Visuell erklärt: Wie wachsen Bohnen?

Visuell erklärt: Wie wachsen Bohnen?

Lese­zeit: ca. 5 Minu­ten | aktua­li­siert: 19.05.2022

Abläufe las­sen sich visu­ell erklä­ren und damit leich­ter greif­bar machen. In die­sem Arti­kel gehen wir der Frage nach: Wie wach­sen Boh­nen? Kon­kre­ter: Wie ent­steht aus einer tro­cke­nen Bohne eigent­lich eine leben­dige Pflanze? Eine bebil­derte Erklärung.

1. Die Bohne braucht Feuchtigkeit

Boh­nen wer­den übli­cher­weise 2–4 cm tief in die Erde gesetzt. Am bes­ten wäs­sert man die Erde einen Tag vor­her kräf­tig. Die Feuch­tig­keit in der Erde weicht die Bohne etwas auf. Sobald der Keim­ling in der Bohne mit der Feuch­tig­keit in Berüh­rung kommt, wird sein „Wachs­tums­pro­gramm“ akti­viert: Die Wur­zel beginnt zu wachsen.

visuell-erklärt-wie-bohnen-wachsen © Viktoria Cvetković

2. Die Bohne wächst in zwei Richtungen

Das, was sich da jetzt aus der Bohne schiebt, wächst in zwei Rich­tun­gen: nach unten und nach oben. Den unte­ren Teil inter­pre­tie­ren wir als Wur­zel, den obe­ren Teil neh­men wir als Sten­gel wahr, sobald er aus der Erde schaut. Im Auf­wärts­wachs­tum wird die Bohne mit nach oben gezo­gen, sie bewegt sich also in der Erde.

visuell-erklärt-wie-bohnen-wachsen © Viktoria Cvetković

3. Die Bohne bricht durch

Nach etwa 6–10 Tagen durch­bricht das, was wir als Sten­gel wahr­neh­men, die Erd­ober­flä­che. An ihm hängt wei­ter­hin die Bohne, die jetzt mit über die Erde gezo­gen wird.

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4. Die Bohne braucht Tageslicht

Tages­licht akti­viert die zweite Wachs­tums­phase der Pflanze. Inner­halb der Bohne begin­nen sich jetzt die Blät­ter zu ent­wi­ckeln. Dabei drü­cken sie die bei­den Boh­nen­hälf­ten aus­ein­an­der; die Bohne spal­tet sich.

visuell-erklärt-wie-bohnen-wachsen © Viktoria Cvetković

5. Die Bohnenpflanze bekommt einen sichtbaren Wachstumsschub

Bin­nen weni­ger Stun­den schiebt sich aus den Boh­nen­hälf­ten ein Sten­gel her­aus und die bis­her zusam­men­lie­gen­den Blät­ter ent­fal­ten sich vollständig.

visuell-erklärt-wie-bohnen-wachsen © Viktoria Cvetković

6. Die Bohnenpflanze wächst und verzweigt sich

Die Pflanze wächst ins­ge­samt wei­ter in die Höhe, wobei der Teil ober­halb der Boh­nen­hälf­ten deut­li­cher zulegt. Die ers­ten bei­den Blät­ter wer­den schnell grö­ßer und in der Blatt­ach­sel bil­den sich die nächs­ten Blatt­an­sätze. Unter­halb der Erde ist aus der ers­ten Pfahl­wur­zel ein fein ver­zweig­tes Wur­zel­sys­tem geworden.

visuell-erklärt-wie-bohnen-wachsen © Viktoria Cvetković

Was hat es mit #visuellerklärt auf sich?

Mit Visua­li­sie­run­gen kannst du Abläufe leich­ter ver­ständ­lich machen – ohne Anspruch auf künst­le­ri­sche Umset­zung oder „hüb­sche Bil­der“. Es ist mir ein Anlie­gen zu zei­gen, dass Visua­li­sie­rung nicht kom­pli­ziert sein muss: Das kann jede:r! Die Idee, wie du etwas schritt­weise zei­gen kannst, ist dabei wich­ti­ger als die zeich­ne­risch „kor­rekte“ Umset­zung. Visua­li­sie­rung ist ein Werk­zeug, um etwas so ein­fach wie mög­lich zu erklä­ren, und zwar nicht nur rein ver­bal. Hier zum Bei­spiel: Wie Boh­nen wachsen.

Die Visua­li­sie­rung habe ich dies­mal mit einem Digi­tal Pen auf dem Tablet gezeich­net und inter­es­se­hal­ber die Zeit gestoppt. Ich behaupte ja immer, dass man mit Stift und Papier viel schnel­ler ist als digi­tal. Für mich stimmt das tat­säch­lich, obwohl ich die Soft­ware sicher beherr­sche. Ich habe für die­sen Arti­kel etwa dop­pelt so lange gebraucht wie für den im Umfang ver­gleich­ba­ren Arti­kel zu False Balance. Des­sen Bil­der hatte ich auf klei­nen Notiz­zet­teln visua­li­siert und als simple Han­dy­fo­tos eingebaut.

Mein per­sön­li­ches Fazit: Wenn ich wenig Zeit habe, werde ich auch in Zukunft ganz sim­pel bei Stift und Papier bleiben.

Zu die­sem Arti­kel inspi­riert haben mich zwei Boh­nen­pflan­zen, die ich im Topf vor­ge­zo­gen habe. Boh­nen finde ich des­halb so fas­zi­nie­rend, weil sich ihre Ent­wick­lung ein­fach nach­voll­zie­hen lässt. Sie sind viel grö­ßer als zum Bei­spiel Kres­se­sa­men, die sich noch schnel­ler ent­wi­ckeln, aber auch müh­sa­mer zu beob­ach­ten sind.

Bohnensorte Spatzeneier

Diese bei­den Pflan­zen sind Stan­gen­boh­nen von der Sorte „Spat­zen­eier“. Das ist eine alte Sorte, die du über VERN e. V. bezie­hen kannst. VERN ist der Ver­ein zur Erhal­tung und Rekul­ti­vie­rung von Nutz­pflan­zen. Er unter­hält ein Saat­gut­ar­chiv mit ca. 2.000 alten Nutz­pflan­zen­sor­ten und macht sie für die All­ge­mein­heit zugänglich.

Wenn du dich für Bio­di­ver­si­tät von Nah­rungs­pflan­zen inter­es­sierst, dann emp­fehle ich dir noch ein wei­te­res Boh­nen-Pro­jekt: INCREASE – ein Expe­ri­ment für enga­gierte Laienwissenschaftler:innen. Warum ich dort mit­ma­che, habe ich in einem wei­te­ren Arti­kel beschrie­ben.

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#visuellerklärt: False Balance

#visuellerklärt: False Balance

visuell erklaeren false balance © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Lese­zeit: ca. 5 Minu­ten | aktua­li­siert: 06.08.2021

Zah­len, Daten, Fak­ten und auch abs­trakte Kon­zepte las­sen sich visu­ell erklä­ren und damit leich­ter greif­bar machen. In die­sem Arti­kel geht um das Phä­no­men False Balance.

False Balance stellt ein erns­tes Pro­blem in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Falsch­in­for­ma­tio­nen und Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen dar. Es zu ken­nen, hilft dir Infor­ma­tio­nen bes­ser ein­zu­ord­nen – und viel­leicht auch in der Dis­kus­sion mit Men­schen, die gesich­ter­tes Wis­sen leug­nen und statt­des­sen Quatsch erzäh­len:
Die Kli­ma­kat­s­tro­phe ist nicht men­schen­ge­macht.” „Corona gibt es nicht.” „Die Erde ist eine Scheibe.” „Men­schen las­sen sich wie Hunde in Ras­sen einteilen.”

Worum han­delt es sich?

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False Balance ist ein Medienphänomen

Neh­men wir an, zu einem wis­sen­schaft­lich unter­such­ten Thema wie dem Kli­ma­wan­del gibt es eine Mehr­heits­mei­nung: „Was wir der­zeit an Kli­ma­wan­del erle­ben, ist men­schen­ge­macht.” Diese Mehr­heits­mei­nung wird in unse­rem Bei­spiel von ein­hun­dert Wissenschaftler:innen vertreten.

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Aber dann gibt es da noch diese zwei Wissenschaftler:innen, die eine gegen­tei­lige These ver­tre­ten. Das ist eine Min­der­heits­mei­nung. In unse­rem Bei­spiel würde sie von den soge­nann­ten Kli­ma­leug­nern vertreten.

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In der Absicht, ver­schie­dene Ansich­ten und damit die Mei­nungs­viel­falt abzu­bil­den, pas­siert in der media­len Prä­sen­ta­tion dann Folgendes:

Man stellt eine:n von die­sen ein­hun­dert gegen eine:n von die­sen zweien. Und das sieht dann so aus, als wäre das 50:50, also ein Kon­flikt gleich­wer­tig ver­tre­te­ner Meinungen. 

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Das Abseitige bekommt mehr Gewicht

Die mediale Balance (z. B. wenn zwei Men­schen die glei­che Rede­zeit in einer Sen­dung ein­ge­räumt wird) sug­ge­riert eine Balance der Mei­nun­gen. Wer unbe­darft von außen drauf­schaut, könnte auf den Gedan­ken kom­men: „Na ja, dann wird die Wahr­heit wohl in der Mitte liegen.”

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Das Pro­blem an der Sache: Men­schen tref­fen womög­lich weit­rei­chende Ent­schei­dun­gen auf Basis einer False Balance. Zum Bei­spiel Politiker:innen, wenn es um die Lauf­zeit von Koh­le­kraft­wer­ken geht. Oder wir selbst in der Wahl­ka­bine, wenn wir mit­ent­schei­den, durch wen das Zusam­men­le­ben in unse­rer Gesell­schaft in den kom­men­den Jah­ren geprägt wird.

Wenn wir uns über das mediale Phä­no­men False Balance bewusst sind, kön­nen wir leich­ter hin­ter­fra­gen, wor­auf unsere eige­nen Annah­men gegrün­det sind. Und die eigene Wahr­neh­mung ruckelt sich zurecht: Sind das wirk­lich zwei gleich­wer­tige Mei­nun­gen, die wir da prä­sen­tiert bekom­men? Oder ist eine davon eigent­lich rand­stän­dig und ver­dient viel weni­ger Auf­merk­sam­keit, als sie in den Nach­rich­ten ein­ge­räumt bekommt?

Die­ser Arti­kel basiert auf einem Inter­view des Viro­lo­gen Chris­tian Dros­ten mit dem Online-Maga­zin Repu­blik. Chris­tian Dros­ten wurde durch den wöchent­li­chen NDR-Pod­cast Coro­na­vi­rus-Update zu einer wich­ti­gen Stimme der Wissenschaft.

Die Inhalte habe ich spon­tan auf klei­nen Noti­zen­zet­teln visua­li­siert und im Anschluss als simple Han­dy­fo­tos hier ein­ge­baut. Bet­ter done than per­fect! 😉 Zeit­li­cher Auf­wand von der Zeich­nung bis zur Ver­öf­fent­li­chung: 50 Minuten.

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#visuellerklärt: Starkregen und Klimawandel

#visuellerklärt: Starkregen und Klimawandel

visuell erklaeren starkregen klimawandel © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Lese­zeit: ca. 3 Minu­ten | aktua­li­siert: 02.08.2021

Zah­len, Daten und Fak­ten las­sen sich visu­ell erklä­ren und damit leich­ter greif­bar machen. In die­sem Arti­kel geht um Stark­re­gen und den Klimawandel.

Mit Visua­li­sie­run­gen kannst du Abs­trak­tes leich­ter ver­ständ­lich machen – ohne Anspruch auf künst­le­ri­sche Umset­zung oder „hüb­sche Bil­der”. Es ist mir ein Anlie­gen zu zei­gen, dass Visua­li­sie­rung nicht kom­pli­ziert sein muss: Das kann jede:r!

visuell erklaeren starkregen klimawandel © Viktoria Cvetković bebildert.eu

In NRW hat es Mitte Juli meh­rere Tage durch­gän­gig gereg­net. Extre­mer Stark­re­gen: Lokal sind in kur­zer Zeit mehr als 200 Liter Regen pro Qua­drat­me­ter her­un­ter­ge­kom­men. So viel hat es in den letz­ten Jah­ren man­cher­orts den gan­zen Som­mer über nicht gereg­net. For­schende gehen davon aus, dass der Kli­ma­wan­del auch bei die­sen Wet­ter­ereig­nis­sen eine ent­schei­dende Rolle spielt.

Und das gleich aus zwei Gründen:

1. Wär­mere Luft kann mehr Feuch­tig­keit auf­neh­men. Ein Grad macht schon 7 Pro­zent aus. Im Extrem­fall kön­nen sich rie­sige Wol­ken­berge auf­tür­men, die dann auf ein­mal abregenen.

visuell erklaeren starkregen klimawandel © Viktoria Cvetković bebildert.eu

2. Der Jet­stream, ein Stark­wind­band, das sich in gro­ßer Höhe um die Erde spannt, wird lang­sa­mer. Damit blei­ben Wet­ter­la­gen län­ger an einem Ort. Egal ob heiß und tro­cken, wie in den letz­ten Jah­ren – oder nass, wie die­ses Jahr. 

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Die Infor­ma­tio­nen in die­sem Arti­kel stam­men aus dem Wis­sens­pod­cast Dai­ly­Quarks des WDR vom 13.07.2021. Die Inhalte habe ich spon­tan auf klei­nen Noti­zen­zet­teln visua­li­siert und im Anschluss als simple Han­dy­fo­tos hier ein­ge­baut. Bet­ter done, than per­fect! 😉
Zeit­li­cher Auf­wand von der Zeich­nung bis zur Ver­öf­fent­li­chung: 35 Minuten.

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