Veröffentlicht: 19.11.2021 | Aktualisiert: 27.09.2022 | Das * kennzeichnet Partner-Links
Wenn du hier schon eine Weile mitliest, weißt du, dass ich mich 2017 selbständig gemacht habe. Ich habe damals nebenberuflich gegründet. Und weil ich jetzt einige Jahre Erfahrungen als Selbständige gesammelt habe, lasse ich meine Entscheidungen (gute wie problematische) in diesem Artikel Revue passieren. Viele Entscheidungen waren genau richtig, bei einigen habe ich mich ausgebremst und es mir unnötig schwergemacht.
Mittlerweile begleite ich als Mentorin einige großartige Frauen bei ihrem eigenen Weg in die Selbständigkeit. Seither berge ich meine Erfahrungsschätze viel bewusster und gebe in Mentorings das weiter, was mir damals geholfen hätte, leichter zum Ziel zu kommen und weniger Zeit auf Umwegen zu vergeuden.
2017 war ich berufserfahren als Angestellte und Anfängerin als Selbständige. Ich hatte solides Expertinnenwissen zu meinen inhaltlichen Themen (Kommunikation von fachlichen Inhalten mittels alltagstauglicher Visualisierung) und solide Erfahrung als beauftragte Dozentin und Seminarleiterin, aber keinerlei Erfahrung damit, wie Selbständigkeit »geht«.
Ich habe in den sehr intensiven ersten Monaten die Gründungsberatung der Stadt Köln genauso in Anspruch genommen, wie auch kiloweise Literatur aus der Bücherei nach Hause geschleppt (wenn ich eines empfehlen sollte, wäre es das Praxisbuch Existenzgründung* von Svenja Hofert). Habe gelesen, recherchiert, Termine beim Finanzamt gemacht, an Workshops zur Businessplanerstellung teilgenommen. Der äußere Rahmen stand irgendwann, viele limitierende Glaubenssätze aber habe ich noch lange Zeit danach mit mir herumgetragen. Diese innere Arbeit – um mir im Resultat vollumfänglich (und nicht nur ein bisschen) das zuzutrauen, wofür ich angetreten bin – ist mindestens genauso wichtig gewesen, wie die Steuernummer zu beantragen.
Viele der limitierenden Glaubenssätze, ich damals hatte, entdecke ich heute bei meinen Mentees wieder. Es scheint so etwas wie ein Muster zu geben, wenn man gründet oder in die Selbständigkeit startet, denn in den Gesprächen (mit beruflich allesamt gestandenen Frauen) begegnen mir dieselben Dinge wieder und wieder.
Zeit also, mal offen über ein paar häufig vorkommende Selbstsabotagen zu sprechen – nicht aber ohne einen positiven Schluss! Am Ende dieses Artikels ziehe ich ein Fazit, bei dem es ein bisschen mit mir durchgeht… 😉
Fehler #1: Als allererstes ein Logo machen lassen
Wenn meine Mentees zu mir kommen, haben sie diesen Schritt meistens schon angestoßen (oder fertig). Ich kann das gut verstehen, weil es sich professionell anfühlt. Ich bin ja auch in diese Denkfalle getappt. Nur: Das Logo verdient kein Geld für dich. Es ist gut, irgendwann mal eines zu haben, aber es hat gerade am Anfang der (ggf. nebenberuflichen) Selbständigkeit überhaupt keine Priorität.
Wichtiger wäre, ein klares Angebot zu formulieren und zu veröffentlichen. Zum Beispiel auf einer einfachen Website, als simpler One-Pager. Am besten mit einer kurzen persönlichen Vorstellung, Kontaktdaten und einer eindeutigen Handlungsaufforderung. So etwas wie: „Vorgespräch vereinbaren“.
Meine eigene Geschichte dazu? Ich habe mich lange mit meinem Angebot als Visualisierungstrainerin nicht rausgetraut, weil mein Logo noch nicht fertig war. Das Logo brauchte ich in meiner Gedankenwelt dafür, um meine Website endlich veröffentlichen zu dürfen. Und für Druck von Visitenkarten natürlich (yepp, daran merkst du, wie lange das her ist 😉). Also habe ich eine Designerin beauftragt und bis das Logo nicht fertig war, auch niemandem über mein kommendes Angebot erzählt.
Schade.
In der Zeit hätten nämlich schon mit potentiellen Kund:innen in Kontakt kommen und erzählen können, was ich vorhabe. Und ich hätte viel, viel früher auch die ersten Test-Kund:innen gewinnen können – denen war es interessanterweise völlig egal, ob ich ein Logo hatte und wie es aussah.🤔 Sie waren doch tatsächlich mehr daran interessiert, welche Ergebnisse sie von der Teilnahme an meinem Beta-Kurs erwarten durften.
Fehler #2: Zu lange an der Website basteln
Meine Website-Domain habe ich mir Anfang 2016 gesichert. Und davor und danach elendig lang recherchiert: Wie könnte ich die Website strukturieren? Welche Unterseiten brauche ich? Wie machen andere das? Was gefällt mir bei denen? Was würde ich anders machen? Ich habe gescribbelt und entworfen und verworfen, bis ich dachte, den ultimativen Plan zu haben. Auf meiner Website war derweil einige Monate lang nur das hier zu finden:
Mit dem obigen Platzhalterbild auf der Website habe ich ewig im Hintergrund an der Seite gebastelt, Unterseiten angelegt, Inhalte eingepflegt. Ich war unsicher, ob die Texte gut genug sind (Kann ich das so schreiben? Du oder Sie? An wen richte ich mich überhaupt?). Und ich habe mich sehr lange mit der Optik aufgehalten (Welches Theme ist das richtige? Warum kann ich die verd*mmte Bildgröße nicht ändern? Wie ändere ich das Farbschema? Wie die Schriftart?).
Während dieser gesamten Zeit konnte niemand mich kontaktieren und um was es inhaltlich bei meinem Angebot ging, war auch unklar. Trotz des Straußes an Sprechblasen Meine »fertige« Website existierte in dieser Zeit nur als Entwurf auf Powerpoint-Folien. Ich kam mir sehr gut vorbereitet vor… nur umgesetzt hatte ich in der Zeit leider nichts.
Dass ich mich technisch reingefuchst habe, war für mich genau richtig. Ich will durchschauen, wie WordPress funktioniert, damit ich selbständig alles anpassen kann. Deswegen habe ich mich schließlich auch für Divi als Theme und Pagebuilder* entschieden. Dass ich mich so lange mit dem Perfektionieren der Inhalte aufgehalten habe, war hingegen ein Akt der Selbstsabotage. Ich war wochenlang wunderbar beschäftigt, habe mich in einer Kaskade von „das muss ich aber vorher noch erledigen/entscheiden“ verheddert und konnte so sehr erfolgreich immer weiter hinauszögern, den »Veröffentlichen«-Button zu drücken. Weil ich nämlich Angst hatte. Angst vor Kritik. Angst, dass „das alles“ nicht gut genug ist. Angst, dass jemand merkt, dass ich das zum ersten Mal mache.
Was passiert ist, als den „Veröffentlichen“-Button kurz vor Weihnachten 2016 endlich gedrückt hatte?
Nichts.
Ich wette, dass wochenlang niemand die frisch online gegangene Website überhaupt auch nur wahrgenommen hat. Ich hatte vorher nämlich (fast) niemandem davon erzählt. Aus Angst, dass es dann doch nicht gut wird. Siehe oben. Dass die Google-Crawler zum Teil Wochen brauchen, um neue Websites überhaupt zu finden und zu indizieren (damit sie in Suchmaschinen überhaupt auftauchen können), wusste ich damals noch nicht.
Meine Mentees ermutige ich daher, möglichst früh schon ihre Website als One-Pager zu veröffentlichen. Dann ist diese Selbstsabotage-Falle schon mal weg und auf eine neue Website verirrt sich am Anfang sowieso niemand – außer du streust den Link zu deiner Website gezielt.
So sah meine Website 2017 aus, als ich sie endlich veröffentlicht hatte.
Fehler #3: Das eigene Angebot nicht genug schärfen
Mein Bauchladen hatte damals zwar nur zweieinhalb Produkte, aber es war ein Bauchladen. Ich konnte mich nämlich nicht entscheiden: Wollte ich Menschen beibringen, wie sie durch visuelle Kommunikation zum Beispiel ihre Forschungsergebnisse verständlich präsentieren können? Oder wollte ich das Visualisieren selbst übernehmen und Wissenschaftskommunikation als Dienstleistung anbieten?
Also habe ich beides auf der Website präsentiert. Außerdem noch vermischt mit dem Angebot, auch „andere Sachen“ visuell zu dokumentieren. Das hat potentielle Kunden verwirrt, wie mir durch das Gespräch mit meiner Mentorin später klargeworden ist.
Mittlerweile hat sich mein Angebotsspektrum komplett geändert. Außerdem habe ich eine klare Trennung zwischen Trainingsangebot und Kreativdienstleistung (zwei Websites). Mit dieser Klarheit läuft es deutlich besser. Es kommen mehr und passendere Anfragen von Kund:innen. Weil es tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Wunschkundengruppen sind, mit denen ich zusammenarbeite, die sich jetzt auch wirklich angesprochen fühlen.
Meinen Mentees rate ich, dass sie erstmal mit einem Angebot starten. Erweitern und ausbauen lässt sich das später immer noch.
Fehler #4: Zu lange nur statischen Inhalt auf der Website haben
Was ist statischer Inhalt? Alles, was sich selten verändert. Also zum Beispiel die Über-mich-Seite, die Kontaktseite, die Angebotsseite(n) und zu einem gewissen Grad auch die Startseite.
Dynamischen Inhalt haben Websites eigentlich nur, wenn auf ihnen regelmäßig neuer Inhalt erscheint. Wenn wir also zum Beispiel einen Blog pflegen und wöchentlich einen Artikel schreiben. Oder – deutlich aufwendiger – Podcastfolgen oder Videos produzieren.
Warum ist dynamischer Inhalt so wichtig? Ich erzähle es mal an meinem Beispiel: Meine Website ist Ende 2016 online gegangen, meinen ersten Blogartikel habe ich am 14. Mai 2020 veröffentlicht. In diesen etwa dreieinhalb Jahren mit nur statischem Inhalt hatte meine Website pro Woche etwa nur eine Handvoll(!) Seitenaufrufe. Meine Kurse waren nur deswegen ausgebucht, weil ich mit Bildungsträgern zusammengearbeitet habe, die eine hohe Reichweite haben. Hohe Reichweite bedeutet hohe Sichtbarkeit, faktisch haben die Bildungsträger die Werbung für meine Kurse übernommen. Durch meine eigene Website habe ich dieser Zeit so gut wie keine Kund:innen gewonnen. Wer auf meiner Website gelandet ist, hatte mich in der Regel vorher schon durch einen Kurs oder Bildungsurlaub kennengelernt und wollte nun gerne mehr wissen.
Das nächste Problem von statischem Inhalt: Wer interessiert und erwartungsvoll auf meiner Website gelandet war, fand zwar eine schicke Startseite vor und einen Selbstlernkurs zu visuellen Notizen. Aber sonst? Es gab nichts weiter zu lesen oder zu gucken. Warum hätte jemand nach dem ersten Besuch der Website wiederkommen sollen? Es gab keine regelmäßigen Updates, keine Artikel, nichts interessantes Neues zu entdecken. Mal ehrlich: Niemand kommt wöchentlich wieder, um sich die immer gleiche Startseite anzugucken.
Seitdem ich einen Blog habe, hat sich das dramatisch verändert. Ich habe mir verdutzt die Augen gerieben, als ich unter meinem allerersten Blogartikel schon einen Tag nach der Veröffentlichung zwei Kommentare hatte. 😮 Von zwei mir völlig unbekannten Menschen. 😮 Die sich auch noch für den Inhalt bedankt haben. 🙃
Mit diesem ersten Blogartikel begann mein Reichweitenaufbau – und nicht mit der Website an sich. So konnte das weitergehen! Ja, und schade auch um die dreieinhalb ungenutzten Jahre mit statischem Inhalt…
Fehler #5: Zu selten & unregelmäßig frischen Inhalt veröffentlichen
In meinen ersten 12 Monaten mit Blog habe ich ganze 4 Artikel veröffentlicht. Viel zu selten und viel zu unregelmäßig. Warum?
Weil es mir unendlich schwergefallen ist.
Erstens: Der Glaubenssatz „Ich kann nicht schreiben“ hing mir seit Schulzeiten hartnäckig an den Hacken. Ich hatte keinen Spaß an Aufsätzen und meine Textinterpretationen wichen regelmäßig vom vorgefassten Textverständnis meiner Deutschlehrer ab. Zwar hat ein Blogartikel herzlich wenig mit einer Interpretation von Schillers Maria Stuart zu tun. Gelähmt hat mich der Glaubenssatz trotzdem.
Spoiler: In den nächsten 6 Blog-Monaten – das heißt von Mai bis zum Veröffentlichen dieses Artikels – habe ich 26 Artikel veröffentlicht und bekomme regelmäßig positive Resonanz darauf. Scheint so, als ob dieser hinderliche Glaubenssatz einfach nur ein hinderlicher Glaubenssatz war – und nicht die Wahrheit.
Zweitens: Diese ersten 4 Artikel zu schreiben war so mühsam, weil ich mich an niemanden spezifisch gerichtet habe. Wenn du nicht weißt, wem du schreibst, fällt es schwer festzulegen, welche Inhalte hineinsollen. Was ist interessant? An wen richte ich mich? An alle im Internet, die deutschsprachig sind?!
Drittens: Ich habe sehr lang für die Texte gebraucht. Wenn ich mehrere Tage lang an einem Artikel geschrieben und herumkorrigiert hatte, brauchte ich erstmal eine Pause vom Schreiben. Ich hatte dann wochenlang keine Lust, mich an den nächsten Text zu setzen.
Fehler #6: Zu lange und erschöpfende Artikel schreiben
Ein weiterer Grund für die Schreibunlust: Diese ersten 4 Artikel waren erschöpfend lang. Irgendwo hatte ich gelesen, dass ein „echter“ Blogartikel zwischen 2.000 und 10.000 Wörtern hat. Aber natürlich ginge es nicht darum, den Text künstlich aufzublähen, sondern „wertvolle Inhalte“ für die Leser:innen zu erstellen. Ach ja, und dann am besten auch noch unterhaltsam geschrieben. Das hat mir dann gleich dreifach Druck gemacht: Wertvolle Inhalte, langer Text, unterhaltsam. Diese hohen Ansprüche an mich selbst waren optimale Voraussetzungen, noch vor dem Losschreiben gleich wieder die Lust zu verlieren. Nicht vergessen: Ich war Schreibwiedereinsteigerin mit so gut wie null Übung im Textschreiben.
Das hat dazu geführt, dass ich versucht habe, in einem einzigen Artikel ein Thema komplett und umfassend abzuhandeln. Die Texte sind ausgeufert, weil ich alle inhaltlichen Verzweigungen, die sich teilweise erst beim Schreiben ergeben haben, gleich einbauen wollte. Mich hat das gestresst und meine Leserinnen verwirrt: Wenn mehr als ein roter Faden enthalten ist, dann wird ein unübersichtliches Knäuel draus. Mehrere kurze Artikel sind dann deutlich besser.
Und wenn ein Thema so umfassend abgefrühstückt war, folgte immer die bange Frage: „Und worüber soll ich jetzt schreiben?“ Ich hatte Angst, dass mir nach spätestens 10 Artikeln die Themen ausgehen.
Fehler #7: Das Bloggen erstmal wieder einschlafen lassen
Weil das Schreiben war mühsam war, hatte ich mir schon die nächste Selbstsabotage als Glaubenssatz zurechtgelegt: Ich wollte ja gar nicht „Bloggerin“ werden.
Das waren für mich Menschen, deren Ziel es war, mit ihrem Blog direkt Geld zu verdienen. Ich bin Visualisierungstrainerin. Ich habe keinen blassen Schimmer davon, wie ich meinen Blog „monetarisieren“ könnte – und ich will das auch gar nicht. Ich bin gut darin, Menschen zu helfen, besser verstanden zu werden. Ich zeige ihnen, wie sie im Job visuell kommunizieren können. Damit sie ihren Klienten oder Patientinnen leichter helfen oder ihre Chefin überzeugen können.
Wenn das mein Schwerpunkt ist, dann kann ich ja nicht auch noch Bloggerin sein – oder?!
Das Problem bei dieser Denkweise: Wie soll ich denn Menschen helfen, die mich als Visualisierungstrainerin brauchen, wenn sie online nicht zu mir finden? Ich mache meine Trainings seit Anfang 2020 fast nur noch online und ich bin dabei, mich von den Bildungsträgern abzunabeln.
Gefunden werde ich nur, wenn Suchmaschinen wie Google etwas Interessantes von meiner Website anzeigen können. Angezeigt werden bevorzugt – tadaaa! – dynamische Inhalte. Also regelmäßig veröffentlichte Blogartikel. Was auch logisch ist. Google mag, was Menschen mögen. Zum Beispiel aktuelle Tipps und Anleitungen – und keine verstaubten Startseiten.
Also habe ich im Mai 2021 wieder angefangen zu bloggen. Diesmal aber mit Plan und Unterstützung. Und weißt du was?
Das war eine meiner 3 besten Entscheidungen als Selbständige in 2021!
Im Frühjahr bin ich in den kostenlosen Blog-Kurs von Judith Peters eingestiegen. Und auf einmal war die Freude am und Lust aufs Schreiben wieder da. Texte und Themen sprudelten nur so aus mir heraus. Schreiben wurde plötzlich leicht und – oh Wunder – „Worüber soll ich schreiben?“ war keine Frage mehr. Eher: „Wann soll ich all diese vielen Ideen verbloggen?“
Dass ich davon mehr wollte, war mir schon in der zweiten Kurs-Woche klar. Ich bin dabeigeblieben bzw. habe mir im Juli ein Upgrade gegönnt und bin in The Content Society gewechselt. Damit habe ich jetzt mindestens ein volles Jahr Unterstützung in einer wundervollen Gemeinschaft schreibender, bloggender Frauen. Und ich genieße bisher jeden einzelnen Tag davon, auch wenn ich nicht jeden Tag schreibe.
Fazit: Was würde ich aus heutiger Sicht anders machen?
a. Früher mit dem Bloggen anfangen.
Viiiiiiiiiiiel früher! Am besten schon, sobald die allerste Website-Version als One-Pager steht. Warum?
Mal abgesehen davon, dass mein Angebot über Suchmaschinen wie Google, Ecosia oder DuckDuckGo viel früher hätte gefunden werden können: Schreiben bringt mir Klarheit und mich immer wieder auf neue Ideen. Es öffnen sich ganz neue Möglichkeitsräume, neue Ideenräume. Mein Angebot als Visualisierungstrainerin hat sich durch das Bloggen innerhalb kurzer Zeit verändert und weiterentwickelt. Schreibend habe ich Ideen entwickelt, auf die ich durch reines Nachdenken gar nicht gekommen wäre.
b. Mir erlauben, auch kürzere Artikel zu schreiben
Das macht mich beim Schreiben schneller. Und es nimmt mir den Druck, den „perfekten“ Artikel veröffentlichen zu wollen. Wenn ich mich zu lange an einem Text aufhalte, dann kommen die anderen gar nicht zu ihrem Recht. Denn mit jedem neuen Artikel sprudeln mindestens 5 neue Artikelideen nach. Und auch die wollen alle raus in die Welt.
Interessanterweise bekomme ich auf diese kürzeren, umsetzungsorientierteren, unpolierten Artikel viel mehr Resonanz, als auf die superlangen, erschlagenden ersten 4…
Alleine wäre ich so weit nicht gekommen. Daher:
c. Mir zügig eine Gemeinschaft mit Gleichgesinnten suchen
Ich bin eher zufällig auf Judith und ihre Kurse gekommen und bin glücklich über diesen Zufall. In The Content Society habe ich meinen Tribe gefunden. Hier fühle ich mich wohl, bekomme ich Unterstützung und Feedback und unglaublich viele Anregungen. Denn eigentlich ist das, was Judith aufgebaut hat, ein empowerndes Netzwerk inspirierender Frauen… verkleidet als harmlose Blog-Kurse.
Zu sehen, was all diese Frauen zu sagen und zu schreiben haben, macht mir Mut und macht mich immer wieder auch glücklich.
Es sind ja nicht nur Expertenartikel, die da zu unseren jeweiligen Themen entstehen. Es sind auch all diese endlich(!!!) wahrnehmbaren weiblichen (Schreib-)Stimmen, die ich bisher so schmerzhaft im Internet vermisst habe. Intelligente Texte, anrührende Texte, lustige Texte, melancholische Texte, ehrliche Texte, ratlose Texte, ermutigende Texte, kurze Texte, lange Texte, persönliche Texte, sachliche Texte, engagierte Texte. Die ganze Bandbreite dessen, was einen lebendigen Menschen eben so bewegt.
Und ich möchte noch viel mehr davon lesen!
Weil ich davon überzeugt bin, dass sich noch mehr großartige Frauen mit ihrer (Schreib-)Stimme Gehör verschaffen sollten! Wer schreibt, bleibt – und prägt den öffentlichen Diskurs mit. In dieser Gesellschaft brauchen wir viel mehr weibliche Stimmen, die sich zu Wort melden und in ihrer Vielfalt etwas bewegen können. Vom Gender Pay Gap und der Gläsernen Decke, über die Sichtbarkeit und Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum, über Jobs, die man uns plötzlich doch zutraut…
Als schreibende, bloggende Visualisierungstrainerin bin ich mittlerweile aus Überzeugung im Chor der weiblichen Stimmen dabei. Obwohl ich introvertiert und sonst eher zurückhaltend bin. Warum? Weil ich durchs bloggen auch als eher stiller Mensch viel bewirken und andere Menschen ermutigen kann!
Es wurde schon genug ÜBER Frauen geschrieben, höchste Zeit, dass wir uns die Erlaubnis geben selbst mitzumischen! Ich habe genug von Gestalten wie Kubicki, Merz und Lindner. Ich habe die Nase voll von Vorgesetzten, die Frauen weniger zutrauen als Männern, und uns deswegen mit „Junior“-Rollen abspeisen wollen. Und ich habe auch genug von technischen Bloggern, die das Schreiben im Netz so furchtbar kompliziert erscheinen lassen (von wegen „mindestens 2.000 Wörter“ und „ohne SEO brauchst du gar nicht erst anfangen“…).
Und was ist mit dir? Was bringst du in Welt?
Wenn du überlegst, dich selbständig zu machen, dann lass dich nicht aufhalten! Es gibt so viele Wege dahin. Für mich war es richtig, den Übergang aus dem Angestelltenverhältnis gleitend und sanft zu gestalten. Erst mal nebenberuflich starten, erstmal ein paar Stunden reduzieren. Für dich ist vielleicht ein anderer Weg richtig.
Über mein Thema (Visualisierung im Arbeitskontext) hätte ich damals, als Vollzeitangestellte, auch schon schreiben können. Auch ganz ohne buchbares Angebot, auch ganz ohne schicke Website, einfach nur mit einem Blog.
Und das kannst du auch. Je früher du anfängst, desto leichter machst du es dir, Menschen zu erreichen, die an deinem Thema interessiert sind. Die gerne von dir lesen – und die, wenn die Zeit für sie reif ist – auch gerne dein Angebot buchen werden. Weil sie dich über deine Texte kennenlernen konnten und verstehen, was sie davon haben, wenn sie mit dir arbeiten.
Ich möchte auch deine (Schreib-)Stimme gerne hören! Denn ich bin sicher: Wenn du bis hierher mitgelesen hast, dann hast auch du etwas zu sagen – beziehungsweise zu schreiben. Lass uns das Internet fluten mit der Vielfalt unserer Stimmen, Ideen und Erkenntnisse!
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