Lese- und Schauzeit: ca. 6 Minuten | aktualisiert: 12.02.2022
An jedem 12. eines Monats findet das Fotoprojekt „12 von 12“ statt. Ursprünglich gestartet wurde es von Chad Darnell, aber leider inzwischen nicht mehr fortgeführt. Im deutschprachigen Raum sorgt zum Glück Caro von Draußen nur Kännchen dafür, dass wir trotzdem weitermachen können.
Heute ist Samstag und damit (weitgehend) arbeitsfrei. Vielleicht schreibe ich noch einen weiteren Blogartikel fertig, ansonsten aber ist der Tag heute reserviert für alles Schöne abseits des Bildschirms: Spät frühstücken, Gartenplanung machen, eine ausgiebige Wald- und Wiesenrunde drehen und … viiiiiiiiiiel zeichnen. Weil es mir Freude macht – und als Reaktion auf die vielen Kommentare zum letzten 12 von 12. 🙂
Meine selbstgestellte Challenge für heute ist, 12 Zeichnungen statt 12 Fotos über den Tag verteilt zu machen. Dafür habe ich in meinem Skizzenbuch eine Doppelseite reserviert und mir 12 Felder markiert. An die ich mich konsequent von der ersten Zeichnung an nicht halte. 😂
Der Tag startet mit einem Nougat-Croissant. Unter anderem. 😋
Natürlich darf der Käse beim Frühstück nicht fehlen. Wir haben das Glück, dass es in der Nähe ein spezielles Käsekontor gibt. Offenbar kaufen sie in großen Mengen die Überproduktion aus ganz Europa ein, sodass es dort besondere Käse zu günstigen Preisen gibt. Heute auf dem Brett ein alter Holländer, ein rezenter Schweizer und ein milderer Franzose.
There ist no life before coffee. Frisch gemahlen, handaufgebrüht und heute mit einem Hauch Kardamom gewürzt.
Gestern kam das lang ersehnte Saatenpäckchen von VERN an. VERN unterhält ein Saatgutarchiv mit alten und seltenen Kulturpflanzen und gibt das Wissen über Anbau, Umgang und Nutzung weiter. Man kann dort Saatgut bestellen und trägt damit zur Bewahrung der Biodiversität bei. Letztes Jahr hatten wir testweise zwei alte Tomatensorten auf dem Balkon gepflanzt. Dieses Jahr werden wir die neugewonnene Fläche im Garten nutzen, um so schönes Gemüse wie Melde, Schnittwirsing, Felderbsen, Wildgurken und Stangenbohnen anzubauen, zu ernten und zu verspeisen.
Dieses Vogelhäuschen hat unser erwachsenes Patenkind geschreinert und zu Weihnachten verschenkt. Bisher war das Wetter zu uselig, um es im Garten aufzuhängen. Aber heute ist es endlich sonnig (gefühlt erst der zweite sonnige Tag im Februar nach regentrübem Dauergrau) und das Haus kommt an den Baum.
Dafür bleiben andere Dinge im Haus weiterhin liegen. Zum Beispiel baumelt im Wohnzimmer noch immer eine nackte Glühlampe von der Decke, weil wir noch immer keine schöne Deckenleuchte gefunden haben, die uns beiden gefällt.
Der Tag ist aber auch zu schön, um drinnen zu werkeln, deswegen drehen wir lieber eine 10-Kilometer-Runde quer durch Wald und Wiesen. Oft habe ich bei solchen Touren mein Taschenmesser dabei, denn man weiß ja nie, ob nicht ein paar Pilze in der Gegend herumstehen, die ein köstliches Mittagessen werden könnten.
Pilze haben wir heute keine gefunden, also gibt es einen Wirsing-Nudel-Auflauf als spätes Mittagessen. Dafür braucht es nur einen halben Wirsing und ich habe noch keinen Plan, in welches Gericht die andere Hälfte sich verwandeln wird. Hast du eine Idee? Dann schreib mir gerne in die Kommentarbox unten! Ich bin gespannt auf dein Lieblingswirsinggericht, gerne mit Link zum Rezept. 🙂
Nach dem Essen ist der ideale Zeitpunkt für andere Genüsse. Lesen zum Beispiel. Seit Anfang des Jahres stöbern wir öfter mal in der Stadtteilbibliothek – die mich sehr an die Bücherei meiner Kindheit erinnert: Vom heimeligen Papiergeruch bis zu den sehr speziellen Öffnungszeiten.
Während der Mann liest, stelle ich mir selbst die Herausforderung, ein paar weitere Objekte zu zeichnen. Die Laufuhr braucht ein neues Band, offenbar hat der Hersteller das Modell aber schon länger nicht mehr im Sortiment und die entsprechenden Ersatzteile auch nicht mehr auf Lager. Als Zeichenobjekt finde ich solche „verwundeten“ Dinge aber immer sehr reizvoll, weil sie eine ganz eigene Geschichte erzählen.
So, wie diese Ohrringe auch. Die sind vollkommen heile, aber ein wunderbares Mitbringsel vom letzten Urban Sketchers Symposium. Es ist erst drei Jahre her, aber es fühlt sich an wie „damals“. Diese inspirierenden Treffen in einer internationalen Community und das Reisen und Zeichnen vor Ort, das vermisse ich seit Pandemiezeiten tatsächlich am meisten.
Dieses Tuschefläschchen hat mich auch schon rund um die Welt begleitet. Es ist klein genug, um es als Handgepäck im Flugzeug mitnehmen zu dürfen – und dicht genug, um bei den Druckunterschieden in der Kabine nicht auszulaufen. Ziemlich perfekt, um während des Fluges Zeichentusche parat zu haben – Füller mit Patronen laufen nämlich aus.
Soweit für heute. 🙂 Danke fürs Vorbeischauen und bis zu den nächsten 12 von 12!
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Hallo Viktoria,
bei frisch gemahlenem Kaffee bin ich sofort dabei. Das lieb ich auch zum Frühstück.
Dein „12 von 12“ mit deinen Bildern zu posten, ist so eine geniale Idee. Du kannst so wunderschön zeichnen!
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Katrin
Deine Zeichnungen sind ja der Hammer. Ich fand Deinen Tag wunderbar zum Nachlesen. Und ja ich hab ein Wirsing Rezept – denn ich mag Grün im Gegensatz zu meiner Bande, also brauch ich schnelle Varianten für Grünzeug – damit ich mir selber gut tue und nicht nur der Kinderschar. Also Wirising in Ringe schneiden (macht bei mir eine Maschine), die Wirsingschnipsel auf ein Backblech legen, salzen, mit Sesam bestreuen, etwas neutrales Öl oder Fett darüber und ab in den Ofen bei 180 Grad für 20 min. Dann rausnehmen, ich selber liebe dann noch etwas natives Sesamöl oder Olivenöl darüber. Ich mach das auch mit Fenchel, Kohlsprossen oder Blumenkohl – Reste kann ich dann immer noch zum Salat nehmen, später.
Hallo Viktoria, Was für ein wunderbarer 12von12 Artikel! Deine fabelhaften Zeichnungen und auch der Text dazu haben mir sehr gut gefallen und mich in deinen Tag mitgenommen.
„There ist no life before coffee“ – genauso sehe ich es auch! 😉
LG – Uli