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Lese­zeit: 7 Minu­ten | aktua­li­siert: 14.05.2021

Wenn du gerne prag­ma­tisch und zeit­spa­rend arbei­test, dann bist du hier rich­tig. 🙂 Die fol­gen­den Tipps bil­den die Basis für anschau­li­che und ver­ständ­li­che visu­elle Noti­zen, egal um wel­ches Thema es inhalt­lich geht.

Deine Hand­schrift ist dein wich­tigs­tes Werk­zeug. Wäh­rend es ziem­lich egal ist, mit was für einem Stift du schreibst, ist es abso­lut ent­schei­dend, dass du lesen kannst, was du auf­ge­schrie­ben hast. Im Zwei­fel auch noch zwei Wochen spä­ter. Und auch, wenn du mal sehr schnell mit­schrei­ben musstest.

Visu­elle Noti­zen sind Noti­zen und Text ist immer der wich­tigste Infor­ma­ti­ons­trä­ger in Noti­zen. Sorge dafür, dass die Infor­ma­tio­nen les­bar sind. Wenn sie es nicht sind, sind sie für dich ver­lo­ren und hast dir umsonst die Mühe gemacht, sie aufzuschreiben.

Die Frage nach dem Stift ist trotz­dem berech­tigt. Viel­leicht hast du auch schon die Erfah­rung gemacht, dass sich deine Hand­schrift ver­än­dert, je nach­dem womit du schreibst.

stifte-aendern-handschrift © Viktoria Cvetković | bebildert.eu

Der Punkt ist, dass ich mit allen drei Stif­ten in der Lage bin, leser­lich zu schrei­ben. Des­we­gen spielt die Stift­wahl am Ende nicht die ent­schei­dende Rolle für eine gut les­bare Notiz.

Tipp 2: Lege das Blatt quer

Hast du dich schon ein­mal gefragt, warum alle mög­li­chen Prä­sen­ta­ti­ons­flä­chen – von der Kino­lein­wand über Pla­kat­wände, Com­pu­ter­mo­ni­tore und Fern­seh­bild­schirme – im Quer­for­mat sind?

Quer­for­mate kön­nen wir bes­ser erfas­sen. Das mensch­li­che Gesichts­feld ist ein Quer­for­mat (genauer gesagt, ein hori­zon­ta­les Oval), denn unsere Augen sind neben­ein­an­der ange­ord­net. Für visu­elle Noti­zen emp­fehle ich daher auch das Querformat.

lege-blatt-quer © Viktoria Cvetković | bebildert.eu

Dass wir es gewohnt sind, Papier im Hoch­for­mat zu beschrei­ben, hat einen prak­ti­schen Grund, der aus der Ver­wal­tung kommt: Es lässt sich abge­hef­tet im Akten­ord­ner platz­spa­ren­der ver­wah­ren – die Regale müs­sen nicht so tief sein und der auf­ge­schla­gene Ord­ner auf dem Tisch braucht auch weni­ger Platz in der Breite.

Ein Hoch­for­mat eig­net sich super für lineare Lis­ten, visu­elle Noti­zen fol­gen aber einer ande­ren inne­ren Logik. In ihrer Struk­tur ähneln sie eher Land­kar­ten (und sie sind häu­fig auch Gedan­ken-Land­kar­ten), auf denen wich­tige Punkte ver­zeich­net sind, die zum Bei­spiel mit­ein­an­der ver­bun­den oder von­ein­an­der getrennt sein kön­nen. Ana­log zu Städ­ten, Stra­ßen und Län­der­gren­zen. Das ist visu­ell in der Flä­che gedacht, macht so Zusam­men­hänge kla­rer und die Notiz letzt­lich übersichtlicher.

Aus mei­ner eige­nen Erfah­rung gespro­chen: Ich habe gefühlt mehr Platz auf einem Blatt, das quer vor mir liegt. Ich bin noch nicht dahin­ter­ge­kom­men, warum das so ist. Natür­lich bleibt die ver­füg­bare Flä­che exakt gleich, egal wie herum ich das Papier drehe. Trotz­dem komme ich bes­ser mit dem Platz zurecht und die Auf­tei­lung fällt mir leichter.

Tipp 3: Beantworte die Frage »Für WEN ist deine visuelle Notiz?«

Machst du sie aus­schließ­lich für dich selbst oder müs­sen andere Men­schen sie auch ver­ste­hen kön­nen? Das ent­schei­det dar­über, ob deine Notiz mehr oder weni­ger auf­wen­dig sein muss.

Matrix Sketchnotes © Viktoria Cvetković | bebildert.eu

Wenn nur du sie ver­ste­hen musst, kannst du die Inhalte viel knap­per auf­schrei­ben. Du kannst nach Her­zens­lust eigene Kür­zel ver­wen­den. Und du brauchst gerade nur noch so deut­lich zu schrei­ben, dass du selbst deine Schrift lesen kannst.

Auch in puncto Res­sour­cen kannst du es dir ein­fach machen und ein­fach die Rück­seite des ver­un­glück­ten Aus­drucks nut­zen, statt ein fri­sches Blatt Papier zu ver­wen­den. Außer­dem darf dein gedank­li­cher Auf­wand gerin­ger sein, denn du bist deine eigene „Ziel­gruppe“ und weißt, dass du nur genau auf­schrei­ben musst, was dich selbst interessiert.

Wenn du vor­her schon weißt, dass deine Mit­schrift auch für andere Men­schen nach­voll­zieh­bar sein muss, ist der Auf­wand oft höher (und der Anspruch auch). Der Anspruch an die Les­bar­keit dei­ner Schrift steigt.

Bei­spiels­weise, wenn du einer Kli­en­tin die wich­tigs­ten Punkte aus eurem Coa­ching gleich mit­ge­ben möch­test, dann sollte sie damit auch wirk­lich etwas anfan­gen kön­nen. Eine sau­bere Hand­schrift ist ein Muss. Die Nach­voll­zieh­bar­keit der Inhalte auch: Keine kryp­ti­schen Kür­zel, dafür Über­sicht­lich­keit und Klar­heit. Du musst dich schon beim Auf­schrei­ben in ihre Lage ver­set­zen. Es ist dein Job, die Notiz so zu gestal­ten, dass die Inhalte und die Zusam­men­hänge für deine Kli­en­tin ein­deu­tig sind.

Tipp 4: Beantworte die Frage »WOFÜR ist deine visuelle Notiz?«

Auch die­ser Punkt ent­schei­det mit dar­über, wie viel Zeit und Ener­gie du in dei­nen Auf­schrieb investierst.

Wel­chen Zweck soll deine Notiz erfül­len? Willst du damit für eine Prü­fung ler­nen? Den Inhalt einer Bespre­chung doku­men­tie­ren? Argu­mente sam­meln, um dich auf ein Gespräch vor­zu­be­rei­ten? Die Inhalte eines noch zu schrei­ben­den Tex­tes brain­stor­men? Einen Tages­plan machen? Ein gan­zes Semi­nar durchplanen?

Was machst du mit der Notiz, nach­dem du sie erstellt hast? Wie lang ist ihre „Lebens­dauer“? Bewahrst du sie über Jahre auf, weil sie ein Doku­ment ist? Wirfst du sie weg, sobald du alle Punkte dar­auf erle­digt hast? Arbei­test du mit ihr wei­ter, weil sie zu einem grö­ße­ren Pro­zess gehört? Gibst du sie an andere weiter?

All das hat Ein­fluss dar­auf, wie auf­wen­dig oder ein­fach, wie umfang­reich oder knapp eine Notiz jeweils sinn­vol­ler­weise ist.

Nicht alle Noti­zen sind gleich. Man­che dür­fen guten Gewis­sens schlu­de­ri­ger sein als andere. Dir vor­her den Zweck klar­zu­ma­chen, hilft dir, nur so viel Ener­gie rein­zu­ste­cken wie nötig.

Tipp 5: Nutze nur einfache Symbole 

Gefühlt gehe ich in jedem Arti­kel dar­auf ein, dass eine visu­elle Notiz auch ohne Sym­bole eine visu­elle Notiz ist. 😉

Dabei habe ich gar nichts gegen Sym­bole oder ein­fa­che Gra­fi­ken. Im Gegen­teil – Bil­der in Noti­zen (also die Kom­bi­na­tion aus Wort und Bild) sind ein sehr wirk­mäch­ti­ges Werk­zeug. Wenn du sie rich­tig ein­setzt, dann die­nen sie als visu­elle Anker.

Sie lei­ten das Auge in der rich­ti­gen Rei­hen­folge über das Blatt. Sie fal­len auf, sie len­ken Auf­merk­sam­keit auf sich, unser Gehirn kann sie schnel­ler erfas­sen als Text und spei­chert sie als zusätz­li­chen Infor­ma­ti­ons­bau­stein ab. Kurz: Sym­bole machen Inhalte merkfähiger.

Damit sie das gut tun kön­nen, soll­ten sie mög­lichst ein­fach sein. Ein­fach im Sinne von redu­ziert auf das Wesent­li­che. Je ein­fa­cher sie sind, je weni­ger ablen­kende Details sie ent­hal­ten, desto schnel­ler sind sie erfass­bar. Und gleich­zei­tig sind sie dann auch leich­ter und schnel­ler zu zeichnen.

symbole-einfach-komplexer © Viktoria Cvetković | bebildert.eu

Kannst du mit die­sen Tipps etwas anfan­gen? Was davon setzt du jetzt schon kon­se­quent um? Und hast du wei­tere Tipps, du gerne tei­len möch­test? Erzähl mir gerne in den Kom­men­ta­ren davon, ich freu mich auf deine Nachricht! ⇓⇓⇓

Hi, ich bin Viktoria.

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