Foto: Ute Gabriel

Lese­zeit: ca. 6 Minu­ten | aktua­li­siert: 13.10.2021

Wäre es gut, manch­mal eine Zeit­reise machen zu kön­nen? Zu einem jün­ge­ren Ich, um sich selbst bera­ten und Mut machen zu kön­nen? Mit dem Wis­sen von heute? Ich weiß es nicht. Die Erfah­run­gen, die wir dann machen (und die wir nicht machen) wür­den, wären wahr­schein­lich andere. Trotz­dem finde ich das Gedan­ken­ex­pe­ri­ment interessant:

Wel­che 10 Tipps würde ich mei­nem 10 Jahre jün­ge­ren Selbst geben – von heute aus gesehen?

Ja, du steckst beruf­lich fest. Du bist im vier­ten Jahr in die­ser Orga­ni­sa­tion und die glä­serne Decke wird all­mäh­lich spür­bar. Du wirst dir in den nächs­ten Jah­ren noch einige Male hef­tig den Kopf daran sto­ßen, du weißt es nur noch nicht.

Mit Fleiß, Weit­sicht und har­ter Arbeit krem­pelst du dei­nen Auf­ga­ben­be­reich um. Abläufe grei­fen jetzt bes­ser inein­an­der, brau­chen weni­ger Zeit und Auf­wand. Dein Team wächst. Du berich­test dei­nen Vor­ge­setz­ten regel­mä­ßig dar­über und bist über­zeugt, dass sie die posi­ti­ven Ver­än­de­run­gen wahr­neh­men, aner­ken­nen und hono­rie­ren werden.

Wer­den sie nicht. Nicht jetzt – und auch nicht in 10 Jahren.

keine-befoerderung © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Nimm wahr, was hier gespielt wird. Und dann:

2. Finde deine Nische.

Kon­zen­triere dich früh­zei­tig auf die Berei­che, in denen du dich ent­fal­ten kannst. Die du gestal­ten kannst. Du wirst Erfolge ein­fah­ren und Erfah­run­gen machen, die dich inner­lich laut lachen las­sen über die ver­zwei­fel­ten Sprü­che derer, die ver­su­chen, dich wei­ter­hin klein zu halten.

totes-pferd © Viktoria Cvetković bebildert.eu

3. Wenn der Weg nach oben blockiert ist, mach dich breit. 

Werde die Exper­tin, auf die sie schlecht ver­zich­ten kön­nen. Dann wirst du auf sie ver­zich­ten kön­nen. Du wirst stau­nen, wer alles im Laufe der Jahre deine Exper­tise nach­fra­gen wird.

expertise © Viktoria Cvetković bebildert.eu

4. Lass dich nicht verheizen – lerne Nein zu sagen.

Deine Kol­le­gin geht in Eltern­zeit? Kein Pro­blem, du mit dei­nem uner­müd­li­chen Ein­satz kannst ihre Auf­ga­ben doch sicher noch zusätz­lich über­neh­men, oder? Ist ja nur für 15 Monate.

Dir schmei­chelt, dass nur du dafür in Frage kommst. Es fühlt sich an wie ein Ritterschlag.

Die Folge ist aber ein Tief­schlag. Nach 6 Mona­ten wirst du aus­ge­brannt sein. Eines Mor­gens wirst du aufs Rad stei­gen und zur Arbeit fah­ren, den­sel­ben Weg wie immer. Und dann wirst du mit­ten auf der Stre­cke ste­hen­blei­ben und nicht mehr wis­sen, wo du lang­fah­ren sollst.

BÄM! Du kannst dich ein­fach nicht mehr an den Weg erin­nern. Da ist nur noch ein gäh­nend schwar­zes Loch in dei­nem Kopf. Deine Kraft reicht noch, um umzu­dre­hen und nach Hause zu fah­ren. Du weinst erst­mal eine Runde und dann machst du das ein­zig rich­tige: Du holst dir Hilfe.

Umarme die nächs­ten Monate. Sie bil­den einen ent­schei­den­den Wen­de­punkt in dei­nem Leben.

5. Such dir frühzeitig Verbündete.

Stell dir vor: Es geht dir nicht allein so. Das wirst du aber erst fest­stel­len, sobald du dich öff­nest und mit ande­ren über deine Situa­tion sprichst.

Du musst das nicht mit dir alleine ausmachen.

Je mehr du dich ver­netzt, desto kla­rer wird dir, dass mit dir alles in Ord­nung ist. Der Feh­ler steckt nicht in dir, der Feh­ler steckt im Sys­tem. Diese Orga­ni­sa­tion krankt an struk­tu­rel­len Pro­ble­men. Die wirst du nicht lösen kön­nen, auch wenn du es gerne würdest.

6. Lass die Verantwortung bei denen, die sie haben.

Punkt.

7. Nimm Beratung an.

Du wirst bei einer Wei­ter­bil­dung eine Men­to­rin ken­nen­ler­nen, die dich auf eine ganz neue Spur setzt. Am Bei­spiel ihres Lebens­wegs wird dir klar, was auch für dich alles mög­lich wäre. Das erste Mal leuch­tet zag­haft die Idee von Selb­stän­dig­keit in dei­nen Gedan­ken auf. 

Dir geht der Arsch auf Grund­eis – das hat in dei­ner Fami­lie noch nie­mand gemacht.

Aber der Wunsch nach Frei­heit und Selbst­wirk­sam­keit wird dich nicht mehr los­las­sen. Halte Aus­schau nach Bar­bara. 😉 Und dann nach Sig­run – sie wird spä­ter deine Busi­ness-Men­to­rin wer­den und dein Ver­ständ­nis, wie eine Unter­neh­me­rin arbei­tet, kom­plett umkrempeln.

8. Verrate niemals deine Werte und Überzeugungen. 

Gerech­tig­keit, Trans­pa­renz, Wert­schät­zung, Neu­gier, Offen­heit, Fle­xi­bi­li­tät, Inte­gri­tät. Je mehr du dein Leben an dei­nen Wer­ten aus­rich­test, desto stär­ker wirst du. Auch wenn du es jetzt noch nicht glau­ben kannst:

Das ambi­va­lente Gefühl des Angst­ge­stell­ten­ver­hält­nis­ses wird sich in 10 Jah­ren ver­wan­delt haben in das herr­li­che Gefühl der freien Wahl.

Wenn du bleibst, dann, weil du willst – nicht, weil du musst. Love it, change it, or leave it.

love-it-change-it-leave-it © Viktoria Cvetković bebildert.eu

9. Folge beim Aufbau deiner Selbständigkeit deiner Intuition.

Du musst dein Thema nicht suchen – es hat dich schon längst gefunden.

Du wirst es erst zer­grü­beln und ver­su­chen, alle deine Mul­ti­be­ga­bun­gen unter einen Hut zu brin­gen. Auf dem Weg wirst du dir immer wie­der eine bestimmte Frage stel­len. Die Ant­wort lautet:

JA, es ist völ­lig OK, nicht deine Num­ber-One-Lei­den­schaft zum Beruf zu machen, son­dern dein zweit­liebs­tes Thema. Wenn das, was du liebst, mit finan­zi­el­lem Erfolgs­druck ver­bun­den ist, macht es dir kei­nen Spaß mehr. Krea­ti­vi­tät auf Abruf wird für dich zu Unkrea­ti­vi­tät. Auf­trags­ar­bei­ten engen dich ein. Wenn du das los­lässt, schaffst du Platz für Neues.

Und BÄM! Dein zweit­liebs­tes Thema wird sich zur ech­ten Beru­fung ent­wi­ckeln, sobald du ihm die ver­diente Auf­merk­sam­keit schenkst.

stifte-zauber © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Bild: Ute Gabriel

10. Hör auf dein Bauchgefühl, hör auf die Signale deines Körpers.

Du hast mitt­ler­weile viel Erfah­rung. Deine Intui­tion ist dein zuver­läs­sigs­ter Kom­pass, wenn es um wich­tige Ent­schei­dun­gen geht. Du fühlst dich müde? Dann mach eine Pause. Du musst nicht alles schaf­fen und schon gar nicht alles auf ein­mal. Lass den maß­lo­sen Per­fek­tio­nis­mus los. Oder wie Jane von Klee ein­mal so schön gesagt hat:

„Weißt du, was 8020 wirk­lich bedeu­tet? Unser Per­fek­tio­nis­mus kos­tet uns 80 % unse­rer Lebenszeit.“

was-die-80-20-regel-wirklich-bedeutet © Viktoria Cvetković bebildert.eu

Meine Liebe, du kannst dich auf die nächs­ten 10 Jahre freuen. Es wird nicht immer leicht sein, es wird Wachs­tums­schmer­zen geben – und es wird rich­tig gut werden!

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