Ver­öf­fent­licht: 19.11.2021 | Aktua­li­siert: 27.09.2022 | Das * kenn­zeich­net Partner-Links

Wenn du hier schon eine Weile mit­liest, weißt du, dass ich mich 2017 selb­stän­dig gemacht habe. Ich habe damals neben­be­ruf­lich gegrün­det. Und weil ich jetzt einige Jahre Erfah­run­gen als Selb­stän­dige gesam­melt habe, lasse ich meine Ent­schei­dun­gen (gute wie pro­ble­ma­ti­sche) in die­sem Arti­kel Revue pas­sie­ren. Viele Ent­schei­dun­gen waren genau rich­tig, bei eini­gen habe ich mich aus­ge­bremst und es mir unnö­tig schwergemacht.

Mitt­ler­weile begleite ich als Men­to­rin einige groß­ar­tige Frauen bei ihrem eige­nen Weg in die Selb­stän­dig­keit. Seit­her berge ich meine Erfah­rungs­schätze viel bewuss­ter und gebe in Men­to­rings das wei­ter, was mir damals gehol­fen hätte, leich­ter zum Ziel zu kom­men und weni­ger Zeit auf Umwe­gen zu vergeuden.

2017 war ich berufs­er­fah­ren als Ange­stellte und Anfän­ge­rin als Selb­stän­dige. Ich hatte soli­des Exper­tin­nen­wis­sen zu mei­nen inhalt­li­chen The­men (Kom­mu­ni­ka­tion von fach­li­chen Inhal­ten mit­tels all­tags­taug­li­cher Visua­li­sie­rung) und solide Erfah­rung als beauf­tragte Dozen­tin und Semi­nar­lei­te­rin, aber kei­ner­lei Erfah­rung damit, wie Selb­stän­dig­keit »geht«.

Ich habe in den sehr inten­si­ven ers­ten Mona­ten die Grün­dungs­be­ra­tung der Stadt Köln genauso in Anspruch genom­men, wie auch kilo­weise Lite­ra­tur aus der Büche­rei nach Hause geschleppt (wenn ich eines emp­feh­len sollte, wäre es das Pra­xis­buch Exis­tenz­grün­dung* von Svenja Hofert). Habe gele­sen, recher­chiert, Ter­mine beim Finanz­amt gemacht, an Work­shops zur Busi­ness­plan­er­stel­lung teil­ge­nom­men. Der äußere Rah­men stand irgend­wann, viele limi­tie­rende Glau­bens­sätze aber habe ich noch lange Zeit danach mit mir her­um­ge­tra­gen. Diese innere Arbeit – um mir im Resul­tat voll­um­fäng­lich (und nicht nur ein biss­chen) das zuzu­trauen, wofür ich ange­tre­ten bin – ist min­des­tens genauso wich­tig gewe­sen, wie die Steu­er­num­mer zu beantragen.

Viele der limi­tie­ren­den Glau­bens­sätze, ich damals hatte, ent­de­cke ich heute bei mei­nen Men­tees wie­der. Es scheint so etwas wie ein Mus­ter zu geben, wenn man grün­det oder in die Selb­stän­dig­keit star­tet, denn in den Gesprä­chen (mit beruf­lich alle­samt gestan­de­nen Frauen) begeg­nen mir die­sel­ben Dinge wie­der und wieder.

Zeit also, mal offen über ein paar häu­fig vor­kom­mende Selbst­sa­bo­ta­gen zu spre­chen – nicht aber ohne einen posi­ti­ven Schluss! Am Ende die­ses Arti­kels ziehe ich ein Fazit, bei dem es ein biss­chen mit mir durchgeht… 😉

Wenn meine Men­tees zu mir kom­men, haben sie die­sen Schritt meis­tens schon ange­sto­ßen (oder fer­tig). Ich kann das gut ver­ste­hen, weil es sich pro­fes­sio­nell anfühlt. Ich bin ja auch in diese Denk­falle getappt. Nur: Das Logo ver­dient kein Geld für dich. Es ist gut, irgend­wann mal eines zu haben, aber es hat gerade am Anfang der (ggf. neben­be­ruf­li­chen) Selb­stän­dig­keit über­haupt keine Priorität. 

Wich­ti­ger wäre, ein kla­res Ange­bot zu for­mu­lie­ren und zu ver­öf­fent­li­chen. Zum Bei­spiel auf einer ein­fa­chen Web­site, als simp­ler One-Pager. Am bes­ten mit einer kur­zen per­sön­li­chen Vor­stel­lung, Kon­takt­da­ten und einer ein­deu­ti­gen Hand­lungs­auf­for­de­rung. So etwas wie: „Vor­ge­spräch vereinbaren“.

Meine eigene Geschichte dazu? Ich habe mich lange mit mei­nem Ange­bot als Visua­li­sie­rungs­trai­ne­rin nicht raus­ge­traut, weil mein Logo noch nicht fer­tig war. Das Logo brauchte ich in mei­ner Gedan­ken­welt dafür, um meine Web­site end­lich ver­öf­fent­li­chen zu dür­fen. Und für Druck von Visi­ten­kar­ten natür­lich (yepp, daran merkst du, wie lange das her ist 😉). Also habe ich eine Desi­gne­rin beauf­tragt und bis das Logo nicht fer­tig war, auch nie­man­dem über mein kom­men­des Ange­bot erzählt.

Schade.

In der Zeit hät­ten näm­lich schon mit poten­ti­el­len Kund:innen in Kon­takt kom­men und erzäh­len kön­nen, was ich vor­habe. Und ich hätte viel, viel frü­her auch die ers­ten Test-Kund:innen gewin­nen kön­nen – denen war es inter­es­san­ter­weise völ­lig egal, ob ich ein Logo hatte und wie es aus­sah.🤔 Sie waren doch tat­säch­lich mehr daran inter­es­siert, wel­che Ergeb­nisse sie von der Teil­nahme an mei­nem Beta-Kurs erwar­ten durften.

Fehler #2: Zu lange an der Website basteln

Meine Web­site-Domain habe ich mir Anfang 2016 gesi­chert. Und davor und danach elen­dig lang recher­chiert: Wie könnte ich die Web­site struk­tu­rie­ren? Wel­che Unter­sei­ten brau­che ich? Wie machen andere das? Was gefällt mir bei denen? Was würde ich anders machen? Ich habe gescrib­belt und ent­wor­fen und ver­wor­fen, bis ich dachte, den ulti­ma­ti­ven Plan zu haben. Auf mei­ner Web­site war der­weil einige Monate lang nur das hier zu finden:

So sah meine Coming-Soon-Page 2016 aus

Mit dem obi­gen Platz­hal­ter­bild auf der Web­site habe ich ewig im Hin­ter­grund an der Seite gebas­telt, Unter­sei­ten ange­legt, Inhalte ein­ge­pflegt. Ich war unsi­cher, ob die Texte gut genug sind (Kann ich das so schrei­ben? Du oder Sie? An wen richte ich mich über­haupt?). Und ich habe mich sehr lange mit der Optik auf­ge­hal­ten (Wel­ches Theme ist das rich­tige? Warum kann ich die verd*mmte Bild­größe nicht ändern? Wie ändere ich das Farb­schema? Wie die Schrift­art?).

Wäh­rend die­ser gesam­ten Zeit konnte nie­mand mich kon­tak­tie­ren und um was es inhalt­lich bei mei­nem Ange­bot ging, war auch unklar. Trotz des Strau­ßes an Sprech­bla­sen Meine »fer­tige« Web­site exis­tierte in die­ser Zeit nur als Ent­wurf auf Power­point-Folien. Ich kam mir sehr gut vor­be­rei­tet vor… nur umge­setzt hatte ich in der Zeit lei­der nichts.

Dass ich mich tech­nisch rein­ge­fuchst habe, war für mich genau rich­tig. Ich will durch­schauen, wie Word­Press funk­tio­niert, damit ich selb­stän­dig alles anpas­sen kann. Des­we­gen habe ich mich schließ­lich auch für Divi als Theme und Page­buil­der* ent­schie­den. Dass ich mich so lange mit dem Per­fek­tio­nie­ren der Inhalte auf­ge­hal­ten habe, war hin­ge­gen ein Akt der Selbst­sa­bo­tage. Ich war wochen­lang wun­der­bar beschäf­tigt, habe mich in einer Kas­kade von „das muss ich aber vor­her noch erledigen/​entscheiden“ ver­hed­dert und konnte so sehr erfolg­reich immer wei­ter hin­aus­zö­gern, den »Veröffentlichen«-Button zu drü­cken. Weil ich näm­lich Angst hatte. Angst vor Kri­tik. Angst, dass „das alles“ nicht gut genug ist. Angst, dass jemand merkt, dass ich das zum ers­ten Mal mache.

Was pas­siert ist, als den „Veröffentlichen“-Button kurz vor Weih­nach­ten 2016 end­lich gedrückt hatte?

Nichts.

Ich wette, dass wochen­lang nie­mand die frisch online gegan­gene Web­site über­haupt auch nur wahr­ge­nom­men hat. Ich hatte vor­her näm­lich (fast) nie­man­dem davon erzählt. Aus Angst, dass es dann doch nicht gut wird. Siehe oben. Dass die Google-Craw­ler zum Teil Wochen brau­chen, um neue Web­sites über­haupt zu fin­den und zu indi­zie­ren (damit sie in Such­ma­schi­nen über­haupt auf­tau­chen kön­nen), wusste ich damals noch nicht.

Meine Men­tees ermu­tige ich daher, mög­lichst früh schon ihre Web­site als One-Pager zu ver­öf­fent­li­chen. Dann ist diese Selbst­sa­bo­tage-Falle schon mal weg und auf eine neue Web­site ver­irrt sich am Anfang sowieso nie­mand – außer du streust den Link zu dei­ner Web­site gezielt.

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So sah meine Web­site 2017 aus, als ich sie end­lich ver­öf­fent­licht hatte.

Fehler #3: Das eigene Angebot nicht genug schärfen

Mein Bauch­la­den hatte damals zwar nur zwei­ein­halb Pro­dukte, aber es war ein Bauch­la­den. Ich konnte mich näm­lich nicht ent­schei­den: Wollte ich Men­schen bei­brin­gen, wie sie durch visu­elle Kom­mu­ni­ka­tion zum Bei­spiel ihre For­schungs­er­geb­nisse ver­ständ­lich prä­sen­tie­ren kön­nen? Oder wollte ich das Visua­li­sie­ren selbst über­neh­men und Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­tion als Dienst­leis­tung anbieten?

Also habe ich bei­des auf der Web­site prä­sen­tiert. Außer­dem noch ver­mischt mit dem Ange­bot, auch „andere Sachen“ visu­ell zu doku­men­tie­ren. Das hat poten­ti­elle Kun­den ver­wirrt, wie mir durch das Gespräch mit mei­ner Men­to­rin spä­ter klar­ge­wor­den ist.

Mitt­ler­weile hat sich mein Ange­bots­spek­trum kom­plett geän­dert. Außer­dem habe ich eine klare Tren­nung zwi­schen Trai­nings­an­ge­bot und Krea­tiv­dienst­leis­tung (zwei Web­sites). Mit die­ser Klar­heit läuft es deut­lich bes­ser. Es kom­men mehr und pas­sen­dere Anfra­gen von Kund:innen. Weil es tat­säch­lich zwei kom­plett unter­schied­li­che Wunsch­kun­den­grup­pen sind, mit denen ich zusam­men­ar­beite, die sich jetzt auch wirk­lich ange­spro­chen fühlen.

Mei­nen Men­tees rate ich, dass sie erst­mal mit einem Ange­bot star­ten. Erwei­tern und aus­bauen lässt sich das spä­ter immer noch.

Fehler #4: Zu lange nur statischen Inhalt auf der Website haben

Was ist sta­ti­scher Inhalt? Alles, was sich sel­ten ver­än­dert. Also zum Bei­spiel die Über-mich-Seite, die Kon­takt­seite, die Angebotsseite(n) und zu einem gewis­sen Grad auch die Start­seite.

Dyna­mi­schen Inhalt haben Web­sites eigent­lich nur, wenn auf ihnen regel­mä­ßig neuer Inhalt erscheint. Wenn wir also zum Bei­spiel einen Blog pfle­gen und wöchent­lich einen Arti­kel schrei­ben. Oder – deut­lich auf­wen­di­ger – Pod­cast­fol­gen oder Videos produzieren.

Warum ist dyna­mi­scher Inhalt so wich­tig? Ich erzähle es mal an mei­nem Bei­spiel: Meine Web­site ist Ende 2016 online gegan­gen, mei­nen ers­ten Blog­ar­ti­kel habe ich am 14. Mai 2020 ver­öf­fent­licht. In die­sen etwa drei­ein­halb Jah­ren mit nur sta­ti­schem Inhalt hatte meine Web­site pro Woche etwa nur eine Hand­voll(!) Sei­ten­auf­rufe. Meine Kurse waren nur des­we­gen aus­ge­bucht, weil ich mit Bil­dungs­trä­gern zusam­men­ge­ar­bei­tet habe, die eine hohe Reich­weite haben. Hohe Reich­weite bedeu­tet hohe Sicht­bar­keit, fak­tisch haben die Bil­dungs­trä­ger die Wer­bung für meine Kurse über­nom­men. Durch meine eigene Web­site habe ich die­ser Zeit so gut wie keine Kund:innen gewon­nen. Wer auf mei­ner Web­site gelan­det ist, hatte mich in der Regel vor­her schon durch einen Kurs oder Bil­dungs­ur­laub ken­nen­ge­lernt und wollte nun gerne mehr wissen.

Das nächste Pro­blem von sta­ti­schem Inhalt: Wer inter­es­siert und erwar­tungs­voll auf mei­ner Web­site gelan­det war, fand zwar eine schi­cke Start­seite vor und einen Selbst­lern­kurs zu visu­el­len Noti­zen. Aber sonst? Es gab nichts wei­ter zu lesen oder zu gucken. Warum hätte jemand nach dem ers­ten Besuch der Web­site wie­der­kom­men sol­len? Es gab keine regel­mä­ßi­gen Updates, keine Arti­kel, nichts inter­es­san­tes Neues zu ent­de­cken. Mal ehr­lich: Nie­mand kommt wöchent­lich wie­der, um sich die immer glei­che Start­seite anzugucken.

Seit­dem ich einen Blog habe, hat sich das dra­ma­tisch ver­än­dert. Ich habe mir ver­dutzt die Augen gerie­ben, als ich unter mei­nem aller­ers­ten Blog­ar­ti­kel schon einen Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung zwei Kom­men­tare hatte. 😮 Von zwei mir völ­lig unbe­kann­ten Men­schen. 😮 Die sich auch noch für den Inhalt bedankt haben. 🙃

Mit die­sem ers­ten Blog­ar­ti­kel begann mein Reich­wei­ten­auf­bau – und nicht mit der Web­site an sich. So konnte das wei­ter­ge­hen! Ja, und schade auch um die drei­ein­halb unge­nutz­ten Jahre mit sta­ti­schem Inhalt…

Kommentare im Blog

Fehler #5: Zu selten & unregelmäßig frischen Inhalt veröffentlichen

In mei­nen ers­ten 12 Mona­ten mit Blog habe ich ganze 4 Arti­kel ver­öf­fent­licht. Viel zu sel­ten und viel zu unre­gel­mä­ßig. Warum?

Weil es mir unend­lich schwer­ge­fal­len ist.

Ers­tens: Der Glau­bens­satz „Ich kann nicht schrei­ben“ hing mir seit Schul­zei­ten hart­nä­ckig an den Hacken. Ich hatte kei­nen Spaß an Auf­sät­zen und meine Text­in­ter­pre­ta­tio­nen wichen regel­mä­ßig vom vor­ge­fass­ten Text­ver­ständ­nis mei­ner Deutsch­leh­rer ab. Zwar hat ein Blog­ar­ti­kel herz­lich wenig mit einer Inter­pre­ta­tion von Schil­lers Maria Stuart zu tun. Gelähmt hat mich der Glau­bens­satz trotzdem.

Spoi­ler: In den nächs­ten 6 Blog-Mona­ten – das heißt von Mai bis zum Ver­öf­fent­li­chen die­ses Arti­kels – habe ich 26 Arti­kel ver­öf­fent­licht und bekomme regel­mä­ßig posi­tive Reso­nanz dar­auf. Scheint so, als ob die­ser hin­der­li­che Glau­bens­satz ein­fach nur ein hin­der­li­cher Glau­bens­satz war – und nicht die Wahr­heit.

Zwei­tens: Diese ers­ten 4 Arti­kel zu schrei­ben war so müh­sam, weil ich mich an nie­man­den spe­zi­fisch gerich­tet habe. Wenn du nicht weißt, wem du schreibst, fällt es schwer fest­zu­le­gen, wel­che Inhalte hin­ein­sol­len. Was ist inter­es­sant? An wen richte ich mich? An alle im Inter­net, die deutsch­spra­chig sind?!

Drit­tens: Ich habe sehr lang für die Texte gebraucht. Wenn ich meh­rere Tage lang an einem Arti­kel geschrie­ben und her­um­kor­ri­giert hatte, brauchte ich erst­mal eine Pause vom Schrei­ben. Ich hatte dann wochen­lang keine Lust, mich an den nächs­ten Text zu setzen.

Fehler #6: Zu lange und erschöpfende Artikel schreiben

Ein wei­te­rer Grund für die Schreib­un­lust: Diese ers­ten 4 Arti­kel waren erschöp­fend lang. Irgendwo hatte ich gele­sen, dass ein „ech­ter“ Blog­ar­ti­kel zwi­schen 2.000 und 10.000 Wör­tern hat. Aber natür­lich ginge es nicht darum, den Text künst­lich auf­zu­blä­hen, son­dern „wert­volle Inhalte“ für die Leser:innen zu erstel­len. Ach ja, und dann am bes­ten auch noch unter­halt­sam geschrie­ben. Das hat mir dann gleich drei­fach Druck gemacht: Wert­volle Inhalte, lan­ger Text, unter­halt­sam. Diese hohen Ansprü­che an mich selbst waren opti­male Vor­aus­set­zun­gen, noch vor dem Los­schrei­ben gleich wie­der die Lust zu ver­lie­ren. Nicht ver­ges­sen: Ich war Schreib­wie­der­ein­stei­ge­rin mit so gut wie null Übung im Textschreiben.

Das hat dazu geführt, dass ich ver­sucht habe, in einem ein­zi­gen Arti­kel ein Thema kom­plett und umfas­send abzu­han­deln. Die Texte sind aus­geu­fert, weil ich alle inhalt­li­chen Ver­zwei­gun­gen, die sich teil­weise erst beim Schrei­ben erge­ben haben, gleich ein­bauen wollte. Mich hat das gestresst und meine Lese­rin­nen ver­wirrt: Wenn mehr als ein roter Faden ent­hal­ten ist, dann wird ein unüber­sicht­li­ches Knäuel draus. Meh­rere kurze Arti­kel sind dann deut­lich besser.

Und wenn ein Thema so umfas­send abge­früh­stückt war, folgte immer die bange Frage: „Und wor­über soll ich jetzt schrei­ben?“ Ich hatte Angst, dass mir nach spä­tes­tens 10 Arti­keln die The­men ausgehen.

Fehler #7: Das Bloggen erstmal wieder einschlafen lassen

Weil das Schrei­ben war müh­sam war, hatte ich mir schon die nächste Selbst­sa­bo­tage als Glau­bens­satz zurecht­ge­legt: Ich wollte ja gar nicht „Blog­ge­rin“ werden.

Das waren für mich Men­schen, deren Ziel es war, mit ihrem Blog direkt Geld zu ver­die­nen. Ich bin Visua­li­sie­rungs­trai­ne­rin. Ich habe kei­nen blas­sen Schim­mer davon, wie ich mei­nen Blog „mone­ta­ri­sie­ren“ könnte – und ich will das auch gar nicht. Ich bin gut darin, Men­schen zu hel­fen, bes­ser ver­stan­den zu wer­den. Ich zeige ihnen, wie sie im Job visu­ell kom­mu­ni­zie­ren kön­nen. Damit sie ihren Kli­en­ten oder Pati­en­tin­nen leich­ter hel­fen oder ihre Che­fin über­zeu­gen können.

Wenn das mein Schwer­punkt ist, dann kann ich ja nicht auch noch Blog­ge­rin sein – oder?!

Das Pro­blem bei die­ser Denk­weise: Wie soll ich denn Men­schen hel­fen, die mich als Visua­li­sie­rungs­trai­ne­rin brau­chen, wenn sie online nicht zu mir fin­den? Ich mache meine Trai­nings seit Anfang 2020 fast nur noch online und ich bin dabei, mich von den Bil­dungs­trä­gern abzunabeln.

Gefun­den werde ich nur, wenn Such­ma­schi­nen wie Google etwas Inter­es­san­tes von mei­ner Web­site anzei­gen kön­nen. Ange­zeigt wer­den bevor­zugt – tadaaa! – dyna­mi­sche Inhalte. Also regel­mä­ßig ver­öf­fent­lichte Blog­ar­ti­kel. Was auch logisch ist. Google mag, was Men­schen mögen. Zum Bei­spiel aktu­elle Tipps und Anlei­tun­gen – und keine ver­staub­ten Startseiten.

Also habe ich im Mai 2021 wie­der ange­fan­gen zu blog­gen. Dies­mal aber mit Plan und Unter­stüt­zung. Und weißt du was?

Das war eine meiner 3 besten Entscheidungen als Selbständige in 2021!

Im Früh­jahr bin ich in den kos­ten­lo­sen Blog-Kurs von Judith Peters ein­ge­stie­gen. Und auf ein­mal war die Freude am und Lust aufs Schrei­ben wie­der da. Texte und The­men spru­del­ten nur so aus mir her­aus. Schrei­ben wurde plötz­lich leicht und – oh Wun­der – „Wor­über soll ich schrei­ben?“ war keine Frage mehr. Eher: „Wann soll ich all diese vie­len Ideen verbloggen?“

Dass ich davon mehr wollte, war mir schon in der zwei­ten Kurs-Woche klar. Ich bin dabei­ge­blie­ben bzw. habe mir im Juli ein Upgrade gegönnt und bin in The Con­tent Society gewech­selt. Damit habe ich jetzt min­des­tens ein vol­les Jahr Unter­stüt­zung in einer wun­der­vol­len Gemein­schaft schrei­ben­der, blog­gen­der Frauen. Und ich genieße bis­her jeden ein­zel­nen Tag davon, auch wenn ich nicht jeden Tag schreibe.

Fazit: Was würde ich aus heutiger Sicht anders machen?

a. Früher mit dem Bloggen anfangen.

Viiiiiiiiii­iel frü­her! Am bes­ten schon, sobald die aller­ste Web­site-Ver­sion als One-Pager steht. Warum?

Mal abge­se­hen davon, dass mein Ange­bot über Such­ma­schi­nen wie Google, Eco­sia oder Duck­DuckGo viel frü­her hätte gefun­den wer­den kön­nen: Schrei­ben bringt mir Klar­heit und mich immer wie­der auf neue Ideen. Es öff­nen sich ganz neue Mög­lich­keits­räume, neue Ideen­räume. Mein Ange­bot als Visua­li­sie­rungs­trai­ne­rin hat sich durch das Blog­gen inner­halb kur­zer Zeit ver­än­dert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Schrei­bend habe ich Ideen ent­wi­ckelt, auf die ich durch rei­nes Nach­den­ken gar nicht gekom­men wäre.

b. Mir erlauben, auch kürzere Artikel zu schreiben

Das macht mich beim Schrei­ben schnel­ler. Und es nimmt mir den Druck, den „per­fek­ten“ Arti­kel ver­öf­fent­li­chen zu wol­len. Wenn ich mich zu lange an einem Text auf­halte, dann kom­men die ande­ren gar nicht zu ihrem Recht. Denn mit jedem neuen Arti­kel spru­deln min­des­tens 5 neue Arti­kel­ideen nach. Und auch die wol­len alle raus in die Welt.

Inter­es­san­ter­weise bekomme ich auf diese kür­ze­ren, umset­zungs­ori­en­tier­te­ren, unpo­lier­ten Arti­kel viel mehr Reso­nanz, als auf die super­lan­gen, erschla­gen­den ers­ten 4…

Alleine wäre ich so weit nicht gekom­men. Daher:

c. Mir zügig eine Gemeinschaft mit Gleichgesinnten suchen

Ich bin eher zufäl­lig auf Judith und ihre Kurse gekom­men und bin glück­lich über die­sen Zufall. In The Con­tent Society habe ich mei­nen Tribe gefun­den. Hier fühle ich mich wohl, bekomme ich Unter­stüt­zung und Feed­back und unglaub­lich viele Anre­gun­gen. Denn eigent­lich ist das, was Judith auf­ge­baut hat, ein empowern­des Netz­werk inspi­rie­ren­der Frauen… ver­klei­det als harm­lose Blog-Kurse.

Zu sehen, was all diese Frauen zu sagen und zu schrei­ben haben, macht mir Mut und macht mich immer wie­der auch glücklich.

Es sind ja nicht nur Exper­ten­ar­ti­kel, die da zu unse­ren jewei­li­gen The­men ent­ste­hen. Es sind auch all diese end­lich(!!!) wahr­nehm­ba­ren weib­li­chen (Schreib-)Stimmen, die ich bis­her so schmerz­haft im Inter­net ver­misst habe. Intel­li­gente Texte, anrüh­rende Texte, lus­tige Texte, melan­cho­li­sche Texte, ehr­li­che Texte, rat­lose Texte, ermu­ti­gende Texte, kurze Texte, lange Texte, per­sön­li­che Texte, sach­li­che Texte, enga­gierte Texte. Die ganze Band­breite des­sen, was einen leben­di­gen Men­schen eben so bewegt.

Und ich möchte noch viel mehr davon lesen! 

Weil ich davon über­zeugt bin, dass sich noch mehr groß­ar­tige Frauen mit ihrer (Schreib-)Stimme Gehör ver­schaf­fen soll­ten! Wer schreibt, bleibt – und prägt den öffent­li­chen Dis­kurs mit. In die­ser Gesell­schaft brau­chen wir viel mehr weib­li­che Stim­men, die sich zu Wort mel­den und in ihrer Viel­falt etwas bewe­gen kön­nen. Vom Gen­der Pay Gap und der Glä­ser­nen Decke, über die Sicht­bar­keit und Sicher­heit von Frauen im öffent­li­chen Raum, über Jobs, die man uns plötz­lich doch zutraut…

Als schrei­bende, blog­gende Visua­li­sie­rungs­trai­ne­rin bin ich mitt­ler­weile aus Über­zeu­gung im Chor der weib­li­chen Stim­men dabei. Obwohl ich intro­ver­tiert und sonst eher zurück­hal­tend bin. Warum? Weil ich durchs blog­gen auch als eher stil­ler Mensch viel bewir­ken und andere Men­schen ermu­ti­gen kann!

Kommentar im Blog

Es wurde schon genug ÜBER Frauen geschrie­ben, höchste Zeit, dass wir uns die Erlaub­nis geben selbst mit­zu­mi­schen! Ich habe genug von Gestal­ten wie Kubicki, Merz und Lind­ner. Ich habe die Nase voll von Vor­ge­setz­ten, die Frauen weni­ger zutrauen als Män­nern, und uns des­we­gen mit „Junior“-Rollen abspei­sen wol­len. Und ich habe auch genug von tech­ni­schen Blog­gern, die das Schrei­ben im Netz so furcht­bar kom­pli­ziert erschei­nen las­sen (von wegen „min­des­tens 2.000 Wör­ter“ und „ohne SEO brauchst du gar nicht erst anfangen“…). 

Und was ist mit dir? Was bringst du in Welt?

Wenn du über­legst, dich selb­stän­dig zu machen, dann lass dich nicht auf­hal­ten! Es gibt so viele Wege dahin. Für mich war es rich­tig, den Über­gang aus dem Ange­stell­ten­ver­hält­nis glei­tend und sanft zu gestal­ten. Erst mal neben­be­ruf­lich star­ten, erst­mal ein paar Stun­den redu­zie­ren. Für dich ist viel­leicht ein ande­rer Weg richtig.

Über mein Thema (Visua­li­sie­rung im Arbeits­kon­text) hätte ich damals, als Voll­zeit­an­ge­stellte, auch schon schrei­ben kön­nen. Auch ganz ohne buch­ba­res Ange­bot, auch ganz ohne schi­cke Web­site, ein­fach nur mit einem Blog. 

Und das kannst du auch. Je frü­her du anfängst, desto leich­ter machst du es dir, Men­schen zu errei­chen, die an dei­nem Thema inter­es­siert sind. Die gerne von dir lesen – und die, wenn die Zeit für sie reif ist – auch gerne dein Ange­bot buchen wer­den. Weil sie dich über deine Texte ken­nen­ler­nen konn­ten und ver­ste­hen, was sie davon haben, wenn sie mit dir arbeiten.

Ich möchte auch deine (Schreib-)Stimme gerne hören! Denn ich bin sicher: Wenn du bis hier­her mit­ge­le­sen hast, dann hast auch du etwas zu sagen – bezie­hungs­weise zu schrei­ben. Lass uns das Inter­net flu­ten mit der Viel­falt unse­rer Stim­men, Ideen und Erkenntnisse!

(*Affi­liate-Link aus Über­zeu­gung. Wenn du dich über die­sen Link anmel­dest und spä­ter ein Ange­bot buchen soll­test, erhalte ich eine Pro­vi­sion. Für dich ent­ste­hen keine Mehr­kos­ten.)

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