs-Kon­zept – und zwar bevor du es auf deine Teil­neh­men­den los­lässt. 😉
      .
    • Wähle zum Ver­mit­teln Tools aus, die die Kurs­ziele unter­stüt­zen. Ein fancy Tool, dass zu viele Kapa­zi­tä­ten bin­det und vom eigent­li­chen Tun und Inhalt ablenkt, ist unge­eig­net. Nicht das Werk­zeug sollte im Vor­der­grund ste­hen, son­dern dass deine Teil­neh­men­den ihre Ziele errei­chen können.

    Fazit: Darauf kannst du achten, wenn du einen Kurs, ein Seminar, einen Workshop oder ein Training didaktisch sinnvoll konzipieren willst

    Unter­scheide zwi­schen Ideen­phase und Konzeptionsphase.

    In der Ideen­phase sam­meln wir erst­mal viele ver­schie­dene Mög­lich­kei­ten. Nach und nach redu­zie­ren und ver­fei­nern wir diese Mög­lich­kei­ten, bis zur fina­len Aus­wahl. Um aus­wäh­len zu kön­nen, brau­chen wir aber zunächst eine mög­lichst unzen­sierte Samm­lung. Es dür­fen auch unge­wöhn­li­che und ver­rückte Ideen dabei sein. In der Kon­zep­ti­ons­phase geht es dann um Struk­tur und ein didak­tisch sinn­vol­les Ver­knüp­fen von Inhal­ten, Ver­mitt­lungs- und Lernmethoden.

    Suche dir Sparrings-Partner:innen.

    Oft ist es hilf­reich, in der Ideen- und der Kon­zep­ti­ons­phase mit Men­schen zu spre­chen, die ver­ste­hen, was du vor­hast UND einen etwas ande­ren Erfah­rungs­ho­ri­zont haben als du selbst. Diese »ver­stän­dige Außen­per­spek­tive« ist sehr wert­voll. Schau dich in dei­nem (beruf­li­chen) Netz­werk um, wer dafür infrage kommt – oder sprich mich an: Genau für sol­che Situa­tio­nen habe ich die Punkt­lan­dung ein­ge­rich­tet.

    Berück­sich­tige in der Kon­zep­ti­ons­phase alle erfor­der­li­chen Zutaten. 

    Einen Kurs oder Semi­nar wie ein zu erstel­len ist wie Kuchen­ba­cken: Du ent­schei­dest dich zuerst für den Rah­men, die äußere Form: Für dein wei­te­res Tun macht einen Unter­schied, ob du einen Gugel­hupf, Apfel­ku­chen vom Blech oder Zimt­muf­fins backen willst. Genauso macht es einen Unter­schied, ob du einen mehr­wö­chi­gen Selbst­lern­kurs, einen inter­ak­ti­ven Tages­work­shop oder ein beglei­te­tes Grup­pen­coa­ching anbietest.

    Klar for­mu­lierte Lern­ziele, pas­sende Lern­for­men, Inhalte, Metho­den und Visua­li­sie­run­gen sind so erfor­der­lich für dei­nen Kurs wie Mehl, But­ter, Zucker und Eier für einen Kuchen­teig. Fehlt etwas, dann wird dein (Teig-)Gerüst zu schwach und du ris­kierst, dass dir alles auseinanderfällt.

    Wie hältst du es mit der Kon­zep­tion dei­ner Kurse, Work­shops, Semi­nare oder Trai­nings? Bist du bei den 10 Schrit­ten dabei oder gehst du einen ande­ren Weg? Lass es mich in den Kom­men­ta­ren unten wissen!

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Ent­wickle den zeit­li­chen und inhalt­li­chen roten Faden für dein nächs­tes Semi­nar, dei­nen Kurs oder Workshop.

    Ganz neben­bei lernst du eine visu­elle Pla­nungs­me­thode ken­nen, die du immer wie­der ein­set­zen kannst.

    Hi, ich bin Viktoria.

    © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Ich zeige dir, wie du dir mit visu­el­lem Den­ken deine Arbeit leich­ter machst.
    Visua­li­sie­rung hilft dir, Zusam­men­hänge sicht­bar zu machen, Wis­sen zu sichern und im Gedächt­nis zu verankern.

    Starte doch gleich mit einem visu­el­len Tagesplan:

    von-to-do-zu-done-anleitung © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Kli­cke auf das Bild und lade dir die kos­ten­lose Anlei­tung herunter.

    Gastartikel + Interviews

    © Viktoria Cvetković

    Dir gefal­len meine Blog­ar­ti­kel und du kannst dir vor­stel­len, dass ich auch bei dir einen Arti­kel zu Visua­li­sie­rung ver­öf­fent­li­che? Oder hast du einen Pod­cast oder You­­tube-Kanal und möch­test mich gerne zum Thema interviewen?

    Dann schreib mir direkt eine Nach­richt über das Kon­takt­for­mu­lar.

    Visualisieren im Coaching: Was sind Bildkarten und wie kannst du sie alltagstauglich nutzen? (Mit vielen Beispielen aus der Praxis!)

    Visualisieren im Coaching: Was sind Bildkarten und wie kannst du sie alltagstauglich nutzen? (Mit vielen Beispielen aus der Praxis!)

    Aktua­li­siert: 20.07.2022 | Mit (*) sind Part­ner-Links gekenn­zeich­net, die zum sozia­len Buch­han­del führen.

    Die­ser Arti­kel über Coa­ching­kar­ten (man­che sagen auch Bild­kar­ten dazu, wobei nicht immer Bil­der auf den Kar­ten sind) ist ein beson­de­res Koope­ra­ti­ons­pro­jekt. Ich habe dafür mit ver­schie­de­nen Kol­le­gin­nen gespro­chen, die Coa­chings, Trai­nings und Bera­tun­gen machen, und sie gebe­ten mir zu zei­gen, wel­che Kar­ten­sets sie nut­zen, wofür sie sie ver­wen­den und was sie empfehlen.

    Ich selbst nutze auch Kar­ten bei mei­ner Arbeit (mehr dazu unten), aber das ist nur ein win­zi­ger Aus­schnitt des­sen, was über­haupt mög­lich ist.

    Als ich begon­nen habe, für die­sen Arti­kel über Coa­ching­kar­ten zu recher­chie­ren, war mir nicht bewusst, dass es sooooo viele ver­schie­dene Ansätze gibt, mit Kar­ten­sets zu arbei­ten. Auch die große Band­breite und Ver­schie­den­ar­tig­keit der Kar­ten hat mich überrascht.

    Was ich vor den Gesprä­chen mit mei­nen Kol­le­gin­nen vor Augen hatte, war das, was ich aus mei­ner eige­nen Aus­bil­dung aus Teil­neh­me­rin­nen­sicht kannte: Eine wilde Mischung von Post­kar­ten, aus­ge­legt in der Mitte eines Stuhl­krei­ses. Man­che davon schon mit Esels­oh­ren und so abge­grab­belt, dass ich sie gar nicht anfas­sen mochte. Jetzt zu sehen, wie man es anders (und ja: auch bes­ser!) machen kann, finde ich hoch­gra­dig fas­zi­nie­rend und inspi­rie­rend. Und diese Ent­de­ckun­gen möchte ich gerne mit dir tei­len! 

    Der­zeit ist die­ser Arti­kel eine Vor­ver­sion, sozu­sa­gen work in pro­gress. Ich habe zahl­rei­che Gesprä­che geführt – die ers­ten mit Tanja Peters, Silke Hüchel-Stein­bach und Frauke Por­beck sind schon tran­skri­biert und hier veröffentlicht.

    So kannst dir schon jetzt reich­lich Inspi­ra­tio­nen holen: Silke, Frauke, Tanja und ich plau­dern aus dem Näh­käst­chen, wie wir Kar­ten für unsere Arbeit einsetzen.

    Ich ergänze die­sen Arti­kel lau­fend – als News­let­ter-Abon­nen­tin erfährst du als Ers­tes davon, sobald ich die wei­te­ren Emp­feh­lun­gen ein­ge­pflegt habe.

    Zum Bei­spiel,…

    • wie Lena Kampf­ho­fer ihre Kar­ten online ein­setzt (sys­te­mi­sches Coa­ching und Familienberatung),
    • wel­che beson­de­ren Kar­ten Uli Stauch ver­wen­det (Trai­nings zu Gewalt­freier Kommunikation),
    • wel­chen unge­wöhn­li­chen Ansatz Susanne Eggers nutzt (Tier­kom­mu­ni­ka­tion) und
    • wie Alex­an­dra Key­ling (Fami­li­en­be­ra­tung) nicht nur ein Kar­ten­set für sich erstellt hat, son­dern es sogar schon über 40 Mal(!) ver­kauft hat.

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    Warum überhaupt Bildkarten/​Coachingkarten?

    Lear­nings aus Schritt 1: 

    • Den Zufall zulas­sen, zuhö­ren und sich beschen­ken las­sen. Andere Men­schen haben manch­mal wert­volle Ideen, auf die du selbst nie gekom­men wärest. Das trifft ins­be­son­dere dann zu, wenn es um spe­zi­fi­sche Bedarfe geht.
      .
    • Wenn du einen blin­den Fleck bei dir erkennst: Hole dir Rat bei kom­pe­ten­ten Meschen, denen du vertraust.

    Der große Vor­teil ist, dass du mit Kar­ten bereits vor­be­rei­tete Visua­li­sie­run­gen zur Hand hast, die du sofort und sehr ein­fach ver­wen­den kannst. Mit Kar­ten musst in einem Gespräch weder schrei­ben noch zeich­nen, und du musst dir auch nichts spon­tan über­le­gen. Du zückst ein­fach dein Kar­ten­set und legst los. 🙂

    • Dabei ist es egal, ob du deine Kar­ten kom­plett selbst machst, ein kom­mer­zi­el­les Set kaufst oder dir dein Kar­ten­set aus vor­han­de­nen Moti­ven zusammenstellst.
    • Kar­ten­sets dür­fen alles zei­gen, was dir bei dei­ner Arbeit hilft: Fotos, Wör­ter, Texte, Zeich­nun­gen, bild­hafte Motive, abs­trakte For­men, Farben, …
    • Du kannst online, am Tele­fon und in Prä­senz mit Kar­ten arbeiten.
    • Sie sind für Grup­pen­trai­nings genauso gut ein­setz­bar wie im Eins-zu-Eins-Coaching.
    • Sie sind nahezu für jedes Thema ver­wend­bar: Die Kol­le­gin­nen, mit denen ich für die­sen Arti­kel gespro­chen habe, nut­zen Bild­kar­ten in der Tier­kom­mu­ni­ka­tion, in der Paar­be­ra­tung, im Team­coa­ching, für die Super­vi­sion von Grup­pen, in Trai­nings zur Gewalt­freien Kom­mu­ni­ka­tion, für den Unter­richt, in der Logo­pä­die, … und das ist wie­derum nur ein win­zi­ger Aus­schnitt des­sen, was mög­lich ist.

    Schauen wir uns also mal die ver­schie­de­nen Case Stu­dies an!

    Coachingkarten nur mit FARBE: Start ins Online-Training

    Selbstgemachte Farbkarten

    Das ist so ein Bei­spiel für: Bild­kar­ten müs­sen kein ein­zi­ges Bild ent­hal­ten. Des­we­gen ist der Begriff »Coa­ching­kar­ten« viel­leicht tref­fen­der – wobei ich diese Kar­ten nicht im Coa­ching, son­dern in mei­nen Work­shops, Grup­pentrai­nings und für Bil­dungs­ur­laube ver­wende.😂 (Begriffe sind Schall und Rauch, aber irgend­wie muss man die Kar­ten ja benennen.)

    Ich nutze sehr gerne selbst­ge­machte, ein­far­bige Kar­ten für die Trai­nings – am liebs­ten zum Ein­stieg in den drit­ten Tag, wenn die Gruppe sich schon ein biss­chen bes­ser kennt. Die Farb­kar­ten sind ein nie­der­schwel­li­ger Rede­an­lass und ein leicht­fü­ßi­ger Ein­stieg in den Mor­gen. So wie ich die Kar­ten haben wollte, gab es sie nicht zu kau­fen. Des­halb habe ich sie mit wenig Auf­wand selbst gemacht.

    Meine Coa­ching­kar­ten habe ich selbst gemacht: Ein­fach Blanko-Memory-Kar­ten und Deck­far­ben aus dem Bas­tel­be­darfs­la­den besorgt und in ganz unter­schied­li­chen Farb­tö­nen bemalt. Hier siehst du eine kleine Auswahl.

    So verwende ich die farbigen Coachingkarten

    Obwohl ich online arbeite, nutze ich gerne phy­si­sche Kar­ten, die ich in die Hand neh­men kann. Ich ver­wende sowieso häu­fig eine Doku­men­ten­ka­mera, um zu zei­gen, wie ich etwas auf­schreibe oder zeichne. Dafür filme ich mit der Doku­men­ten­ka­mera von oben mei­nen Schreib­tisch ab und über­trage das Video direkt in Zoom. Wenn ich die Bild­kar­ten ein­setze, mache ich das auch: Ich lege für die Teil­neh­me­rin­nen sicht­bar eine Karte nach der ande­ren auf mei­nem Tisch aus und lasse die Far­ben erst ein­mal wirken.

    Dann stelle ich eine bestimmte Frage dazu: „Wel­che Farbe hat dein Mor­gen und warum?“, und lade die Teil­neh­me­rin­nen ein, 2–3 Sätze zu sagen. Jede Teil­neh­me­rin ent­schei­det selbst, wie per­sön­lich (oder sach­lich) sie ihre Ant­wort gestaltet.

    Mein Ziel ist, ein gutes Gefühl dafür zu bekom­men, wie gerade die Stim­mung und Ener­gie bei den ein­zel­nen Teil­neh­me­rin­nen ist. Das kann ich dann im wei­te­ren Trai­ning berück­sich­ti­gen und so ein mög­lichst gutes Lern­um­feld für die­sen Tag schaffen.

    Wenn also eine Teil­neh­me­rin sagt: „Mein Mor­gen ist rot, weil ich heute ganz früh schon mit mei­nen Töch­tern das Wohn­zim­mer auf­ge­räumt habe. Ich bin jetzt so vol­ler Power, dass ich kaum erwar­ten kann, im Work­shop los­zu­le­gen!“, dann gibt sie damit schon eine bestimmte Ener­gie in die Gruppe hin­ein. Das steckt die ande­ren zumin­dest ein klei­nes biss­chen an und ich weiß dann, dass ich zum Start in den Tag keine Akti­vie­rungs­übung mehr zu machen brauche.

    Ein wei­te­rer Effekt: Durch das Tei­len der eige­nen Gedan­ken und Gefühle ent­steht eine beson­dere Form von Nähe in der Gruppe – abseits der the­ma­ti­schen Trai­nings­in­halte und obwohl jede Teil­neh­me­rin vor ihrem eige­nen Bild­schirm sitzt.

    Ich nutze die Farb­kar­ten also mit einer ganz bestimm­ten Intention.

    Weil ich gerne struk­tu­riert vor­gehe, war meine Inten­tion zuerst da: Ich will erfah­ren, wie es mei­nen Teil­neh­me­rin­nen am drit­ten Tag geht und was sie gerade brau­chen. Erst im zwei­ten Schritt habe ich mir dann über­legt, wel­che Frage mir dabei am bes­ten hel­fen kann und wel­ches Mate­rial unter­stüt­zend dazu passt. So bin ich auf die Farb­kar­ten gekommen.

    Alternativen für die selbstgemachten Farbkarten

    • Post-its.
      Davon habe ich sta­pel­weise her­um­lie­gen, in allen mög­li­chen Far­ben und Grö­ßen … Sehr prak­tisch, wenn ich meine selbst­be­mal­ten Kar­ten mal ver­legt habe.
    Bildkarten, die jeweils nur aus einer Farbfläche bestehen, auf einem Tisch

    Post-its als Ersatz für die die selbst­ge­mach­ten Farbkarten

    • Das zurecht­ge­schnit­tene Titel­blatt eines Kata­logs.
      Das ist ein Zufalls­fund und ich habe direkt zuge­grif­fen. Ich mag die Farb­ver­läufe sehr gerne, prak­ti­scher­weise sind die Farb­fel­der im qua­dra­ti­schen For­mat und die Größe des Blat­tes passt per­fekt in den Bild­aus­schnitt der Dokumentenkamera.

    Das Titel­blatt eines Kata­logs: Zufals­sfund und Ersatz für die die selbst­ge­mach­ten Farbkarten

    • Farb­ton­kar­ten aus dem Bau­markt.
      Gedacht als Anschau­ungs­ma­te­rial für Wand­far­ben und Möbel­la­cke, leis­ten sie mir auch im Trai­ning gute Dienste. Vor­teil: Sehr viele ver­schie­dene Farb­töne, aus denen ich eine pas­sende Aus­wahl fürs jewei­lige Trai­ning tref­fen kann. Nach­teil: Die auf­ge­druck­ten Farb­be­zeich­nun­gen wie »Frot­tee­blau« und »Senf­gelb«.

      Wör­ter auf den Farb­kar­ten finde ich per­sön­lich stö­rend, weil sie schon in eine bestimmte Rich­tung beein­flus­sen kön­nen. Wenn mich eine Farbe anspricht, ich aber das Wort doof finde, bin ich raus. Ich nehme an, mei­nen Teil­neh­me­rin­nen geht es zum Teil auch so. Des­we­gen lege ich diese Kar­ten gerne über­lap­pend, sodass das Wort ver­deckt ist. Diese Vari­ante ver­wende ich meist als Foto, wenn ich im Trai­ning mit MURAL arbeite.

    Bau­markt-Fund­stü­cke als Ersatz für die die selbst­ge­mach­ten Farbkarten

    Coachingkarten nur mit TEXT: Begriffe, Fragen, Aufgaben

    »Fragen können wie Küsse schmecken: 111 Fragekarten für Therapie, Beratung und Coaching«

    Das ist eine Emp­feh­lung von Silke Hüchel-Stein­bach. Silke ist Super­vi­so­rin, sys­te­mi­sche Bera­te­rin und The­ra­peu­tin und hat einen enor­men Fun­dus an Coa­ching­kar­ten. Unser Gespräch über Kar­ten­sets wirst du dir bald auch in einem Video anschauen können.

    Das sagt Silke über Fra­gen kön­nen wie Küsse schme­cken: 111 Fra­ge­kar­ten für The­ra­pie, Bera­tung und Coa­ching*:
    „Im Sys­te­mi­schen haben wir Fra­gen natür­lich immer gerne. Die­ses Fra­gen­set ist ziem­lich bekannt. Das sind schöne Fra­gen, es sind aber auch schwie­rige bzw. anspruchs­volle dabei. Je nach­dem, wofür ich sie ein­setze, sor­tiere ich vor­her auch aus. Die Fra­ge­kar­ten nutze ich im Ein­zel­ge­spräch. Ich liebe an den Kar­ten, dass sie mir eine Ent­schei­dung abneh­men. Also: was machen wir jetzt oder wo geht’s jetzt hin? Meine Kli­en­ten kön­nen auch Nein zu der gezo­ge­nen Karte sagen.

    Ich nehme die Kar­ten auch für mich: Ich liebe es, mich dem Zufall zu über­las­sen. Zum Bei­spiel, wenn ich Tage­buch schreibe. Wenn mir mal nichts ein­fällt, dann sind das schöne Impulse.“

    fragen koennen wie kuesse schmecken

    Das Kar­ten­set Fra­gen kön­nen wie Küsse schme­cken: 111 Fra­ge­kar­ten für The­ra­pie, Bera­tung und Coa­ching* ist eine von vie­len Emp­feh­lun­gen von Silke Hüchel-Steinbach.

    »Erzählt euch mehr: Seid neugierig, lernt euch kennen, reflektiert«

    Eine wei­tere Emp­feh­lung aus Sil­kes Praxis:

    „Für Paare gibt’s natür­lich auch Kar­ten: »Erzählt euch mehr«*. Da sind auch jeweils Fra­gen drauf, hier zum Bei­spiel: Wann du dir zum letz­ten Mal einen Rat oder eine Mei­nung ein­ge­holt? Zu wem gehst du in sol­chen Fällen? 

    Außer­dem habe ein Lese­pa­ten­kind in der vier­ten Klasse, die liebt Fra­gen. Da nehme ich auch die­ses Kar­ten­set – also nicht diese Frage, da sor­tiere ich dann auch vor –, aber es ist inter­es­sant, was eine Viert­kläss­le­rin auch zu abwe­gi­gen Fra­gen zu sagen hat. Letzt­lich ist das ja nur ein Auf­hän­ger, es geht ja nicht um die Karte, son­dern was sie beim Gegen­über auslöst.“

    fragen koennen wie kuesse schmecken

    Das Kar­ten­set Erzählt euch mehr* ist eine von vie­len Emp­feh­lun­gen von Silke Hüchel-Steinbach.

    »Humor-Set: 120 kreative Fragen und Aufgaben«

    Noch eine Emp­feh­lung von Silke:

    „Das Humor-Set habe ich mir damals für mich selbst gekauft. Die Kar­ten sind aber auch super für Fort­bil­dungs­grup­pen. Dar­auf sind Auf­ga­ben, das finde ich immer gut, zum Bei­spiel: Wech­selt die Rol­len, du bist 2 Minu­ten lang eine andere Per­son in der Runde. Das nennt sich dann spie­geln. Über­trei­ben ist auch immer beliebt. Oder argu­men­tie­ren ler­nen. Die Auf­ga­ben sind zum Teil schwer, da würde ich auch immer eine Vor­auswahl tref­fen. Vie­les geht in Rich­tung Impro. Das ist anspruchs­vol­ler Humor. Wie diese Karte hier, ein Para­dox: Zähle deine Stär­ken auf und sprich dabei mit lei­ser, unsi­che­rer Stimme. Das wäre z. B. auch was für mein Lese­pa­ten­kind. Zum Üben.“

    Nach mei­ner Recher­che ist die­ses Set im Han­del nicht mehr zu haben, even­tu­ell kannst du es noch anti­qua­risch bekommen.

    fragen koennen wie kuesse schmecken

    Das Humor-Set ist eine von vie­len Emp­feh­lun­gen von Silke Hüchel-Steinbach.

    Selbstgemachte Impulskarten zur Reflexion im Unterricht

    Diese Text­kar­ten ver­wen­det Tanja, eine Freun­din von mir, für ihre Arbeit mit Grund­schul­kin­dern. Sie setzt sie als Impuls­kar­ten zur Refle­xion zum Tages­ab­schluss ein. Jedes Kind sucht sich eine Karte aus (es gibt meh­rere glei­che Kar­ten) und ver­voll­stän­digt dann den Satz­an­fang aus sei­ner Sicht. Die Satz­an­fänge machen es den Kin­dern leicht, in die Refle­xion zu kom­men. Gleich­zei­tig kann Tanja das Gespräch in Rich­tung Tages­ab­schluss lenken.

    Tanja hat die Kar­ten selbst­ge­macht. Mit den Satz­an­fän­gen hatte sie vor­her schon gute Erfah­run­gen gemacht, aber sie hatte sie noch nicht visua­li­siert. Jetzt hat sie die Satz­an­fänge auf Kärt­chen geschrie­ben, diese lami­niert und in Sprech­bla­sen­form geschnit­ten. Zum Start der Refle­xion legt sie sie für alle Kin­der gut sicht­bar aus. So kön­nen alle alles sehen (und sogar in die Hand neh­men), bevor sie sich für einen Satz ent­schei­den. Für Tanja läuft die Refle­xi­ons­phase jetzt ein­fa­cher und flüssiger.

    Impulskarten zur Reflexion

    Selbst­ge­machte Impuls­kar­ten zur Refle­xion im Grundschulunterricht.

    Coachingkarten mit TEXT & BILD

    »Happy Box: 77 Karten für ein glückliches Leben«

    Ein wei­te­res Kar­ten­set, das Silke Hüchel-Stein­bach emp­fiehlt:

    „Es gibt auch Impuls­fra­gen als schön gestal­tete Kar­ten, die finde ich auch ganz wit­zig: die »Happy Box« von Horst Conen (nur noch anti­qua­risch erhält­lich). Da ist vorne ein Foto drauf und der Impuls als kur­zer Satz, und auf der Rück­seite ist Text. Das sind oft Rat­schläge. Ich ziehe mal eine – auf die­ser steht drauf: Heute ist ein guter Tag, um doch noch glück­lich zu werden. 

    Die Kar­ten gebe ich gerne Teams mit, wenn wir noch ein biss­chen Zeit zum Schluss haben. Das ist schön, um noch etwas mit nach Hause zu neh­men, wenn sie aus so einer inten­si­ven Super­vi­sion gehen. Alle zie­hen dann eine Karte für sich und kön­nen so noch einen Impuls mit­neh­men. Man­che foto­gra­fie­ren sich die Karte ab, man­che neh­men ein­fach nur die Idee mit. Der Brül­ler ist immer, wenn da steht: Heute ist ein guter Tag, um Sex zu haben. Bei man­chen Grup­pen nehme ich diese Karte vor­her raus.“

    Bei die­sem Kar­ten­set steht, trotz Bild, der Text­im­puls im Vor­der­grund. Die Bil­der auf den Kar­ten sind anspre­chend gestal­tet, haben aber zunächst nur eine deko­ra­tive Funk­tion. Erst, wenn man sich mit dem Inhalt des Text­im­pul­ses beschäf­tigt hat, bekommt das Bild eine Anker­funk­tion (weil man zum Bei­spiel dann den Gedan­ken »Bat­te­rien auf­la­den« mit dem Bild von Scho­ko­lade ver­knüpft oder »Träume erfül­len« mit einem Geschenkpäckchen).

    Auch die­ses Kar­ten­set nutzt Silke nicht nur in ihrer Arbeit, son­dern auch für sich selbst: „Ich liebe es, mich dem Zufall zu über­las­sen. Aus der Happy Box hatte ich in einem Jahr in den Rauh­näch­ten die Karte »Ent­de­cke den Clown in dir« gezo­gen. Das war so abwe­gig für mich, für meine Per­son – aber ich hatte so viel Spaß in dem Monat, für den ich die Karte gezo­gen hatte. Was alles ins Leben kom­men kann, wenn man sich dem öff­net! Ein Impuls, den man nicht kon­trol­liert, den man nicht aus­ge­wählt hat, wo man kei­nen Wider­stand hatte, … das ist ja das, was einen dann im Leben weiterbringt.“

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    Das Kar­ten­set »Happy Box« ist eine von vie­len Emp­feh­lun­gen von Silke Hüchel-Steinbach.

    Selbstgemachte Affirmationskärtchen

    Silke wäre nicht Silke (viel­be­gabt und krea­tiv), wenn sie nur gekaufte Kar­ten hätte:

    „Es gibt einen Rie­sen­markt für Kar­ten, gerade von der Firma Beltz gibt es einen dicken Kata­log. Ich könnte mich da tot­kau­fen. Das andere ist Sel­ber­ma­chen. Das ist natür­lich genial! Es macht Arbeit, wenn man die Kar­ten auf­wen­dig macht. Aber es geht ja auch einfach.“

    Hier spricht Silke über selbst­ge­machte Affirmationskarten:

    „Ich habe mit Aqua­rell ein­fach irgend­was aufs Papier gebracht, zufäl­lige For­men. Und dann ver­sucht, in die­sen For­men etwas zu erken­nen und das her­aus­zu­ar­bei­ten. Auf die Rück­seite habe ich meine Affir­ma­tion dazu geschrie­ben. Und dann, ganz prak­tisch: Die Kar­ten kannst du dir an einen Schlüs­sel­ring machen und so immer mit dir herumtragen.

    Die Affir­ma­ti­ons­kar­ten nutze ich für mich sel­ber. Ich habe hier zum Bei­spiel eine Karte zum Thema Lächeln, hin­ten steht: »Ich liebe mein So-Sein« und hier: »Ich bin so frei, mir alles zu erlauben«.“

    fragen koennen wie kuesse schmecken

    Das selbst­ge­machte Affir­ma­ti­ons-Kar­ten­set von Silke Hüchel-Steinbach.

    »Ich schaf(f) das! Leichte Körperübungen für mehr Lebenspower«

    Ein wei­te­rer Tipp von Silke zu Kar­ten, die sowohl Text als auch Bil­der enthalten:

    „Ich habe hier noch ein Kar­ten­set, das heißt »Ich schaf(f) das«*. Das sind Kör­per­übun­gen; das Prin­zip dahin­ter ist das Body-to-Brain-Kon­zept. Das Ziel ist eine Form von Selbst­für­sorge und eine Kör­per­ori­en­tie­rung, weil vie­les über den Kopf allein eben nicht geht. 

    Die Kar­ten hel­fen beim Ler­nen von Kör­per­ges­ten oder Atem­tech­ni­ken. Zum Bei­spiel diese Karte hier: »Hand aufs Herz«. Das kannst du ein­fach so mal zwi­schen­durch machen. Das fällt dann nicht so auf, wenn du die Hand aufs Herz legst und quasi eine Schutz­geste für dich machst. Die belieb­teste Geste ist die Geste der Groß­zü­gig­keit. Da gibt es eine Karte, die heißt »Groß­zü­gig­keit«, das schafft dann ein inne­res Bild, das mei­nen Kli­en­tin­nen mit ihren Chefs ganz oft hilft.

    Es geht oft ins Zwi­schen­mensch­li­che bei mei­ner Arbeit. Die Kar­ten sind auch Humo­ran­ker, das finde ich total wich­tig. Das muss mir auch Spaß machen, und für meine Kli­en­tin­nen sind die The­men bier­ernst genug, da hel­fen dann sol­che humor­vol­len Gesten.

    Oder: Eine Freun­din hat eine Herz-OP gehabt. Ihr habe ich dann regel­mä­ßig eine Karte foto­gra­fiert und per Handy geschickt.

    Ich nutze das Kar­ten­set, wenn ich Kör­per­ori­en­tie­rung rein­brin­gen will. Mit den Kar­ten muss ich mir vor­her auch nicht so viele Gedan­ken machen:

    Die Kli­en­tin­nen zie­hen selbst eine Karte. Dann muss nicht ich die Übung aus­su­chen, son­dern ich halte fünf Kar­ten hin und dann machen wir ein­fach die gezo­gene Kör­per­übung. Vor­her treffe ich eine Aus­wahl aus den Kar­ten. Es sind ver­schie­dene Sachen dabei, man­che finde ich geeig­net, andere finde ich unge­eig­net. Ich mache immer eine Vor­auswahl, auch um die Menge zu redu­zie­ren. Das muss man im Gefühl haben: Wie viele Kar­ten brau­che ich, was ist zu wenig, was ist zu viel?“

    fragen koennen wie kuesse schmecken

    Das Kar­ten­set Ich schaf(f) das* ist eine von vie­len Emp­feh­lun­gen von Silke Hüchel-Steinbach.

    »Krafttiere und ihre seelischen Botschaften«

    Nicht immer sind Kar­ten, die auf den ers­ten Blick schön erschei­nen, dann auch gut im eige­nen Kon­text nutz­bar. Meine Kol­le­gin Frauke Por­beck, Exper­tin für Selbst­er­fah­rung und Coa­ching mit Pfer­den, hat so eine ambi­va­lente Erfah­rung mit dem Kar­ten­set »Kraft­tiere und ihre see­li­schen Bot­schaf­ten« gemacht:

    „Manch­mal kauft man auch Kar­ten und die blei­ben lie­gen. Die­ses Kraft­tiere-Kar­ten­set* habe ich noch gar nicht benutzt. Ich fand das Set schön, weil die Tiere so schön dar­ge­stellt sind. Aber – was mir beim Kauf nicht auf­ge­fal­len ist – hier unten: Da steht ja auf den Kar­ten schon was drauf. Wie blöd! Da wird einem von außen schon eine Idee vorgegeben.

    Ohne Text könnte ich die Kar­ten für eine Vor­stel­lungs­runde nut­zen. Oder für scha­ma­ni­sche Rei­sen, das würde ich gerne mal ler­nen. Oder auch als Inten­ti­ons­kar­ten, also ich würde die Kar­ten aus­le­gen im Coa­ching, ver­bun­den mit der Bitte: »Such dir ein Tier aus.« Oder eine Vari­ante mit zwei Kar­ten: Ein Tier steht dann für »Wo stehe ich gerade?« und die andere für »Wo möchte ich gerne hin?«.“

    Ein ande­res Kar­ten­set, das Frauke unein­ge­schränkt emp­fiehlt, fin­dest du im nächs­ten Abschnitt: Coa­ching­kar­ten nur mit Bild.

    Coachingkarten nur mit BILD

    »Der bewusste Weg mit Pferden. 40 Karten«

    Frauke Por­becks Schwer­punkt ist pfer­de­ge­stütz­tes Erfah­rungs­ler­nen. Die­ses Kar­ten­set emp­fiehlt sie wärms­tens aus ihrer Coa­ching­pra­xis:»Der bewusste Weg mit Pfer­den. 40 Kar­ten mit Pferde-Arche­ty­pen und Pra­xis-Hand­hand­buch«.

    „Abge­bil­det sind Illus­tra­tio­nen von Pfer­den, die Kar­ten sind ohne Text. Das finde ich sehr schön, weil ich dann ein­fach auf die Bil­der gucken und erspü­ren kann: Wie ver­bin­det sich das mit mir? Was sagt mir das?

    Ich mag das eigent­lich nicht, wenn auf den Kar­ten auch Text ist. Das gibt dann direkt eine Rich­tung vor: Was ich füh­len sollte – oder eine andere Beein­flus­sung. Mit rei­nen Bil­der­kar­ten finde ich das schö­ner. Ich kann dann erst­mal sagen: „Das ist für mich X oder Y.“ Und das kann ja auch etwas ganz ande­res sein, als das, was sich die Autorin oder die Illus­tra­to­rin bei den Kar­ten gedacht haben.

    Es gibt ein schi­ckes Buch dazu, sehr aus­führ­lich. Wenn man möchte, kann man sich in Texte im Begleit­buch rein­knien, wobei die schon sehr anspruchs­voll sind. Manch­mal muss ich sie zwei­mal lesen. Aber man muss das Kar­ten­set ja nicht so benut­zen. Man kann auch ein­fach nur die Kar­ten angucken.

    Was ich bei Work­shops mache: Ich nutze die Kar­ten für den Ein­stieg, für die Vor­stel­lungs­runde. Wir legen die Kar­ten in die Mitte und am Anfang zie­hen alle eine Karte und sagen, was sie damit ver­bin­den, was die Karte für sie bedeu­tet. Das ist net­ter als mich vor­zu­stel­len mit: „Ich bin Frauke Por­beck, ich bin Mut­ter und ich bin Ange­stellte in einem Bio­la­den.“ Mit den Kar­ten stelle ich mich nicht über meine Rolle und mei­nen Sta­tus vor, son­dern ein­fach über Dinge, die mir gerade wich­tig sind – oder die mich in die­sen Kurs gebracht haben. Als Kurs­lei­te­rin weiß ich dann schon, wo die Men­schen gerade ste­hen (und wenn ich will, mache ich mir schnell eine Notiz und gucke dann spä­ter im Buch nach, was da zu die­ser Karte noch ergän­zend steht.)

    Im Buch gibt es auch eine Anlei­tung für ein Kar­ten­le­ge­sys­tem. Wenn man möchte, kann man zu einer Frage meh­rere Kar­ten legen, mit einem fes­ten Plan, einem Lege­schema: Man legt eine Karte in die Mitte und vier drum­herum. Zu jeder Karte gehört eine Frage und zu jeder Karte gibt es einen sehr aus­führ­li­chen Text im Begleitbuch.

    Im Kurs »Ja zum Nein« geht es um Gren­zen – Gren­zen set­zen, ohne uns zurück­ge­wie­sen zu füh­len. Da kann man das Gren­zen­set­zen sehr schön erst über eine Übung mit den Kar­ten erfah­ren und dann drau­ßen im Coa­ching mit den Pfer­den üben.

    Das kann man am bes­ten 1:1 machen. Dann läuft es so ab:

    „Zieh mal die erste Karte, die kommt in die Mitte, das ist dein zen­tra­les Thema. Dann die zweite Karte: Das ist das Offen­sicht­li­che, das, was alle wis­sen. Die dritte Karte: Das ist dein blin­der Fleck.“ Und so wei­ter. Dann geht man in die Tiefe: „Was sagt dir die Karte? Wie liest du das?“ Und danach schauen wir im Buch nach, wie der Text dort noch ergän­zend dazu pas­sen kann. Das Fas­zi­nie­rende: Es ergibt sich immer ein unglaub­lich pas­sen­des Puz­zle. Oft sind das Sachen, die wir uns nicht ein­ge­ste­hen wol­len. Mit Kar­ten klappt das oft bes­ser. Die sind sehr offen für eigene Inter­pre­ta­tio­nen, man bekommt eine Anre­gung zur Refle­xion. Es geht an der Ver­stan­des­ebene vor­bei und geht mehr in die Tiefe. Bil­der berüh­ren eine andere Ebene. Wenn du nur ver­bal fragst, dann fan­gen die Leute an zu den­ken. Wenn sie Bil­der sehen, geht es direkt auf die Gefühlsebene.

    Die Kar­ten für sich bedeu­ten erst­mal nichts. Es macht dann Sinn, wenn ich mich über die Kar­ten mit wich­ti­gen Din­gen beschäf­tige. Ich muss mich erst­mal mit der Frage selbst befas­sen, also eine spe­zi­fi­sche Frage stel­len. Über die Kar­ten reflek­tiere ich mich dann in ers­ter Linie selbst. Die Refle­xion ist eigent­lich das wirk­same: Was bedeu­tet es für mich? Über die Kar­ten und Fra­gen las­sen sich Sachen aus dem Unter­be­wuss­ten hoch­ho­len, an unse­ren Glau­bens­sät­zen und Ver­hal­tens­mus­tern vor­bei. Und so kön­nen wir dann mehr aus dem Authen­ti­schen her­aus agieren.“

    Beispiele von Coachingkarten

    Auch, wenn ich mich wie­der­hole: Der­zeit ist die­ser Arti­kel eine Vor­ver­sion, sozu­sa­gen work in pro­gress. Ich habe zahl­rei­che Gesprä­che geführt – die ers­ten mit Tanja Peters, Silke Hüchel-Stein­bach und Frauke Por­beck sind schon tran­skri­biert und hier veröffentlicht.

    So kannst dir schon jetzt reich­lich Inspi­ra­tio­nen holen: Silke, Frauke, Tanja und ich plau­dern aus dem Näh­käst­chen, wie wir Kar­ten für unsere Arbeit einsetzen.

    Ich ergänze die­sen Arti­kel lau­fend – als News­let­ter-Abon­nen­tin erfährst du als Ers­tes davon, sobald ich die wei­te­ren Emp­feh­lun­gen ein­ge­pflegt habe.

    Zum Bei­spiel,…

    • wie Lena Kampf­ho­fer ihre Bild­kar­ten online ein­setzt (sys­te­mi­sches Coa­ching und Familienberatung),
    • wel­che beson­de­ren Bild­kar­ten Uli Stauch ver­wen­det (Trai­nings zu Gewalt­freier Kommunikation),
    • wel­chen unge­wöhn­li­chen Ansatz Susanne Eggers nutzt (Tier­kom­mu­ni­ka­tion) und
    • wie Alex­an­dra Key­ling (Fami­li­en­be­ra­tung) nicht nur ein Kar­ten­set für sich erstellt hat, son­dern es sogar schon über 40 Mal(!) ver­kauft hat.

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    Visualisierung im Coaching: Wie kannst du deine Handschrift verbessern?

    Visualisierung im Coaching: Wie kannst du deine Handschrift verbessern?

    Lese­zeit: ca. 11 Minu­ten | aktua­li­siert: 18.05.2022

    Es ist mir ein Her­zens­an­lie­gen, mehr Coa­ches, Berater:innen und Therapeut:innen dazu zu ermu­ti­gen, Visua­li­sie­rung in ihrer Arbeit zu nut­zen. Dabei geht es um visu­elle Anker und Struk­tur, nicht ums Zeich­nen. Funk­tio­nelle Visua­li­sie­rung ist ein unglaub­lich wirk­mäch­ti­ges Kom­mu­ni­ka­ti­ons­werk­zeug, gerade in Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen, die unser Den­ken, Füh­len und Han­deln betreffen.

    Wenn wir im Gespräch visua­li­sie­ren, schrei­ben wir immer auch Dinge auf. Hand­schrift ist dabei unser wich­tigs­tes Werk­zeug. Visu­elle Noti­zen funk­tio­nie­ren wun­der­bar ohne Bil­der und Sym­bole, ohne Text wird es aber schwie­rig – denn wie sonst soll­test du Inhalte kurz und prä­gnant für dich oder deine Coa­chees fest­hal­ten können?

    Wir wol­len schließ­lich keine Wim­mel­bil­der pro­du­zie­ren, son­dern klare, funk­tio­nelle Notizen.

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    Gesag­tes zu exter­na­li­sie­ren und sicht­bar zu machen ist ein wich­ti­ges Werk­zeug im visu­ell beglei­te­ten Coa­ching. Gespro­che­nes ist flüch­tig – schrei­ben wir es auf, hel­fen wir unse­ren Coa­chees, ihre Gedan­ken kon­kre­ter zu for­mu­lie­ren, sie fass­ba­rer zu machen, sie wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und bei Bedarf auch zu verändern.

    Welche einfachen Stellschrauben gibt es, um deine Handschrift zu verbessern?

    Mir geht es um einen prag­ma­ti­schen Ansatz, bei dem du deine „nor­male“ Hand­schrift bei­be­hal­ten kannst. Es geht also nicht darum, eine spe­zi­elle Mode­ra­ti­ons­schrift zu ler­nen, die nicht mehr nach dir aus­sieht. Statt­des­sen zeige ich dir vier ein­fa­che Klei­nig­kei­ten, auf die du ach­ten kannst, wenn du deine Hand­schrift für dich (und zum Wohl dei­ner Coa­chees) ver­bes­sern willst. 

    Das sind die wich­tigs­ten Fak­to­ren, die die Les­bar­keit von Hand­schrift beein­flus­sen: 

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    #1: Handschrift verbessern: Die Form der Buchstaben

    Der erste Blick gilt der Form der Buch­sta­ben selbst: Hat jeder Buch­stabe seine eigene, spe­zi­fi­sche Form, die ihn von ande­ren Buch­sta­ben unter­schei­det? Lass mich das anhand mei­ner eige­nen Hand­schrift demons­trie­ren: 

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    Ein Bei­spiel­satz, ganz schnell und nicht beson­ders ordent­lich geschrie­ben in mei­ner „Nur-ich-muss-das-lesen-können“-Handschrift.

    Selbst meine eilige, ziem­lich schlud­rige Hand­schrift ist eini­ger­ma­ßen les­bar – was sicher damit zu tun hat, dass ich täg­lich viel schreibe und für andere visua­li­siere. Schrei­ben und Visua­li­sie­ren sind mein täg­li­ches, beruf­li­ches Hand­werks­zeug, meine Hand­schrift ist ent­spre­chend geübt. 

    Meine per­sön­li­che Schrift “für den Tages­ge­brauch” ist eine Kom­bi­na­tion aus Druck- und Schreib­schrift. Nor­mal und sinn­voll, weil sie mir erlaubt, zügig und ent­zif­fer­bar zu schrei­ben. 

    Schau dir trotz­dem die For­men der Buch­sta­ben an: Die Buch­sta­ben „n“, „m“ und „r“ sind schwer zu lesen, so, wie sie sich mit den benach­bar­ten ver­bin­den. Offen­bar habe ich mir ange­wöhnt, die Buch­sta­ben optisch zu ver­schlei­fen. Eine Endung wie „-en“ hat sich quasi in ein eige­nes Zei­chen ver­wan­delt. 

    Was du bes­ser machen kannst: Schreibe jeden Buch­sta­ben voll aus.

    Ich ver­su­che das jetzt auch. Dies­mal achte ich dar­auf, jeden Buch­sta­ben deut­li­cher auszuformen:

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    Der Unter­schied ist deut­lich: Nur eine kleine Ver­än­de­rung und der Satz ist schon viel bes­ser les­bar als im ers­ten Durchgang.

    #2: Handschrift verbessern: Die Abstände zwischen Buchstaben

    Achte als nächs­tes auf den Abstand zwi­schen den Buch­sta­ben. Berüh­ren sie sich oder gibt es einen schma­len Abstand zwi­schen den Buch­sta­ben? Kannst du einen Buch­sta­ben vom nächs­ten gut unter­schei­den?  

    Sowohl die Form der Buch­sta­ben als auch die Abstände zwi­schen ihnen kannst du ver­bes­sern, indem du den Stift zwi­schen den ein­zel­nen Stri­chen kurz vom Papier abhebst. Wenn du mei­nen bei­den ers­ten Schreib­ver­su­chen ansiehst, sind nur wenige der Buch­sta­ben getrennt: Im zwei­ten Ver­such immer­hin das „g“ und ein­zelne „i“ und „t“.

    Ich habe einen drit­ten Ver­such unter­nom­men (siehe unten), wobei ich dies­mal dar­auf geach­tet habe, den Stift zwi­schen den Buch­sta­ben kurz anzu­he­ben und einen Abstand zwi­schen ihnen zu set­zen. In die­ser Runde habe ich gemerkt, wie tief meine Schreib-Gewohn­hei­ten sit­zen. Obwohl ich deut­lich lang­sa­mer geschrie­ben habe (und sich das sehr selt­sam ange­fühlt hat), berüh­ren sich trotz­dem noch immer einige Buch­sta­ben. 

    Beim genauen Betrach­ten mei­ner Schrift stelle ich fest, dass es Buch­sta­ben­kom­bi­na­tio­nen gibt, die ich trotz des Vor­sat­zes, den Stift nach jedem Buch­sta­ben kurz anzu­he­ben, quasi auto­ma­tisch ver­binde: „er“, „te“ und „fi“ beispielsweise.

    Was du bes­ser machen kannst: 

    • Hebe den Stift nach jedem Strich kurz an. 
    • Gib den den Buch­sta­ben inner­halb eines Wor­tes ein biss­chen Platz zu ihren Nachbarn.
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    Dies­mal habe ich dar­auf geach­tet, mehr Platz zwi­schen den Buch­sta­ben zu las­sen und sie nicht inein­an­der­lau­fen zu lassen.

    Die­ser dritte Ver­such ist sau­be­rer durch die kla­re­ren Abstände, aber das Schrift­bild wirkt auch eher ver­hal­ten. Wenn ich mir das so ansehe, kann ich nach­spü­ren, wie ver­krampft ich den Stift gehal­ten habe. Bis sich das natür­lich und natür­lich und leicht anfüh­len wird, werde ich noch ein paar Ver­su­che mehr brau­chen. 

    #3: Handschrift verbessern: Die Proportionen der Buchstaben

    Eine wei­tere Kom­po­nente, die über die Les­bar­keit ent­schei­det, sind die Pro­por­tio­nen der Buch­sta­ben. Grob kön­nen wir unter­schei­den zwi­schen den Mit­ten (das ist die Höhe der Klein­buch­sta­ben wie „e“, „r“ und „n“), den Ober­län­gen (das sind zum Bei­spiel die obe­ren Teile von „f“, „b“ oder „d“) und Unter­län­gen (wie etwa die unte­ren Teile von „g“, „p“ oder „j“. Die beste Les­bar­keit erreichst du, wenn die Mit­ten etwas höher sind als die Ober- und Unterlängen.

    Auch wie schmal oder breit, lang oder kurz die Buch­sta­ben selbst und die Abstände zwi­schen ihnen sind, spielt eine Rolle. Du kannst Buch­sta­ben sehr schmal und hoch zie­hen, sehr breit und flach machen und natür­lich auch alle Nuan­cen dazwi­schen nut­zen. Gut les­bar ist eine Hand­schrift, wenn sie weder in das eine, noch in das andere Extrem ausschlägt.

    Was du bes­ser machen kannst: 

    • Achte dar­auf, dass deine Mit­ten etwas höher als die Ober- und Unter­län­gen sind.
    • Ver­meide extrem schmale und extrem in die Breite gezo­gene Buchstaben.
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    Je extre­mer die Pro­por­tio­nen sind, desto ten­den­zi­ell schlech­ter ist die Schrift lesbar.

    #4: Handschrift verbessern: Die Stiftauswahl

    Wel­ches Schreib­in­stru­ment du aus­wählst, hat enorme Aus­wir­kun­gen auf dein Schrift­bild. Hier der Satz in ver­schie­de­nen Stift­di­cken: 

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    Die Stift­di­cke sollte so gewählt sein, dass sie zur Schrift­größe passt. Je grö­ßer du schreibst, desto dicker darf der Stift sein.

    Wie du siehst, wirkt sich auch die Stift­di­cke auf die Les­bar­keit aus. Der letzte, dickste Stift würde super im grö­ße­ren For­mat funk­tio­nie­ren. Bei die­ser Schrift­größe lässt er die Buch­sta­ben inein­an­der­lau­fen und „Leer­stel­len“ wie etwa beim „e“ und „s“ ver­schwin­den. Achte also dar­auf, dass Lini­en­di­cke und Schrift­größe zusam­men­pas­sen – auch das ist im wei­te­ren Sinne eine Frage von Proportion.

    Auch die Art der Stift­spitze wirkt sich aus: Rund­spitze, Keil­spitze oder Pin­sel­spitze ver­än­dern jeweils unser Schrift­bild. Und wäh­rend eine Per­son die Expres­si­vi­tät von varia­blen Stift­spit­zen liebt, fin­det die andere diese Art von Stif­ten nur schwer kon­trol­lier­bar. 

    Was du bes­ser machen kannst: 

    • Wähle die Stift­di­cke aus, bei dem dein „e“ noch einen lee­ren Innen­raum hat.
    • Wähle die Stift­spitze aus, bei der du dei­nen Schreib­fluss gut kon­trol­lie­ren kannst.

    Fazit: Wie du deine Handschrift einfach verbessern kannst

    Hand­schrift ist immer ein Abwä­gen zwi­schen Schnel­lig­keit und Les­bar­keit. Selbst wenn du Noti­zen nur für dich selbst machst, wer­den einige davon doch unter einem Zeit­druck ent­ste­hen, bei­spiels­weise wäh­rend eines Gesprächs oder eines Vor­trags. 

    Aber auch unter Zeit­druck kannst du auf die fol­gen­den Dinge ach­ten, denn sie kos­ten dich ins­ge­samt nur wenige Sekun­den(!) mehr: 

    • Forme deine Buch­sta­ben sauber. 
    • Hebe den Stift zwi­schen zwei Stri­chen an. 
    • Achte auf aus­rei­chend Abstände zwi­schen den Buchstaben. 
    • Achte auf aus­ge­wo­gene Proportionen.
    • Benutze Stifte, die zu dei­ner Schrift­größe passen.

    Außer­dem lohnt es sich, immer wie­der ein biss­chen Zeit zu inves­tie­ren, um deine lang­jäh­ri­gen Schreib­ge­wohn­hei­ten zu hin­ter­fra­gen. Manch­mal fällt uns gar nicht auf, was alles dazu bei­trägt, dass unsere Schrift bes­ser oder schlech­ter les­bar ist. Meist sind es Klei­nig­kei­ten, aber wenn sie sich sum­mie­ren, dann wir­ken sie sich stark aus. 

    Gerade weil es Klei­nig­kei­ten sind, las­sen sie sich aber auch leicht ändern. Teste es ein­fach mal: Nimm dir eine Woche Zeit und pro­biere erst ein­mal nur einen der vier Tipps aus, am bes­ten täg­lich. Selbst, wenn du dir nur fünf Minu­ten Zeit nimmst, wirst du am Ende der Woche einen Unter­schied fest­stel­len. Versprochen!

    So wie meine Teil­neh­me­rin­nen im lau­fen­den Kurs:

    handschrift-verbessern-visualisierung-coaching © Viktoria Cvetković

    Das ist das erste von meh­re­ren Lear­nings, die eine Teil­neh­me­rin zum Abschluss des Kurs­mo­duls mit der Gruppe geteilt hat. Natür­lich handschriftlich!

    handschrift-verbessern-visualisierung-coaching © Viktoria Cvetković

    Ein tol­ler Erfolg: Nur eine Sekunde mehr zum Schrei­ben des Übungs­tex­tes gebraucht – und die Schrift ist leserlich.

    In der nächs­ten Woche nimmst du dir den nächs­ten Tipp vor und nimmst dir wie­der ein paar Minu­ten täg­lich zum Üben. Und so machst du es mit allen vier Tipps: Lang­sam, aber ste­tig eta­b­li­serst du so neue, gute Schreib­ge­wohn­hei­ten. In über­schau­ba­rer Zeit wirst du dahin­kom­men, dass du schnell und trotz­dem les­bar schreibst. 

    Damit eine unle­ser­li­che Hand­schrift nicht mehr dich selbst behin­dert – und auch nicht deine Kom­mu­ni­ka­tion mit ande­ren. 

    Kurs-Sketchnote-Anstiften © Viktoria Cvetković

    Hand­schrift ist gerade auch dein Thema? Dann sei gerne beim nächs­ten Durch­gang von Anstif­ten dabei! 

    Anstif­ten ist mein Basis-Kurs zu visu­el­len Noti­zen. Dort küm­mern wir uns um die Ver­bes­se­rung dei­ner Hand­schrift, bevor wir uns dann um wei­tere Pra­xis-The­men wie Blatt­auf­tei­lun­gen, visu­el­ler Struk­tur und Umgang mit Farbe, Linien und Icons widmen.

    Und den­noch wird Visua­li­sie­rung im Coa­ching noch viel zu sel­ten ein­ge­setzt. Obwohl näm­lich rund 80 % der Men­schen „visu­ell Ler­nende“ sind, lau­fen Coa­chings oft nur rein ver­bal ab. Damit berück­sich­ti­gen viele Coa­ches den domi­nan­ten Wahr­neh­mungs­ka­nal ihrer Coa­chees nicht und machen sich so die Arbeit unnö­tig schwer.Und den­noch wird Visua­li­sie­rung im Coa­ching noch viel zu sel­ten ein­ge­setzt. Obwohl näm­lich rund 80 % der Men­schen „visu­ell Ler­nende“ sind, lau­fen Coa­chings oft nur rein ver­bal ab. Damit berück­sich­ti­gen viele Coa­ches den domi­nan­ten Wahr­neh­mungs­ka­nal ihrer Coa­chees nicht und machen sich so die Arbeit unnö­tig schwer.
    Und den­noch wird Visua­li­sie­rung im Coa­ching noch viel zu sel­ten ein­ge­setzt. Obwohl näm­lich rund 80 % der Men­schen „visu­ell Ler­nende“ sind, lau­fen Coa­chings oft nur rein ver­bal ab. Damit berück­sich­ti­gen viele Coa­ches den domi­nan­ten Wahr­neh­mungs­ka­nal ihrer Coa­chees nicht und machen sich so die Arbeit unnö­tig schwer.
    Und den­noch wird Visua­li­sie­rung im Coa­ching noch viel zu sel­ten ein­ge­setzt. Obwohl näm­lich rund 80 % der Men­schen „visu­ell Ler­nende“ sind, lau­fen Coa­chings oft nur rein ver­bal ab. Damit berück­sich­ti­gen viele Coa­ches den domi­nan­ten Wahr­neh­mungs­ka­nal ihrer Coa­chees nicht und machen sich so die Arbeit unnö­tig schwer.

    Damit lei­test du deine Klient:innen best­mög­lich durch Gesprä­che hin­durch, ver­an­kerst Inhalte wirk­sam in den Köp­fen und hebst dich effek­tiv von ande­ren Coa­ches ab.

    Denn: Visua­li­sie­rung im Coa­ching wird noch viel zu sel­ten ein­ge­setzt. Obwohl rund 80 % der Men­schen „visu­ell Ler­nende“ sind, lau­fen Coa­chings oft nur rein ver­bal ab. Damit berück­sich­ti­gen viele Coa­ches den domi­nan­ten Wahr­neh­mungs­ka­nal ihrer Coa­chees nicht und machen sich so die Arbeit unnö­tig schwer.

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    Lass uns das ab heute ändern!

    Warum ist Visualisierung im Coaching überhaupt relevant?

    Die kurze Ant­wort: Weil unser Gehirn so gestrickt ist.

    Die aus­führ­li­chere Vari­ante: Etwa 60 % unse­rer Groß­hirn­rinde sind an der Wahr­neh­mung und Ver­ar­bei­tung von visu­el­len Rei­zen betei­ligt. Die visu­elle Wahr­neh­mung nimmt in unse­rem Gehirn also sehr viel Raum ein. Und es ist nicht nur eine Region im Gehirn, die damit beschäf­tigt ist, son­dern gleich ein gan­zes Netz­werk: Wis­sen­schaft­lich wur­den bereits mehr als 30 Berei­che iden­ti­fi­ziert, die gemein­sam das ver­ar­bei­ten, was wir über die Augen wahrnehmen.

    Visualisierung Coaching © Viktoria Cvetković bebildert.eu

    Ins­ge­samt sind etwa 60 % der Groß­hirn­rinde an der Wahr­neh­mung, Inter­pre­ta­tion und Reak­tion auf visu­elle Reize beteiligt.

    Diese ver­netzte Struk­tur macht unsere visu­elle Wahr­neh­mung sehr sehr schnell und effi­zi­ent: Ein flüch­ti­ger Blick reicht aus, damit wir uns einen ers­ten Ein­druck machen und emo­tio­nal einsteigen.

    Inhalte über Text zu visua­li­sie­ren (also etwas auf­zu­schrei­ben), ist also hoch­wirk­sam. Vor­aus­ge­setzt, deine Hand­schrift ist leserlich.

    Noch wirk­sa­mer sind wir in der Kom­mu­ni­ka­tion mit Bil­dern, denn wir erfas­sen Bil­der schnel­ler als Text. Sehr viel schnel­ler: Bil­der wer­den etwa 60.000 Mal schnel­ler wahr­ge­nom­men als Geschrie­be­nes, weil sie nicht deko­diert, also ent­schlüs­selt wer­den müs­sen. Das spart unse­rem Gehirn Ener­gie und des­we­gen bevor­zugt es Bil­der. Schon 0,1 Sekun­den rei­chen, damit wir uns grob etwas unter einem Bild vor­stel­len kön­nen. Ein Bild 2 Sekun­den zu betrach­ten reicht aus, damit wir es spä­ter sicher wiedererkennen.

    Wenn deine Kom­mu­ni­ka­tion schnell sein soll: Setze auf Bilder.

    Und noch viel effek­ti­ver ist es, geschrie­be­nen Text oder gespro­chene Spra­che mit Bil­dern zu kombinieren.

    Hierzu gibt es schon jahr­zehn­te­lange For­schung, zum Bei­spiel zum Bild­über­le­gen­heits­ef­fekt (pic­ture supe­rio­rity effect, beschreibt das Phä­no­men, dass Bil­der eher in Erin­ne­rung blei­ben als Worte) und zur Dua­len Kodie­rungs­theo­rie (dual-coding theory, das Gehirn hat zwei sepa­rate Sys­teme für die Reprä­sen­ta­tion ver­ba­ler und non­ver­ba­ler Informationen).

    Dem­nach akti­viert und ver­netzt die Kom­bi­na­tion von ver­ba­len und bild­li­chen Infor­ma­tio­nen ver­schie­dene Areale im Gehirn. Dadurch wer­den Inhalte nicht nur merk­fä­hi­ger, son­dern auch Ver­än­de­rungs­pro­zesse, die unser Den­ken und Ver­hal­ten betref­fen, las­sen sich leich­ter ansto­ßen. Nicht ganz unwe­sent­lich fürs Coaching…

    Wie verteilt sich unsere Wahrnehmung?

    Nicht nur unser Gehirn ist her­vor­ra­gend im Umgang mit visu­el­len, also über die Augen wahr­ge­nom­me­nen Infor­ma­tio­nen. Auch unsere Wahr­neh­mung ist domi­niert vom Seh­sinn. Etwa 83 % der Infor­ma­tio­nen aus unse­rer Umge­bung errei­chen uns über die Augen, nur etwa 11 % kom­men über das Gehör. Der schmale Rest ver­teilt sich auf Geruchs‑, Tast- und Geschmackssinn.

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    Was pas­siert nun beim rein ver­ba­len Coa­ching? Wir reden und hören zu. Und: Wir nut­zen nur die 11 %, die übers Gehör kommen.

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    Und was geschieht mit dem Seh­sinn? Wie ist das mit den 83 % visu­el­ler Ein­drü­cke? Solange wir die Augen geöff­net haben, kön­nen wir sie nicht aus­blen­den. Im Zwei­fel len­ken sie uns vom Gehör­ten sogar ab: Wir sehen die Mimik und Ges­tik unse­rer Gegen­über. Wir betrach­ten ihren roten Pull­over, die grau­me­lier­ten Haare, den sei­dig glän­zen­den Schal. Unser Blick schweift umher und bleibt an der Pinn­wand hin­ter ihr hän­gen und wan­dert von dort zu den Pflan­zen auf der Fens­ter­bank. Wann sie die wohl das letzte Mal gegos­sen hat? Äh, … was hat sie gerade gefragt?

    Die 83 % unse­rer visu­el­len Wahr­neh­mung sind nicht weg, aber sie blei­ben bei rein ver­ba­ler Gesprächs­füh­rung inhalt­lich fürs Coa­ching ungenutzt.

    Wenn wir nun davon aus­ge­hen, dass die Wahr­neh­mung gerade auch im Coa­ching ein wich­ti­ger Schritt zur Ver­än­de­rung ist: Dann ist es ziem­lich schlau, die 83 % zu den 11 % zu addie­ren und beide Sin­ne­s­ka­näle zusam­men anzusprechen.

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